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Gigaherz 80. Rundbrief Seite 15
 ment dagegen, dass die Rumänen unzuverlässige Leute einer unseriösen Firma seien. Immerhin musste die global serös geschäftende Alcatel Lucent im Dezember 2010 in den USA eine Strafzahlung von 137 Millionen US-Dollar wegen Bestechungsaffären in Südameri- ka und Asien leisten. Bezeichnenderweise wurde diese Meldung von den Schweizer Medien vollständig unterschlagen. Wahrscheinlich flossen auch hier entsprechende Beträge oder zu- mindest fette Inserataufträge. Siehe unter www.gigaherz.ch/1682
Der Blackout ist vorprogrammiert
Die Schweizer Bundesämter wissen genau Bescheid, von wo die schweizerischen Mobilfunk- netze gesteuert und überwacht werden. Sie halten es aber nicht für nötig, schweizerische Si- cherheitspolitiker über diese skandalösen Zustände zu informieren. Im Krisenfall könnten von Rumänien oder Indien aus die schweizerischen Mobilfunknetze innert Minuten problemlos stillgelegt werden.
Plötzlich ging es flott
Am Sonntagmorgen, den 20. Mai 2012 war in den 7-Uhr Frühnachrichten zu hören, dass die Genfer Staatsanwaltschaft eine Untersuchung gegen Sunrise-, Orange-, und Swisscom- Angestellte wegen Handels mit Telefonabhördaten eingeleitet habe. Dann war es wieder still. Aus den 8-Uhr Nachrichten war die Meldung bereits gekippt worden. Auch das Fernsehen schwieg beharrlich. So etwas gibt es doch nicht in der Schweiz!
In den Dienstag-Ausgaben der grossen Tageszeitungen wurde dann dafür ausführlich über den Datenverkauf der Mitarbeiter der Telekom-Firmen berichtet. Allerdings nicht als Eigen- produktion, sondern als Werk der sda (Schweizerischen Depeschenagentur). Somit waren nicht die Tageszeitungen die bösen Buben, welchen man Inserataufträge stornieren könnte, sondern die sda. Den Telekom-Angestellten sei fristlos gekündigt worden, hiess es. Ob es sich dabei um Schweizer, Rumänen oder Inder gehandelt hat, stand nicht im sda-Bericht.
Oberster Sicherheitschef zeigt kein Interesse
Gigaherz hat bereits am 14. Mai 2012 den obersten Si- cherheitschef der Schweiz, Herrn Bundesrat Ueli Maurer, Vorsteher des Eidg. Departementes für Verteidigung, Be- völkerungsschutz und Sport, per Brief darüber informiert, dass die Zentralen der Schweizer Handynetze offensicht- lich bereits vor Jahren nach Rumänien und Indien ausge- lagert worden sind und dass die Schweizer Handynetze im Krisenfall auch von dort aus stillgelegt werden könnten.
Ueli Maurer und seine Mitarbeiter zeigten bisher kein Interesse an der Meldung. Auch kein Interesse zeigten die Redaktoren und Journalisten der Berner-Zeitung, die von gigaherz am 10. Mai 2012 angefragt wurden, ob sie Interesse an einem Primeur hätten. Die e-Mail wurde nicht einmal beantwortet. So heilig ist die Mobilfunk-Kuh bereits geworden.
In der Berner-Zeitung vom 26. Mai 2012 war zu lesen, dass sich der CEO der schwedischen Saab-Flugzeug-werke darüber beklagte, dass seine Telefonate betreffend dem Gripen Kampfjet-Geschäft mit der Schweiz von der Konkurrenz abgehört wurden. Derweil sich schweizerische Bundesräte darüber wundern und masslos aufregen, woher die ständigen Indiskretionen in diesem Geschäft kommen. Vielleicht wird sich Bundesrat Maurer jetzt end- lich darüber ins Bild setzen, wo genau sich die Zentralen der schweizerischen Mobilfunknetze befinden.
  























































































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