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Gigaherz.ch 81. Rundbrief Seite 18
  Elektrosmog hausgemacht
WLAN beeinträchtigt unsere Gesundheit
von Dr. Christine Aschermann und Dr. Barbara Dohmen 21.7.2012 publiziert bei Gigaherz am 22.9.2012
Mit dem Freiburger Appell gingen wir, die unterzeichnenden Ärztinnen, im Jahre 2002 erstmals an die Öffentlichkeit. Wir wenden uns aufgrund unserer ärztlichen Beobachtun- gen und Erfahrungen entschieden gegen die weltweit genutzte moderne drahtlose Kom- munikationstechnik, die mit gepulsten und ungepulsten elektromagnetischen Feldern arbeitet.
In den letzten Jahren sehen wir nun mit gro- ßer Sorge, dass in Deutschland die drahtlose Internetverbindung Wireless LAN (WLAN) eine rasante Verbreitung gefunden hat. Man trifft sie an in sehr vielen Privathaushalten, in öffentlichen Gebäuden (z.B. Schulen, Biblio- theken, Krankenhäusern, Hotels, Flughäfen, Bahnhöfen), in Internet-Cafés , auf öffentli- chen Plätzen in größeren Städten. Internatio- nale Reisezüge sind mit WLAN ausgestattet. Firmen können in Netzwerken kooperieren- de Firmen und häusliche Arbeitsplätze ein- binden.
Die Frequenz des WLAN-Signals liegt in Deutschland bei ca. 2450 MHz, auch Fre- quenzen zwischen 5000 und 6000 MHz kön- nen verwendet werden. Es wird im Ruhemo- dus, wenn keine Daten übertragen werden, in einer Frequenz von 10 Hz getaktet (gepulst). Diese Frequenz liegt im Bereich der Alpha-Wellen des Gehirns. Die Reichwei- te beträgt im Freien bis zu 300 Meter, Mau- ern lassen die Strahlung, wenn auch mit Ab- schwächung, hindurchtreten. Die tatsächli- che Belastung eines bestimmten Ortes hängt u.a. ab von der Verteilung der sog. Access- Points (Sender), von den Gegebenheiten im Raum (z.B. Reflexionen, Schirmwirkung von Gebäudeteilen) und der Nähe zu anderen Nutzern, die an ihren Laptops arbeiten.
Es wurden bedenkliche Strahlenpegel in der Nachbarschaft von WLAN-Routern, Access- Points und an einem mit WLAN arbeitenden
PC gemessen: In zwei Meter Abstand findet man bis zu 3000 μW/ m2 (W. Maes), das Eco- log-Institut nennt 2010 in 0,2 Meter Entfer- nung von einem WLAN-Router eine elektri- sche Feldstärke von 8,8 V/m, entsprechend einer Leistungsflussdichte von 205000 μW/ m2, von einem WLAN-Access-Point 7,5 V/m, entsprechend 149000 μW/m2, die IMST- Studie von einem Laptop in 0,5 Meter Ab- stand 27000 μW/m2. In baubiologi- scher Sicht werden solche Werte (oberhalb von 1000 μW/m2 = 0.6V/m) als „extrem auf- fällig“ eingestuft.
Durch die Vielzahl der Nutzer (z.B. 20 Schü- ler in einem Klassenraum) wird die Belastung noch einmal gesteigert. WLAN scheint als besonders belastend empfunden zu werden. So berichten nicht nur Elektrohypersensible, sondern auch Gesunde über Unwohlsein un- ter WLAN-Einfluss. Es wird über zahlreiche Störungen und Beschwerden berichtet, vor- wiegend über Kopfschmerzen, Herzrhyth- musstörungen, Konzentrationsschwierigkei- ten, Übelkeit und Schwindel, Müdigkeit. Auch spontanes Muskelzucken, Schwächezu- stände sowie weitere, im Freiburger Appell genannte Symptome können auftreten.
Angesichts der umfangreichen wissen- schaftlichen Literatur über die nicht- thermischen Wirkungen des Mobilfunks ist es erstaunlich, dass es nur wenige Studien gibt, die sich speziell mit WLAN befassen.
Magda Havas: unveröffentlichte Untersu- chung von 2010
Papageorgiou C.C. et al.(2011) fanden, dass die elektrische Aktivität und die Aufmerk- samkeit bei jungen Männern unter WLAN reduziert ist.
Maganioti A.E. et al.(2010) stellten fest, dass bei jungen Frauen unter WLAN die EEG- Aktivitäten während eines Gedächtnistests verändert waren.





















































































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