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  Quelle: Raum&Zeit, Die unsichtbare Gefahr Mobilfunk und Elektrosmog, S. 68
  2019-05-20 07:34 KD: 8184
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   vor Gesundheitsschäden durch Mikrowellen zuständig sind, schützen sich gegen Kri- tik und Proteste mit einem Argument, das viele Menschen beruhigt: «Die Grenzwerte werden nicht nur eingehalten, sondern weit unterschritten». Das entspricht auch - ab- gesehen von manchen Ausnahmen - den Tatsachen, nur ergibt sich der Eindruck, die gültigen Grenzwerte seien so festgelegt, als würde man die Geschwindigkeitsbegren- zung innerorts auf 1000 km/h festlegen.
Dass die Grenzwerte wohl wenig über die eigentliche Gesundheitsgefährdung aussagen, geht aus der Antwort hervor, die der ehemalige deutsche Vorsitzende der In- ternationalen Kommission für den Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP) (siehe S.15) auf die Frage eines Fernsehjour- nalisten gab, warum man Grenzwerte ohne ausreichendes Wissen um die biologische Gefährlichkeit festgelegt habe und warum man diese nicht beim geringsten Anzeichen einer Gefahr vorsorglich senke: «Wenn man die Grenzwerte reduziert, macht man die Wirtschaft kaputt, dann wird der Standort Deutschland gefährdet.» (1)
In Deutschland sind die Grenzwerte in der 26. Bundes-Immissionsschutz-Verord- nung (26. BImSchV, «Elektrosmogverord- nung») geregelt. Die Grenzwerte sind fre- quenzabhängig und betragen oberhalb von 2 Gigahertz (GHz) für die Leistungsdichte (siehe S.14) 10 W/m2 = 10 000 000 μW/m2.
Trugschluss thermische Wirkung?
Die Leistungsdichte der Mikrowel- len-Strahlung an öffentlich zugänglichen Orten in der Nähe von Mobilfunk-Basissta-
tionen liegt in der Regel unter den aktuellen Grenzwerten und Sicherheits-Richtlinien, die von den internationalen und nationalen Kommissionen zum Schutz vor nicht ionisie- render Strahlung (siehe S.13) festgelegt wur- den. Die offiziellen Grenzwerte berücksich- tigen jedoch nur die thermische Wirkung (siehe S.15). Der britische Wissenschaftler Dr. Hyland (2001) stellte hierzu fest: «Die Si- cherheitsrichtlinien begrenzen einfach die Intensität der Strahlung, um sicherzustel- len, dass das Mass der Gewebe-Erwärmung durch Absorption von Mikrowellenstrah- lung nicht zu einem Überschuss von Wärme im Körper führt.» (2)
Wenn Erwärmung die einzige Wirkung der Strahlung wäre, würden die bestehen- den Richtlinien in der Tat einen adäquaten Schutz gegen die Emissionen von Mobil-
funk-Basisstationen in der Öffentlichkeit darstellen. Jedoch scheint dies leider nicht der Fall zu sein. Denn Mikrowellen sind Wellen, und als solche haben sie noch an- dere Eigenschaften als die Wärmewirkung. Insbesondere die gepulste (siehe S.16) Mi- krowellen-Strahlung, die in Telekommu- nikations-Systemen benutzt wird, arbeitet mit einer grösseren Anzahl von Frequenzen, über die der Organismus auf eine nichtther- mische Weise beeinflusst werden kann. Der lebende menschliche Organismus arbeitet selbst mit sehr unterschiedlichen elekt- rischen, biologischen und biochemischen Aktivitäten, von denen jede durch eine spe- zifische Frequenz charakterisiert ist. Einige von diesen Frequenzen liegen in dem Be- reich von Mobilfunk-Signalen. Deshalb kön- nen diese Bioaktivitäten empfindlich auf die Überlagerung durch Wellen reagieren.
Innerhalb nur einer Generation wurden die den Menschen und andere Lebewesen von jeher umgebenden natürlichen Felder (siehe S.17) massiv von künstlichen Feldern überlagert. In bewohnten Gebieten treten diese technischen elektromagnetischen Strahlenbelastungen grossräumig, intensiv und dauerhaft auf. Sie liegen bereits millio- nenfach höher als die natürliche elektroma- gnetische Strahlung und damit im Bereich von biologisch nachweisbaren Wirkungen, wie viele Kritiker behaupten.
     􏰁In einigen Stadtregionen war 1980 der ständige Strahlenhintergrund, von Mikrowelle herrührend, etwa hundert- bis zweihundertmillionen mal so
gross wie der natürliche Hintergrund an elektromagnetischen Wellen, der von der Sonne stammt. 1995 steigerte sich die Belastung durch modernste Nachrichtentechnik und Mobilfunk auf Sechshundertmillionen! Die alles durchdringende Hochfrequenzenergie durch Radar und Sender aller Art verdichtet sich derart, dass Mikrowellensmog mittlerweile gefährlicher als Chemieluft eingestuft wird.􏰂
Heinz Kohnen, Geophysiker und Polarforscher
 & Co. –
Gefahr für die Gesundheit?


















































































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