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Gigaherz.ch 88. Rundbrief Seite 4 Dachverband Elektrosmog Schweiz und Liechtenstein
Kurzfassung einer Medienmitteilung vom 28. Mai 2014
www.funkstrahlung.ch
 In der NZZ am Sonntag vom 25.5.2014 wird auf Sei- te 15 unter dem Titel „Die grosse Elektrosmog-Of- fensive“ ein geplantes Monitoring des Bundes an- gepriesen. Der Bund plane, „das Reizthema näher an die wissenschaftliche Sachlichkeit heranzufüh- ren und die Belastung der Bevölkerung zum Elek- trosmog systematisch zu erfassen.“ Der Dachver- band Elektrosmog Schweiz und Liechtenstein hat auf Grund gemachter Erfahrungen Zweifel an der Objektivität eines solchen Monitorings, solange die betroffene Bevölkerung nicht miteinbezogen wird.
Belastungsart zeitlich stark variiert. Das würde lan- desweit Millionen von Messpunkten bedingen und wäre fast nicht bezahlbar. Wird das Monitoring des Bundes auch die Wohnungen in den oberen Stock- werken erfassen oder begnügt man sich wie bisher, alles auf einer Ebene von 1.5m über dem Erdboden darzustellen? Wird auch in hohen Gebäuden in den Hauptstrahlrichtungen der Antennen gemessen?
Das ewige Märchen der Schweizer Grenzwerte
An dieser Stelle muss wieder einmal darauf hinge- wiesen werden, dass die Schweizer Bevölkerung nicht besser vor Elektrosmog ge- schützt ist als der Rest von Euro- pa. Erwähnt werden muss auch, dass alle WLANs, öffentlich oder privat, und Mikrofunkzellen, die in den Städten die Mobilfunkanten- nen ergänzen, keinem Grenzwert unterstehen und auch keine Be- willigung brauchen. Fakt ist, dass in den Ballungszentren von ganz Europa, inklusive Schweiz, etwa gleich viel Elektrosmog herrscht; der Datenverkehr und die Geräte-
dichte ist ja auch vergleichbar.
Monitoring unter Einbezug der
Betroffenen
Es ist zu befürchten, dass auch dieses Monitoring des Bundes aufgrund der unzulänglichen Messan- ordnung zum immer gleichen Resultat führen wird: Die Strahlenbelastung aus den Mobilfunkantennen sei unter dem Grenzwert und für die grosse Be- lastung aus Handys und WLANs seien wir selber schuld.
Der Dachverband Elektrosmog Schweiz und Liech- tenstein regt an, dass das BAFU die Konzeption des geplanten Monitorings vorgängig öffentlich zur Dis- kussion stellt, um im Sinne eines Reviews dessen Qualität zu sichern. Dies würde auch den Empfeh- lungen der europäischen Umweltagentur entspre- chen, welche schon lange vorschlägt, die betroffe- ne Bevölkerung systematisch in das Monitoring von Umweltrisiken miteinzubeziehen. (ak)
Ganzer Artikel unter www.funkstrahlung.ch
Messt den Elektrosmog – aber bitte systematisch
Es soll eine möglichst repräsenta- tive Erfassung von Elektrosmog in der Schweiz eingeführt werden, wird Jürg Baumann, Chef der Sek- tion Nichtionisierende Strahlung beim Bundesamt für Umwelt (BAFU), zitiert. An verschiedenen Orten in der Schweiz seien bereits Messungen durchgeführt wor- den, nun wolle man ein bundes- weites Monitoring durchführen, einerseits mit Modellrechnungen andererseits mit Messungen in- nerhalb- und ausserhalb von Ge- bäuden.
Messungen wie in Basel sind unbrauchbar
„Die Messungen müssen nicht sehr lang sein. Wich- tiger ist, an möglichst vielen Orten zu messen.“ meint Jürg Baumann. Die in Basel gemachten Mess- fehler sind von Hansueli-Jakob schon längst aufge- deckt worden, zu lesen unter www.gigaherz.ch/ erneute-fehlmessungen-der-uni-basel oder auch im 86. Rundbrief vom 4. Quartal 2013.
Welches sind die „fraglichen Gebäude“?
„Immissionen von Handys, WLAN-Anschlüssen oder elektrischen Installationen lassen sich vor Ort messen. Zu diesem Zweck stattet man Perso- nen mit Messgeräten aus, welche die fraglichen Gebäude und Gebiete während eines bestimmten Zeitraums abschreiten.“ – schreibt die NZZ. Zu die- sem Zweck müsste man an vielen exponierten Stel- len stationär und über längere Zeit messen, da die
 Personen-Dosimeter am Hosengurt oder gar im Rucksack getragen, erge- ben wegen der Abschirmwirkungung durch den menschlichen Körper viel zu tiefe Messwerte.















































































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