Pflanzen auch betroffen

Baumschäden im Umkreis von Mobilfunksendeanlagen

(Von Cornelia Waldmann-Selsam und Horst Eger)

Anlässlich ärztlicher Hausbesuche bei erkrankten Anwohnern von Mobilfunksendeanlagen fiel ab dem Jahr 2005 auf, dass häufig gleichzeitig mit den Krankheitssymptomen der Menschen auch Veränderungen an den Bäumen im Umkreis (Krone, Blätter, Stamm, Äste, Wachstum) aufgetreten waren. Laub- und Nadelbäume sowie Sträucher aller Arten waren betroffen. Bei Erkrankungen von Bäumen wird die Diagnose weder durch psychische Einflüsse noch durch Ortswechsel erschwert.

Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder (Radar, Richtfunk, Rundfunk, Fernsehen) auf Pflanzen wurden im Verlauf der letzten 80 Jahre wissenschaftlich nachgewiesen. Ab 2005 wurde die Wirkung der beim Mobilfunk verwendeten, modulierten hochfrequenten EMf auf Pflanzen in Laborexperimenten untersucht. Mehrere Forschergruppen veröffentlichten Effekte auf Keimung, Wachstum und Zellstoffwechsel. Über den Gesundheitszustand von Bäumen im Umkreis von Mobilfunksendeanlagen liegen erst wenige Veröffentlichungen vor. Diese weisen auf schädigende Einflüsse hin.
Daher wurde zwischen 2007 und 2013 der Zustand von Bäumen an 620 Mobilfunkstandorten dokumentiert. Im Funkschatten von Gebäuden oder anderen Bäumen blieben die Bäume gesund. Im Strahlungsfeld der Sendeanlagen hingegen wurde das Auftreten von Baumschäden beobachtet. Einseitig beginnende Kronenschäden auf der Seite, die dem Sender zugewandt ist, stellen ein weiteres, starkes Indiz für einen kausalen Zusammenhang mit Hochfrequenzimmissionen dar.
Die folgenden Bilder zeigen Baumschäden in München, und stammen aus dem PDF Beitrag von Gigaherz.ch.

Mobilfunksendeanlage Eichamt, 12.06.14

Montagehöhe: 34 - 36 m, 30 Sektorantennen (18 GSM, 12 UMTS) am 11.11.09: 3 x 0°, 2 x 60°, 2 x 80°, 3 x 90°, 3 x 120°, 2 x 180°, 2 x 200°, 3 x 240°, 3 x 250°, 2 x 300°, 2 x 320°, 3 x 350° Inbetriebnahme im Jahr 1999, erste Standortbescheinigung vom 24.03.99

BaumschädenBaumschäden

Die Nummern auf den Fotos bezeichnen den Standort der Pflanzen.

Hitze, Frost, Trockenheit, Zusammensetzung, Verdichtung und Versiegelung des Bodens, Salzstreuung, Luft- und Bodenschadstoffe sowie Schadorganismen beeinflussen die Gesundheit der Bäume. Die Möglichkeit, dass hochfrequente elektromagnetische Felder Auswirkungen auf die Gesundheit der Bäume haben, wurde bisher in der Differentialdiagnose nicht in Betracht gezogen. Die bisher berücksichtigten Einflussfaktoren reichen jedoch für eine plausible Erklärung der innerhalb der letzten 12 Jahre in ganz Europa aufgetretenen, rasch zunehmenden und teilweise ungewöhnlichen Baumschäden nicht aus.

Die Abstrahlung der Sektorantennen erfolgt in Haupt- und Nebenstrahlen, vertikal und horizontal gebündelt. Gebündelte Abstrahlung, Reflexion, Beugung, Streuung, Interferenzen sowie Dämpfung durch Gebäude, Bäume und Berge führen zu einer inhomogenen Hochfrequenz-Feldverteilung.

PDF von Frau Dr. C.Waldmann-Selsam