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Gigaherz.ch 82. Rundbrief Seite 4
 Wie Energie sparen für den Atomausstieg?
Dass sich mit besserer Isolation von Häusern und mit Energiesparlampen der Ausstieg aus der Atomenergie schaffen lasse, sind die zwei meistverbreiteten Falschinformationen.
von Hans-U. Jakob, 9.
Energiesparen wird mit Stromsparen ver- wechselt
Bis zu 30% des heutigen Stromverbrauchs müsse und könne eingespart werden, betonen sowohl höchste Politikerinnen und Politiker als auch Mitglieder der Landesregierung. Nun hat aber die gleichzeitig dabei propagier-
November 2012
6.4 von 100 Kilowattstunden wären es aber auch nur dann, wenn die lange Anlaufzeit der Sparbirnen nicht wäre. Denn bis die 80%- Sparbirnen eine brauchbare Lichtstärke erzeu- gen, dauert es in der Regel 2 Minuten und so lange wartet kaum jemand, um die Treppe hinunterzueilen. Ergo bleibt das schöne Ener- giesparlicht von Einbruch der Dämmerung bis
te bessere Isolation von Hausdächern wenig bis nichts mit dem Stromspa- ren zu tun, weil die aller- wenigsten Häuser mit Elektroheizungen verse- hen sind, sondern mit Oel, Gas- oder Holzschnit- zeln geheizt werden.
Hausfassaden und
Hier darf man das Energiesparen nicht mit dem Stromsparen gleichsetzen. Denn das grösste Energiesparpotential, nämlich die Häuser besser zu isolieren, bringt uns dem Ziel des Atomausstiegs nicht näher. Auch nicht näher bringen uns die Elektro-Autos. Diese sparen Erdöl, sprich Benzin, aber nicht Strom. Denn auch dieser muss in Kraftwerken produ- ziert werden. Ausgenom-
vorher normale Glühlampen nach Bedarf au- tomatisch mit voller Lichtstärke ein- und aus- geschaltet haben, einfach überbrückt werden.
Auch Zimmer- oder Bürobeleuchtungen blei- ben bei kürzerem Verlassen des Raumes oft einfach eingeschaltet, weil man beim Wieder- eintritt nicht 2 Minuten auf die volle Lichtstär- ke warten will. Ein weitere Folge der 80%
men sind höchstens Hyb- rid-Fahrzeuge, die ihre Batterien beim Abwärts- fahren aufladen und prak- tisch nie an die Steckdose müssen.
In Korridoren und Treppen- häusern wird das Licht oft gar nicht mehr gelöscht.
Energiesparbirne ist es, dass oft doppelt bis drei- fach so hohe Wattzahlen als eigentlich nötig wä- ren eingesetzt werden, um gleich von Beginn weg eine einigermassen brauchbare Lichtstärke zu erhalten.
80% Strom sparen mit Energiesparlampen?
Von 100 Kilowattstunden Stromverbrauch ei- nes Schweizer Haushaltes gehen höchstens 8 Kilowattstunden in die Beleuchtung. Das wä- ren dann 80% von 8 Kilowattstunden = 6.4 Ki- lowattstunden. Der Rest von 93.6 der 100Kilo- wattstunden geht in die Haushaltapparate wie Kochherd, Backofen, Waschmaschine, Tumb- ler, Geschirrspüler, Fernseher und all die klei- nen Helfer wie etwa Staubsauger, Haarföhn, usw.
Was zwar das Haushalt-Budget nicht mehr belastet, aber irgendwie doch noch aufge- bracht werden muss, ist die umständliche Ent- sorgung. Denn defekte Sparbirnen dürfen nicht in die Kehrichtabfuhr gegeben, sondern müssen zum Sonderabfall gebracht werden, wo sie für die Endlagerung nochmals Strom benötigen. Nicht zu vergessen ist auch der Mehrverbrauch an elektrischer Energie bei der Herstellung von Stromsparlampen gegen-
Energiesparen darf nicht mit Stromsparen gleichgesetzt werden.
nachts um 11 Uhr ein- fach brennen, falls es überhaupt jemand vor dem Morgengrauen noch löscht. Es kommt sogar vor, dass Bewe- gungsmelder und Trep- penlichtautomaten, die














































































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