Babys und die Störfelder!
Babys im Störfeld von Handys, TV und Computer
Heute sind Handys, TV und Computer allgegenwärtig. Sie machen unser Leben hektischer und trotz des „ständig-erreichbar-Seins“ ist ein wachsender Beziehungsverlust zu beobachten. Beziehung aber ist die zentrale Grundlage für das Leben von Säuglingen. Gelingt es noch, für sie Räume der Ruhe, der Verlangsamung, des Respekts zu schaffen? Gelingt es, für sie ganz ungestört präsent zu sein? Welche Auswirkungen haben Handy, TV und Computer-Gebrauch sowohl seelisch als auch körperlich auf unsere Babys?
Babys sind ganz anders. Sie erleben sich nicht getrennt von der Umgebung. Ihr ganzer Körper ist ein hochsen-sibles Sinnesorgan. Sie sind empfi ndsam, wahrnehmend und überaus sozial. Babys können ihre Wahrnehmungen nicht bewusst verarbeiten, sondern sind ihnen schutzlos ausgesetzt. Ihr einziger Anker, ihre einzige Sicherheit, ist der emotionale Kontakt mit einem nahen Menschen. Technik bringt Störung in ihr verletzliches Leben.
Wenn wir die Bedürfnisse von Babys „lesen“ lernen, führen sie uns zu einer neuen Wahrnehmung der Welt. Ihr lebenswichtiges Verlangen nach Ruhe, Wiederholung und einfachem Da-Sein kann auch den Eltern eine ganz neue Lebensqualität verschaffen.
Um aber heute auf Handys, TV und Computer in Gegenwart von Babys zu verzichten, braucht es, ausser viel Liebe und Respekt, auch vermehrtes Wissen um die Wirkung.
Die neueste Forschung auf dem Gebiet der frühen Bindung weist auf gravierende Folgen hin, wenn Störungen in der ersten Lebenszeit vorliegen.
Geburt und Wochenbett
Die Fachleute raten Eltern dringend davon ab, sich während oder nach der Geburt von technischen Gerä-ten wie Handy (SMS) und TV ablenken zu lassen. Es gibt Wochenbettabteilungen, die Handy- und TV-freie Zimmer einführten, um Babys und Müttern die notwendige Ruhe zu gewährleisten. Dazu sagt der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther: „Alles, was eine Mutter davon ablenkt, sich ihrem Kind während der ersten Tage zu widmen, ist Gift für das sich entwickelnde Gehirn des Kindes und Gift für die sich entwickelnde Beziehung zwischen ihr und ihrem Kind. Die vertrauensvolle Beziehung bildet die Grundlage für die gesamte weitere Entwicklung, wenn sie nicht ge-lingt, bleibt das Kind ängstlich und hat grosse Probleme, sich in der neuen Welt sicher zu fühlen. Es verliert seine Off enheit und Lernfreude. Das ist das Schlimmste, was einem Kind nach der Geburt passieren kann.“
Die Tyrannei der Klingel
Nach einer Studie sprechen in Deutschland Mütter durchschnittlich schon länger in ihr Handy als zu ihren Kindern. Für Kinder ist die innere Abwesenheit der telefonierenden Eltern nicht nachvollziehbar. Im schlimmsten Fall reagieren sie mit „seelischem Einfrieren“. Besonders gefährdet sind Kinder, die eine schwierige Geburt hatten. Es hilft, zuhause Telefonzeiten einzuführen (wenn die Kinder schlafen!).
Stressfreier Alltag
Ein Telefonbeantworter trägt dazu bei, den Alltag stressfreier zu gestalten für Eltern und für Kinder. Schützen Sie vor allem die Stillzeiten. Beim Stillen ist die volle Zugewandtheit zum Baby und die innere Präsenz der Mutter zentral. Auch während der Pflege (wickeln, baden, anziehen) entsteht eine ganz andere Qualität, wenn Sie sich bewusst dem Kind widmen. Sie können laut zur eigenen Bestärkung sagen: “Jetzt bin ich ganz für Dich da!” Der Hunger des Babys nach Beziehung wird durch diese Art von Stillen und Pflege gesättigt. Wählen Sie einen Kinderwagen mit Blickkontakt und schalten Sie das Handy aus. Jetzt haben Sie Zeit um mit Ihrem Baby zu plaudern, es braucht den Blickkontakt auch um sich sicher zu fühlen.
Sorgen Sie schon vor der Geburt dafür, dass Sie reale erwachsene Gesprächspartner und ein unterstützendes Netz um sich haben. Eine innere Einsamkeit kann weder durch Handy noch durch chatten erlöst werden. Sie brauchen echte Kontakte genauso wie Ihr Baby.
Wirkungen der Strahlung
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Handys und schnurlose Haustelefone sind ungemein praktisch, aber sie haben auch Nebenwirkungen. Diese sind umso gravierender, je jünger ein Mensch ist. Der Organismus der Kinder ist viel durchlässiger. Am meisten Strahlung wird vom Kopf aufgenommen, der beim Baby im Verhältnis zum Erwachsenen viel grösser ist.
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20 Sekunden Handytelefonat reichen aus, um das Blutbild zu verändern und rote Blutkörperchen zum Verklumpen zu bringen (www.diagnose-funk.org).
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Die Salford-Studie beschreibt potenzielle Gehirnschä-digungen durch die Öff nung der Blut-Hirn-Schranke. Dr. Salford prognostiziert mögliche frühe Demenz und Alzheimer.
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Die Mobilfunkstudie des Schweizer Bundesamtes 2007 stellt Kopfweh bei Kindern fest.
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Es gibt Veränderungen im Verlauf der Gehirnströme im EEG.
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Mobiltelefonieren der Mutter beeinflusst die Herzaktivität von Ungeborenen.
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Mobiltelefonieren der Mutter beeinflusst die Herzaktivität von Ungeborenen.
Ärztliche Empfehlungen
Ärztliche Empfehlungen um die Strahlenbelastung in der Nähe von Kindern zu reduzieren:
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Handys nur in Notfällen und kurz benutzen. In der Regel ganz ausschalten, da sie sonst ständig den nächsten Sendemasten anfunken.
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Handy auf keinen Fall im Kinderbett (Kinderwagen)„parkieren“.
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Möglichst im Freien bei guter Verbindung telefonie-ren. Je dick er die Wände, desto stärker die Leistung.
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Die Mobilfunkstudie des Schweizer Bundesamtes 2007 stellt Kopfweh bei Kindern fest.
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Handys in Fahrzeugen nicht benutzen und vollstän-dig ausgeschaltet lassen.
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Grundsätzlich ein Schnurtelefon benutzen. Gesundheitliche Schädigungen durch DECT-Telefone (mit Basisstation) sind womöglich noch stärker als beim Handy.
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W-Lan/Bluetooth nicht verwenden, durch Kabel-verbindung ersetzen.
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Babyphone: keines mit DECT Standard, mehr als 2 m Abstand vom Bett, Gerät ohne Reichweitenkontrolle verwenden.
Eine tiefere Beziehung