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Gigaherz.ch 114. Rundbrief Seite 3
 Der neue Trick mit dem Standortdatenblatt
im Auflageprojekt.
Jedes Neubau- oder Änderungsprojekt für Mobil- funk-Sendeanlagen muss zur Einsichtnahme durch die betroffenen Anwohner öffentlich aufgelegt werden. Dabei entspricht das Zusammenfassen der Frequenzen von 1400-3600MHz in einem einzigen Frequenzband einem weiteren neuen Trick der Mo- bilfunkbetreiber, den Funkdienst 5G vor der Bevöl- kerung zu verstecken. Ein Musterbeispiel:
Zum vorhergehenden Bild: Unzulässig deklarierte Sendeleistungen
Im Standortdatenblatt, Zusatzblatt 2, technische Angaben zu den Sendeantennen, befinden sich lediglich 2 Frequenzbänder: 700-900MHz (Mega- hertz) und 1400-3600MHz.
Das höhere Frequenzband darf so nicht zusammen- gefasst werden. Wenn OMEN (Orte empfindlicher Nutzung) mit über 80% des Anlage-Grenzwertes von 5V/m (Volt pro Meter) berechnet worden sind, bedürfen diese einer amtlichen Abnahmemessung nach Inbetriebnahme. Diese Nachmessung kann nur erfolgen, wenn bekannt ist, welche Sendeleis- tung folgenden Frequenzbändern fix zugeordnet wird: 1400-1900MHz, 2100-2600MHz und 3400- 3600MHz.
Völlig unerlässlich ist die separate Deklaration der Sendeleistung im 3400-3600MHz-Band, denn hier handelt es sich eindeutig um den Funkdienst 5G. Der 3400-3600MHz-Teil der vorgesehenen Sen- deantennen ist sogenannt adaptiv und enthält die MIMO- und die Beamforming-Funktion.
MIMO und Beamforming müssen nach der neuen Anleitung, das heisst gemäss dem am 18.2.2020 mit 18 Monaten Verspätung erschienenen «Techni- cal Report of Measurment Method for 5G NR Base- Stations up to 6GHz METAS Version 2.0», separat gemessen werden. Ohne verbindliche Angabe der Sendeleistungen der für 5G verwendeten Frequen- zen ist weder eine Abnahmemessung noch eine ge- naue Berechnung der OMEN möglich.
Die falsch deklarierten Sendeleistungen
Selbst wenn man die im Zusatzblatt 2 im 1400-3600MHz-Band deklarierte Sendeleistung von 3000 Watt ERP für bare Münze nehmen wür- de, bliebe für 5G lediglich noch maximal 700Watt ERP übrig. Die restlichen 2300Watt ERP müssten für 3G und 4G reserviert bleiben. Und mit diesem Rest lässt sich, wie nachfolgend dargelegt wird, kein 5G- Netz mit adaptiven Sendeantennen in der MIMO- und Beamformig-Funktion betreiben.
MIMO heisst bekanntlich statt einer Strahlenkeu- le pro Sektorantenne, je nach Typ, jetzt 32 bis 81 und Beamformig heisst, dass sich die Strahlenkeu- len nicht mehr fix ausrichten, sondern Mobiles und andere Endgeräte verfolgen und infolgedessen im Millisekundentempo im 120°-Kreissektor sowohl horizontal wie vertikal wild herumtanzen.
Das führt bei MIMO zu einer lückenlosen Ausleuch- tung eines 120°-Kreissektors, ohne jeglichen Funk- schatten. Das heisst, ohne jeglichen Dämpfungs- faktor bis 60° horizontal (links und rechts) sowie vertikal bis 45° nach unten. Und Beamforming führt durch die im Millisekunden-Takt in einem 120°- Kreissektor horizontal wie vertikal herumtanzen- den Datenbeams zu einer chaotischen Pulsierung mit Flankensteilheiten, wie diese in der Funktech- nik bisher noch nie beobachtet wurden. 5G ist also technisch wie biologisch etwas komplett Neues.
Erste Testmessungen der französischen Aufsichtsbehörde
Sämtliche von Swisscom und Konsorten sowie den kantonalen Fachstellen angeführten Beteuerungen, dass 5G-Antennen berechenbar und messbar sei- en, indem man diese wie herkömmliche Antennen behandle, sind durch den Bericht der französischen Aufsichtsbehörde «Agence Nationale des Fréquen- ces» zu Makulatur verkommen. Die ANFR hat Ende April 2020 erste Resultate von Testmessungen an adaptiven 5G Antennen veröffentlicht, an welchen weder die Schweizer Mobilfunkbetreiber, noch die Schweizer Bundesämter Freude haben dürften.
Die Franzosen haben, wie sie schreiben, eine Mög- lichkeit gefunden, einen bei der Beamforming- Funktion im Millisekunden-Takt herumtanzenden Datenbeam so lange zu blockieren, dass dieser mit heutigen Messgeräten messbar wird. Nach diesen offiziellen Testmessungen der staatlichen Aufsichts- behörde Frankreichs sind jetzt aus den in Schweizer Mobilfunk-Projekten (wie z.B. dem dem hier gezeig- ten) mit nur etwa 700Watt ERP plötzlich 11’400 bis 16’800Watt ERP geworden. Also gar nicht mehr so weit entfernt von den 25’000Watt ERP, die zum Bei- spiel vom Antennenhersteller ERICSSON stets als maximal möglich deklariert werden. Mehr über die Testmessungen der ANFR erfahren sie hier: www. gigaherz.ch/5g-alarmierende-resultate-erster-test- messungen/
Das unwissende Volk wird einmal mehr durch den Kakao gezogen, welchen es am Schluss auch noch austrinken soll.


















































































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