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Gigaherz.ch 92. Rundbrief Seite 11
 laut Arbeit von Prof. Hässig immerhin 576 (27%) den Fragebogen näher angeschaut und 44 (2%) haben diesen dann auch so abgeschickt, dass dieser aus- wertbar war.
Die Ausgewerteten lagen also im Bereich von 2% und nicht unter 1Promille. Das ist jedoch immer noch wenig.
Woran mag das liegen?
War der Fragebogen zu kompliziert, zu zeitaufwän- dig (ca. 2 Stunden) oder war der Bekanntheitsgrad ungenügend, da vorwiegend in landwirtschaftli- chen Zeitschriften und auf mobilfunkkritischen In- ternetseiten darauf hingewiesen wurde. S.a. www. gigaherz.ch/beratung/tieraerztliche-beratung/
Weitaus plausibler scheint mir das bodenlose Miss- trauen vieler Schweizer Bauern und Bäuerinnen gegenüber dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), welches die Studie initiert und finanziert hat. Denn wer schon einmal eine Baubeschwerde gegen eine Hochspannungsleitung oder einen Mobilkfunkmast bis vor Bundesgericht durchgezogen hat, musste die Erfahrung machen, dass die Amtsjuristen des BAFU die Interessen der Mobilfunk- und Strom- netzbetreiber weitaus besser zu wahren wissen als Netzbetreiber selbst. Wieso sollen wir uns dermas- sen hinterlistige Rechtsverdreher jetzt plötzlich zu Freunden und Helfern erküren, dürfte man sich auf manchem geschädigten Hof gefragt haben.
Weiter im Onlineportal der Bauernzeitung vom 22.6.2015: „In 33 Fällen wurde Elektrosmog, in sie- ben Fällen vagabundierende Ströme (Kriechströme) und in vier Fällen Elektrosmog wie auch vagabun- dierende Ströme als vermutete Ursache angege- ben. In vielen Fällen waren verschiedene Tierarten betroffen. Am meisten betroffen waren Rinder (50% der Fälle), gefolgt von Pferden (23%), Ziegen (22%), Neuweltkameliden (22%) und Schweinen sowie Schafe (je 2%). In 18 Prozent der Fälle wurden auch Menschen als betroffen gemeldet.
Die Befragung lasse den Schluss zu, dass gesund- heitliche Störungen infolge Elektrosmog oder vaga-
bundierenden Strömen selten vorkomme, lautet die Bilanz. Das Bundesamt für Umwelt will deshalb die Meldestelle nicht weiterführen. Die Abteilung Am- bulanz und Bestandesmedizin der Universität Zürich wird die Meldestelle für Forschungszwecke aber weiter betreiben.“
Die Zahlen stimmen mit der Meldestelle NUNIS überein. Wir von Gigaherz finden es eine noble Geste von Prof. Hässig, dass er die Studie jetzt ohne Hilfe des BAFU weiterführen will. Die Frage der Fi- nanzierung ist jedoch noch offen.
Weniger nobel war, dass die Agentur Stephan und Heidrun Schall aus München, welche im Dienst der Mobilfunk- und Stromnetzbetreiber Auftragsruf- mord und Auftragsmobbing an mobilfunkkritischen Organisationen und Wissenschaftlern sowie gegen Elektrosmog-betroffene Menschen betreibt, in der Kommentarspalte der Bauernzeitung, unter dem Pseudonym „Spatenpauli“ gleich einen noch länge- ren Hetzbeitrag setzen konnte. Mit der schamlosen Behauptung, die Studie habe deutlich gezeigt, dass es weder Schäden an Tier noch Mensch hervorge- rufen durch elektromagnetische Felder gebe. Und dass das einzige Promille der Schweizer Bauern sich die Schäden an ihren Tieren nur einbilden würden, aufgehetzt von Laien, die entsprechend dämliche Internetseiten führen würden.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich doch gerne da- rauf hinweisen, dass sich Schall seit langem einer vorzüglichen Zusammenarbeit mit dem Schweizer Bundesamt für Umwelt rühmt, was kürzlich eine saftige Aufsichtsbeschwerde gegen das BAFU zur Folge hatte.
Sehr nobel war dann wiederum die Geste der Re- daktion der Bauernzeitung, die nach Intervention von Gigaherz diesen unsäglichen Mobbing- und Rufmordbeitrag unverzüglich löschte.
S.a. www.bauernzeitung.ch/news-archiv/2015/ meldestelle-nutztiere-und-nichtionisierende-strah- lung-kaum-genutzt/
    




















































































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