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Sie fügen hinzu, es könne andere mögliche Erklärungen geben, die sie nicht untersucht hätten – wie zum Beispiel diejenige, dass häufig mobil telefonierende Mütter ihren Kindern vielleicht weniger Aufmerksamkeit schenken – und heben hervor, dass die Ergebnisse “mit Vorsicht inter- pretiert“ und mittels weiterer Forschung überprüft werden sollten. Aber sie bemerken abschlies- send, dass “wenn sie der Wirklichkeit entsprächen, dann hätten sie bedeutende Auswirkungen auf das öffentliche Gesundheitswesen“.
Professor Sam Milham, von der erstklassigen Mount Sinai School of Medicine in New York und der Abteilung für Öffentliches Gesundheitswesen an der University of Washington – einer der Pioniere auf diesem Forschungsgebiet – sagte in der vergangenen Woche, er zweifle nicht da- ran, dass die Ergebnisse der Wirklichkeit entsprächen. Er wies darauf hin, dass eine neue kanadische Studie mit trächtigen Ratten, die einer ähnlichen Strahlung ausgesetzt wurden, struk- turelle Veränderungen in den Gehirnen der Nachkommen gefunden hatte.
Das russische Komitee zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (RNCNIRP) sagt, dass die Mobiltelefonbenutzung durch Schwangere und Kinder „begrenzt“ werden sollte. Es schliesst da- mit, dass Kinder, die mit dem Handy telefonieren, kurzfristig vermehrt an “Gedächtnisstörungen, verminderter Aufmerksamkeit, verringerter Lern- und Wahrnehmungsfähigkeit und erhöhter Reizbarkeit“ leiden und dass die langfristigen Auswirkungen “Depressivität und Degeneration der Nervenstrukturen im Gehirn“ einschliessen. http://www.independent.co.uk/
Subjektive Beschwerden der Anwohner in der Umgebung des Senders IBB Oberlaindern: Ergebnisse der Nachstudie
Autorin: Dr. phil. Tina Theml, Dipl.-Psychologin, Schlesierstr. 70, 81669 München, Tel.: 089/ 51997071, Fax: 089/ 51997072, E-Mail: tina.theml@gmx.de.
Publiziert bei Gigaherz.ch, am 27.5.8
Zusammenfassung:
Im Rahmen der dargestellten Fragebogen-Nachstudie wurde der Frage nachgegangen, ob sich die im Jahre 2001 als erhöht erfassten Beschwerden, der nahe des Kurz- und Mittelwellen- senders des International Broadcasting Bureau (IBB) Oberlaindern wohnenden Bürger, nach Stilllegung des Senders im Jahre 2003, verändert haben.
Zusammenfassend zeigte sich bei der aktuellen Nachstudie im Frühjahr 2007 in der Gruppe der 44 Personen, die erneut an der Studie teilnahmen, ein deutlicher Rückgang der mit der Be- schwerdenliste von v. Zerssen erfassten subjektiven Beschwerden. Während im Jahre 2001 noch über die Hälfte der 44 Personen erhöhte Beschwerden hatte, lag deren Anteil im Jahre 2007 nur mehr bei 6,8 %. Über 80 % der 44 Teilnehmer hatten nun der Norm entsprechende Beschwerdenausprägungen.
Die mittleren Gesamtbeschwerden der 44 Teilnehmer Oberlainderns, die im Jahre 2001 im Ver- gleich zur Eichstichprobe noch deutlich erhöht waren, lagen im Jahre 2007 im unauffälligen und mit der Eichstichprobe übereinstimmenden Normbereich. Der Rückgang der Beschwerden von 2001 zu 2007 war dabei statistisch signifikant.
Während im Frühjahr 2001 vor allem die Items zu Schlafstörungen, Nacken-/Schulterschmerzen und Energielosigkeit überdurchschnittliche Ausprägungen anzeigten und Konzentrationsschwä- che und Taubheit in Händen/Füßen grenzwertig erhöht waren, entsprachen im Frühjahr 2007 alle Beschwerden den Erwartungswerten aus der Eichstichprobe.
Der zeitliche Zusammenhang des Beschwerderückgangs mit der Stilllegung des Senders legt eine kausale Beziehung zwischen Senderaktivität und Beschwerden nahe. Andere be- deutsame Ursachen für den Rückgang der Beschwerden wurden nicht identifiziert.
  





















































































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