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2019-05-20 07:34 KD: 8184
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     Mobilfunkmast in 190 Metern Entfernung
    prüft, weitere Forschungsanstrengungen auf dem Gebiet der nicht-menschlichen Natur unternommen und in letzter Konsequenz der weitere Senderausbau hinterfragt oder gar gestoppt werden.
Unbemerkte Umweltzerstörung?
Waldmann-Selsam bestreitet ausdrück- lich die Aussagen des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz, wonach gravierende, schädigende Wirkungen bisher nicht beob- achtet worden seien und im Umfeld vieler Basisstationen der Baumbestand völlig ge- sund sei. Andere Forschungsergebnisse im In- und Ausland geben ihr Recht. So wurden einschlägige Beobachtungen von Pflanzen- und Baumschäden durch Radar und Funk schon seit Jahrzehnten gemacht. Bereits 1934 hatten Fritz Ludwig und Julius von Ries ge- hemmtes Wachstum bei Pflanzenkeimen infolge bipolarer Hochfrequenzstrahlung nachgewiesen. Nach weiteren Einzelbeiträ- gen in den folgenden Jahrzehnten gelangte 1985 eine Tagung des Umweltbundesamtes zum Thema «Waldsterben» zu dem Resultat, offenbar zähle auch Hochfrequenz-Strahlung zu den Stressfaktoren, die für Schädigungen der Bäume mitverantwortlich seien. Nach- richtentechniker der Bundespost hatten seit Beginn der 1980er-Jahre die Zunahme von Baumschäden im Einflussbereich von Hoch- frequenzsendern und auf Richtfunkstrecken registriert.
In einer Langzeit-Foto-Dokumentation zeigte Cornelia Waldmann-Selsam die Entwicklung von strahlenbelasteten Bäumen in Bamberg. Ihre Auswahl gibt 60 Beispiele von über 600 beobachteten Bäumen im Zeitraum zwischen 2006 und 2016.
Quelle: kompetenzinitiative.net, Bäume in Bamberg, 2006-2016
  1989 – wenige Jahre vor Beginn des flä- chendeckenden Aufbaus von Mobilfunknet- zen – legte der promovierte Elektrotechni- ker Wolfgang Volkrodt Fotodokumente über grossflächige offensichtliche Baumschäden an 32 Hochfrequenzsendern in Deutsch- land vor. Untersuchungen zur Klärung des Verdachts auf kausalen Zusammenhang zwischen Baumschäden und Hochfre-
quenz-Strahlung wurden jedoch von den zu- ständigen Behörden trotz wiederholter An- fragen und Petitionen verweigert.
Dann lief in den Jahren 1999 und 2000 ein Forschungsprojekt an den Universitäten Wuppertal und Karlsruhe, das sich mit der Wirkung von Hochfrequenz-Exposition auf
 Wachstumsstörungen bei Bäumen?























































































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