Page 19 - 72.Rundbrief
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Übrigens: Das mit der dünneren Schädeldecke bei Kindern publiziert die Wiener Ärztegesellschaft seit mehreren Jahren. Dies ist deshalb eher als Plagiat Lerchls zu werten. Siehe unter Anderem bei http://www.gigaherz.ch/1569
Die Bernischen Kraftwerke erklären der Bevölkerung den Krieg und schicken eine Kavallerie von 68 Anwälten auf den Längenberg
Auf die Baubeschwerde beim Bundes-Verwaltungsgericht der IG-UHWM (Inte- ressengemeinschaft für eine umweltfreundliche Hochspannungsleitung Wattenwil- Mühleberg), welche eine unterirdische Führung der 32 km langen Hochspannungs- leitung verlangt, die zur Hälfte durch geschützte Landschaften führt, lässt die Ge- schäftsleitung der BKW durch eine Anwaltsfirma antworten, die 68 Anwälte beschäf- tigt. Der imposante Briefkopf benötigt schon allein fast eine ganze Seite. Da die Lei- tung “nur“ aus 111 Masten besteht, gibt es hier demnächst vielleicht bald mehr An- wälte als Masten zu sehen. Diese Kavallerie, welche die BKW auf den Längenberg schickt, mag Ängstlichen vielleicht auf den ersten Blick imponieren. Fachleute bringt sie eher zum Schmunzeln. Denn so viele Anwälte auf einem Haufen stehen einander bekanntlich gegenseitig nur auf den Zehen. Und ob 68 Anwälte zusammen mehr als 1 Fachmann von Hochspannung verstehen, muss sich erst noch weisen. Das Wich- tigste über die Baubeschwerde erfahren Sie unter
http://www.gigaherz.ch/1618
Wer gehofft hatte, mit dem Einzug einer Frau in die Geschäftsleitung der BKW würde der Sturheitsgrad dort etwas aufgeweicht, sieht sich arg getäuscht. Gleich am Anfang des Interviews kommt Frau Thoma mit der Drohung eines (inszenierten?) Blackouts, wenn die Leitung über den Längenberg nicht innerhalb der nächsten 3 Jahre gebaut werden könne. Dabei “vergisst“ sie gnädigerweise, dass hier schon 2 Jahre Strom fliessen könnte, hätten die Verantwortlichen der BKW, wie ihre Kollegen der AET (Azienda Elettrica Ticinese) die Leitung gleich von Beginn weg in den Boden verlegt. Die Tessiner haben nämlich wegen des erwarteten Wider- standes gar nicht erst versucht, die 11 km lange 380‘000Volt-Leitung von Mendrisio nach Cagno als Freileitung zu bauen und konnten die Anlage nach nur 8 Jahren seit dem ersten Bleistiftstrich in Betrieb nehmen.
   Jetzt greift Suzanne Thoma (Bild links) an
Ab 1. August gibt es in der Geschäftsleitung der BKW erstmals eine Frau. Sie heisst Suzanne Thoma und soll den Geschäftsbereich Netze leiten. Komischer- weise ist sie nicht Elektro- sondern Verfahrensin- genieurin und wechselt aus der Spezialitätenchemie der Ciba zu den BKW. Dass sie von Hochspannungs- leitungen nicht besonders viel, dafür umso mehr von den Schummeleien und Drohungen der Strom-Barone versteht, hat Sie im Interview mit der Berner-Zeitung vom 16.Juni eindrücklich bewiesen.
 


























































































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