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Ausgabe 25, April 2019
Gesundheit
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Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Hintergrundbelastung durch Mikro- wellen exponentiell erhöht, vor allem durch kabellose Technologien wie Handys, schnur- lose Telefone; WLAN und Mobilfunknetze. In manchen Ländern wendet man sich ab vom Telefonfestnetz hin zur ausschliessli- chen Nutzung von Mobiltelefonen. Dadurch wird der Bevölkerung die Mikrowellenstrah- lung geradezu aufgezwungen. Weltweit wer- den mit Mobilfunk und den dazugehörigen Dienstleistungen rund 20 Billionen US-Dol- lar Jahresumsatz erwirtschaftet. Doch über die sehr wahrscheinlichen gesundheitlichen Risiken der ständig steigenden Strahlenbe- lastung durch die funkbasierten Anwendun- gen wird geschwiegen. In den USA laufen derzeit mehrere Schadenersatzklagen gegen die Mobilfunkindustrie, die vom Obersten Gericht von Washington D.C. zu einer Sam- melklage zusammengefasst wurden. Die An- wälte von Gehirntumorpatienten wollen be- weisen, dass die Strahlungseinwirkung der Handynutzung für ihre Erkrankung mitver- antwortlich ist.
Gericht bestätigt Hirntumor durch Handy
Das Oberlandesgericht in Brescia (Nordit- alien) hat im April 2017 häufiges Handy-Telefo- nieren als Ursache eines Gehirntumors aner- kannt. Die Anwälte des inzwischen 58-jährigen Klägers Roberto Romeo sprachen von einer Weltpremiere. Der Geschädigte soll wegen ei- nes durch den Tumor versursachten dauer- haften Hörschadens monatlich 500 Euro von der Unfallversicherung bekommen. Der Rich-
Vor Handygebrauch
Nach 15 Minuten Handygebrauch
terspruch datiert auf den 11.04.2017. «Weltweit zum ersten Mal hat ein Gericht die Verwen- dung eines Handys als Ursache für einen Ge- hirntumor anerkannt», erklärten die Anwälte Stefano Bertone und Renato Ambrosio.
Romeo nutzte sein Handy nach eige- nen Angaben 15 Jahre lang täglich drei bis vier Stunden beruflich. Schliesslich hatte er den Eindruck, sein rechtes Ohr sei stän- dig verstopft. Im Jahr 2010 wurde bei ihm ein gutartiger Tumor im Gehirn festgestellt. «Zum Glück war er gutartig, aber ich kann nicht mehr hören, weil sie meinen Hörnerv entfernt haben», sagte Romeo. Das Urteil ist auch deshalb bahnbrechend, weil die Rich- ter industriefinanzierte Gutachten als nicht glaubwürdig ausschlossen und sich nur auf industrieunabhängige Gutachten stützten. Seit Jahren werden vom langen Arm der Mo- bilfunk-Lobby Forschungsergebnisse totge- schwiegen.
Bereits 1972 veröffentlichte die US-Mari- ne einen frei zugänglichen Bericht über die durch Mikrowellen verursachten Gesundheitsschäden im menschlichen Körper, der mehr als 2.300 Studien zu- sammenfasste. Der Report enthielt fünf Seiten mit menschlichen Gesundheits- schäden, unter anderem: Kopfschmer- zen, Schlaflosigkeit, Herzrasen, Angstzu- stände, Brustschmerzen.
Wenn eine Industrie-Studie nach hinten losgeht
Den Epidemiologen Dr. George Carlo, der heute zu den Protagonisten der Sam- melklagen gegen die Mobilfunkindustrie gehört, hätte man wohl auch gerne mundtot gemacht. Carlo war von 1993 bis 1999 Leiter eines 28-Millionen-Dollar-Forschungspro- gramms gewesen, das hauptsächlich von der amerikanischen Mobilfunkindustrie finan- ziert wurde und sich mit den Auswirkungen der von Mobiltelefonen ausgehenden elekt- romagnetischen Strahlung auf die menschli- che Gesundheit befasste. Die Forschungser- gebnisse, die Carlos Forschungsteam bereits im Frühling 1999 veröffentlichen wollte, durften auf Druck der Mobilfunkindustrie nicht veröffentlicht werden.
Auszüge aus dieser Studie: (5)
• Menschliches Blut wurde Funkwellen aus-
gesetzt, die von Handyantennen ausge- sendet wurden. Im Ergebnis fanden sich in den Zellen Mikrokerne, kleine zusätzli- che Zellkerne, die in gesunden Zellen sehr selten vorkommen und ein Indikator für schwere genetische Schäden sind.
• Handynutzer starben häufiger an Gehirntu- moren als Nichtnutzer. Handynutzer hatten ein mehr als 2,5faches Risiko, an einer sehr seltenen Form von Gehirntumor zu erkran- ken als Nichtnutzer. Bei diesen Erkrankun- gen befand sich der Tumor auf der Seite der abstrahlenden Handyantenne.
• Handynutzer, die das Handy länger als 6 Jahre benutzten, zeigten ein erhöhtes Risi- ko für ein Akustikusneurinom, einen gutar- tigen Gehirntumor am Hörnerv, der in fast 50% der Fälle zum Verlust des bestehenden Hörvermögens führt. Der Tumor streut zwar nicht, bereitet aber Probleme durch sein Wachstum und muss operativ oder durch Strahlentherapie entfernt werden.
• Gewebezerstörung im Gehirn kann von- stattengehen, ohne den leisesten Hinweis, dass etwas geschieht. Und der Schaden kann sich wiederholen, immer und immer