Page 4 - 62.Rundbrief
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Fast wie selbstverständlich hat man in den Zürcher Amtsstuben auf dieses Schreiben nicht ent- sprechend reagiert und die Euro 08 glatt verstreichen lassen. Eine Strafanzeige durch Gigaherz wegen Urkundenfälschung bei der Zürcher Staatsanwaltschaft scheint unausweichlich.
Die Benutzung eines Mobiltelefons während der Schwangerschaft kann Ihr Baby ernsthaft gefährden
Von Geoffrey Lean, Umweltredaktor, Sonntag, 18. Mai 2008
Übersetzt durch Bürgerwelle Schweiz, http://www.buergerwelle-schweiz.org/
Eine sehr grosse Studie, in der mehr als 13'000 Kinder erfasst wurden, ergab, dass nur schon die täglich zwei- bis dreimalige Benutzung des Handys ausreichte, um für das Baby das Risiko der Entwicklung von Hyperaktivität, Verhaltensproblemen, Schwierigkeiten im Umgang mit Gefühlen und von Beziehungsschwierigkeiten beim Erreichen des Schulalters zu erhöhen. Die Wahr- scheinlichkeit dafür war sogar noch grösser, wenn die Kinder vor dem Alter von sieben Jahren selber ein Mobiltelefon benutzten.
Die Top-Wissenschaftler, die diese Studie – die erste ihrer Art – durchführten, waren vom Ergeb- nis überrascht. Doch sie schlossen sich den an Schwangere und Kinder gerichteten Warnungen der russischen Strahlungs-Überwachungsorganisation an, welche glaubt, dass die dadurch ver- ursachte Gefahr “nicht viel geringer ist, als das Risiko für die Gesundheit des werdenden Kindes durch Tabak- und Alkoholkonsum“.
Die, an der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) und an der Universität Aarhus, Dä- nemark durchgeführte Studie, soll in der Juli-Ausgabe der Fachzeitschrift Epidemiology veröffent- licht werden. Sie erhält dadurch besonderes Gewicht, dass einer ihrer Autoren bislang skeptisch war, ob Mobiltelefone ein Gesundheitsrisiko darstellen. Die UCLA-Professorin Leeka Kheifets – Mitglied in einem zentralen Komitee der ICNIRP (Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung), der Organisation, die Richtlinien zur Strahlungsexposition infolge Mobiltelefonen herausgibt – hatte noch vor dreieinhalb Jahren geschrieben, dass die Ergebnisse von Studien an Personen, die solche benutzen, “bisher keinen konsistenten Beweis für einen Kausalzusammenhang zwischen der Exposition durch hochfrequente Felder und einer gesund- heitsschädigenden Wirkung liefern“.
Die Wissenschaftler befragten die Mütter von 13'159 Kindern, die in Dänemark in den späten Neunzigerjahren geboren wurden, über ihre Benutzung des Mobiltelefons während der Schwan- gerschaft sowie über dessen Benutzung durch die Kinder selber und über deren Verhalten bis zum Alter von sieben Jahren. Da die Geburten noch in die Zeit vor der allgemeinen Verbreitung des Mobiltelefons fielen, hatte etwa die Hälfte der Mütter ein solches nur selten oder gar nie be- nutzt, wodurch ein Vergleich überhaupt erst möglich wurde.
Sie fanden heraus, dass die “Mobiltelefone benützenden Mütter“, mit einer um 54% erhöhten Wahrscheinlichkeit Kinder mit Verhaltensproblemen hatten und dass diese Wahrscheinlichkeit mit der Höhe der möglichen Strahlungsexposition anstieg. Wenn die Kinder später ebenfalls das Mobiltelefon benutzten, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie unter Verhaltensschwierigkeiten litten, sogar um 80% erhöht. Um 25% stieg das Risiko emotionaler Störungen, um 34% dasjenige von Beziehungsproblemen unter Gleichaltrigen, um 35% das Risiko von Hyperaktivität und um 49% dasjenige von Verhaltensauffälligkeit.
Die Wissenschaftler sagen, die Ergebnisse seien „unerwartet“ und sie wüssten von keinem biolo- gischen Mechanismus, der sie verursachen könnte. Doch als sie diese Ergebnisse mit anderen Ursachen, wie Rauchen während der Schwangerschaft, psychiatriebezogener Familiengeschich- te oder sozioökonomischer Stellung zu erklären versuchten, wurde der Zusammenhang mit der Mobiltelefonbenutzung, statt zu verschwinden, sogar noch deutlicher.
    























































































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