Page 3 - 101.Rundbrief
P. 3

Gigaherz.ch 101. Rundbrief Seite 3
 Schlafprobleme, Depressionen, Energiemangel, Er‐ schöpfung und grippeähnliche Symptome. Eine aus‐ führliche Anamnese, die sowohl alle Symptome als auch deren Auftreten mit Bezug auf den Zeitpunkt und den Ort und im Kontext von EMF‐Expositionen erfasst, ist der Schlüssel zur Diagnose. Die EMF‐Ex‐ position wird in der Regel durch EMF‐Messungen zu Hause und bei der Arbeit ermittelt. Gewisse EMF‐ Expositionen können auch durch das Erfragen von häufigen EMF‐Quellen im Umfeld des Patienten ein‐ geschätzt werden. Es ist sehr wichtig die individuel‐ le Empfindlichkeit eines Patienten zu berücksichti‐ gen. Die primäre Therapie sollte sich vor allem auf die Vermeidung und Reduktion der EMF‐Expositio‐ nen konzentrieren. Dabei sollten alle Quellen hoher EMF‐Expositionen zu Hause und am Arbeitsplatz reduziert oder entfernt werden. Die Reduzierung der EMF‐Expositionen sollte auch auf öffentliche Orte wie z.B. Schulen, Krankenhäuser, öffentliche Verkehrsmittel und Bibliotheken ausgedehnt wer‐ den, damit sie von Personen mit EHS ungehindert genutzt werden können (Barrierefreiheit).
Wenn eine nachteilige EMF‐Exposition ausreichend reduziert wird, hat der Körper die Chance zu gene‐ sen und EHS‐Symptome werden zurückgehen oder sogar ganz verschwinden. Es gibt viele Beispiele, die zeigten, dass sich solche Maßnahmen bewährten. Um die Wirksamkeit der Behandlung zu erhöhen, sollte die Vielzahl anderer Umwelteinflüsse, die zur Gesamtbelastung des Körpers beitragen, ebenfalls berücksichtigt werden. Alle Maßnahmen, die die Homöostase unterstützen, helfen auch die Wider‐ standskräfte gegen Krankheiten zu stärken, und da‐ mit auch gegen die schädlichen Auswirkungen von EMF‐Belastungen. Es gibt immer mehr Belege da‐ für, dass die Exposition gegenüber elektromagneti‐
EMF‐Expositionen beschrieben worden ist, so lang ist. Aus gegenwärtiger Sicht erscheint ein Behand‐ lungsansatz besonders empfehlenswert, der bei an‐ deren Multisystemerkrankungen in zunehmendem Maße praktiziert wird und zum Ziel hat, die schädi‐ gende Wirkung von Peroxynitrit zu minimieren.
Diese EMF‐ Leitlinie bietet einen Überblick über den derzeitigen Wissensstand zu EMF‐bedingten Ge‐ sundheitsrisiken und gibt Empfehlungen für die Di‐ agnose, Behandlung und Barrierefreiheit von EHS, um den individuellen Gesundheitszustand Betrof‐ fener zu verbessern bzw. wiederherzustellen sowie zur Entwicklung von Präventionsstrategien.
Die Europäische Akademie für Umweltmedizin (EUROPAEM) ‐ Arbeitsgruppe EMF: Korrespondierender Autor: Gerd Oberfeld, Landes‐ sanitätsdirektion, Land Salzburg, Österreich, E‐Mail: gerd.oberfeld@salzburg.gv.at
Igor Belyaev: Institut für Krebsforschung BMC, Slowaki‐ sche Akademie der Wissenschaften, Bratislava, Slowakei, und Prokhorov Institut für Allgemeine Physik, Russische Akademie der Wissenschaften, Moskau, Russland
Amy Dean: American Academy of Environmental Medici‐ ne, Wichita, KS, USA
Horst Eger: Ärztlicher Qualitätszirkel der Bayerischen Landesärztekammer „Elektromagnetische Felder in der Medizin – Diagnostik, Therapie, Umwelt“ Nr. 65143, Naila, Deutschland
Gerhard Hubmann: MEDICUS Therapiezentrum für Ganzheitsmedizin, Wien, Österreich, und Wiener Interna‐ tionale Akademie für Ganzheitsmedizin (GAMED), Wien, Österreich
Reinhold Jandrisovits: Referat für Umweltmedizin der Ärztekammer für Burgenland, Eisenstadt, Österreich Markus Kern: Ärztlicher Qualitätszirkel „Elektromagneti‐ sche Felder in der Medizin – Diagnostik, Therapie und Um‐ welt“ Kempten, Deutschland, und Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V., Kemp‐ ten, Deutschland
Michael Kundi und Hanns Moshammer: Institut für Umweltmedizin, Medizinische Universität Wien, Österreich Piero Lercher: Ärztekammer Wien, Referat für Umwelt‐ medizin, Wien, Österreich
Kurt Müller: Europäische Akademie für Umweltmedizin, Kempten, Deutschland
Peter Ohnsorge: Europäische Akademie für Umweltme‐ dizin, Würzburg, Deutschland
Peter Pelzmann: Abteilung für Elektronik und Technische Informatik, HTL Donaustadt, Wien, Österreich
Claus Scheingraber: Arbeitskreis Elektrobiologie (AEB), München, Deutschland, und Deutsche Gesellschaft für Um‐ welt‐ und Humantoxikologie (DGUHT), Würzburg, Deutsch‐ land
Roby Thill: Berufsverband der Umweltmediziner (AL‐ MEN), Beaufort, Luxemburg.
Gigaherz: Die EUROPAEM EMF‐ Leitlinie 2016 zur Prävention, Diag‐ nostik und Therapie EMF‐beding‐ ter Beschwerden und Krankheiten eignet sich vorzüglich als Beweis‐ dokument bei Einsprachen gegen den Bau vom Mobilfunk‐Anten‐ nen. Besonders hervorzuheben dabei sind die ab Seite 29 empfoh‐ lenen Richtwerte. Da Schweizer Richter bekanntlich schlecht rech‐ nen können, wenn es um Mobil‐ funk geht, sollten dabei im HF‐Be‐ reich die Rechtwerte in V/m (Volt pro Meter) präsentiert werden.
schen Feldern einen starken Einfluss auf die oxidative und nitrosative Regula‐ tionsfähigkeit von Betroffenen ausübt. Dieser Ansatz kann auch erklären, wa‐ rum sich der Grad der Empfindlichkeit gegenüber EMF ver‐ ändern kann und warum die Liste von Symptomen, die im Zusammenhang mit
 















































































   1   2   3   4   5