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Gigaherz.ch 116. Rundbrief Seite 26
 Mailflut dann auf die Sommerferien hin etwas abnehmen möge.
Das Thema ist ja 5G; das ist der Grund für die Mailflut. 5G ist ein Trig- ger bei Diskussionen, die sehr schnell sehr hoch gehen können. Dabei ist es ja so, dass bei 5G die Dinge, die Sie alle lesen, oftmals stark überzeich- net werden und auch faktenfreie Be- hauptungen gemacht werden. Ich möchte Ihnen einfach kurz einige Dinge dazu sagen.
5G ist überhaupt keine neue Tech- nologie, sondern eine Weiterent- wicklung von 2G, 3G und 4G. Zum Teil werden auch die gleichen Fre- quenzen verwendet, sei dies beim 700- oder beim 1400-Megahertz- Band. Die einzigen neuen Frequenz- bänder, die eingestellt worden sind, liegen bei 3,5-Gigahertz. Aber auch diese Frequenzbänder sind nicht neu: Wenn Sie zu Hause ein WLAN betrei- ben, dann haben Sie meistens ei- nes, das bei 2,4 oder bei 5 Gigahertz liegt. Das 3,5-Gigahertz-5G-Band ist da entsprechend in der Mitte. Es sind also Frequenzbänder, die absolut schon im Alltag angekommen sind.
Einwand Hans-U. Jakob: Als Maschi- neningenieur FH dürfte Ihnen be- kannt sein, dass das, was Sie da eben gesagt haben, gar nicht stimmen
kann. Ich unterstelle Ihnen, dass Sie hier ganz bewusst lügen! Echtes 5G mit MIMO- und Beamforming ist erst ab 3400MHz und höher möglich. In sehr beschränktem Umfang auch noch im 2600Mhz-Band. In den für Mobilfunk reservierten Bändern un- terhalb 3400MHz fehlt es ganz ein- fach an der nötigen Bandbreite um neben den bisherigen Funkdiensten auch noch echtes 5G, also 5G fast auszustrahlen. Was da unten mittels eines 5G-Protokolls (ohne MIMO und Beamforming) gesendet wird ist nur noch reiner Bluff. Dem User wird auf seinem Handy-Display vor- gegaukelt, er befinde sich in einem superschnellen 5G-Netz. Ist er aber nicht, er darf nur dafür bezahlen.
MIMO heisst bekanntlich, statt einer Strahlenkeule pro Sektorantenne, je nach verwendetem Typ, jetzt deren 16 bis 81. Und Beamformig heisst, dass sich die Strahlenkeulen nicht mehr fix ausrichten, sondern die Handys und andere Endgeräte ver- folgen und infolgedessen im Millise- kunden-Tempo im 120°-Kreissektor sowohl horizontal wie vertikal, wild herumtanzen.
Das führt bei MIMO zu einer lücken- losen Ausleuchtung eines 120°-Kreis- sektors, ohne jeglichen Funkschat- ten. Das heisst, ohne jeglichen



























































































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