Page 10 - Gigaherz Rundbriefe
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Gigaherz.ch 113. Rundbrief Seite 10
 5G: Faktenchecker kennen die Fakten nicht
In der abendlichen Nachrichtensendungen 10vor10 des Schweizer Fernsehens wird von Zeit zu Zeit das Format "Fakecheck" ausgestrahlt. Am 17.6.2020 war das eine verdeckte 5G-Propaganda- sendung *. Erklärtes Ziel war, nicht das Thema 5G allumfassend zu beleuchten, sondern
in Teilaspekten für «Klarheit» zu sorgen und Experten zu Wort kommen zu lassen.
Ein beherztes Mitglied von Gigaherz hat bei der Ombudsstelle Beschwerde eingereicht. Die Fernsehmacher mussten nun dem Ombudsmann Red und Antwort stehen. Dabei ist herausgekommen, dass die Faktenchecker die Fakten gar nicht kennen.
Von Hans-U. Jakob, Gigaherz.ch, Schwarzenburg, 12. August 2020
5G tötet Vögel - Fakecheck 10vor10
Anhand eines aktuellen Beispiels aus Kroatien wird im Bericht von 10vor10 aufgezeigt, wie teilweise ein Zusammenhang zwischen dem Tod von Zugvögeln und der 5G-Technologie hergestellt werde. Dabei wird aufgezeigt, wie dabei Fotos zweckentfrem- det und missbraucht worden seien. Zum Schluss des ersten Teils äussert sich Umweltepidemiologe Martin Röösli zur Frage, ob Vögel wegen 5G tot vom Himmel fallen können. Seine Aussage: Dass Vögel wegen dieser Strahlung plötzlich sterben, sei nicht möglich.
Gigaherz: Dass Vögel in Folge von 5G-Strahlung tot vom Himmel fallen, war nie eine Behauptung mobilfunkkritischer Organisationen. Es würde uns auch interessieren, wer solche Meldungen in die Welt gesetzt hat, nur um sich im Nachhinein über Mobilfunkkritiker lustig zu machen. Es gehört of- fensichtlich zum kalten Krieg, Fake-News abzuset- zen um diese dann dem Gegner in die Schuhe zu schieben.
Nach Rööslis Messungen in dem vom Bundesrat be- stellten Bericht „Mobilfunk und Strahlung“, veröf- fentlicht am 28. November 2019, würde die Strah- lung der Mobilfunk- Sendemasten selbst in der total verseuchten Stadt Zürich nur etwa 0.3V/m betra- gen. Bei solch bescheidenen E-Feldstärken fallen wirklich keine toten Vögel vom Himmel. Etwas an- ders sieht es dann allerdings aus, wenn man die von den Mobilfunkbetreibern im selben Bericht ultima- tiv geforderte Lockerung der Anlage-Grenzwerte von 5 auf 20V/m als Grundlage zu solchen Meldun- gen nimmt. Das wäre dann gegenüber Röösli in V/m gemessen, eine 67mal höhere Strahlung. Was 672 also 4400 mal stärkere Sender erforderlich macht. Wer lügt jetzt da? Röösli oder die Mubilfunkbetrei- ber? Oder beide?
Stellungnahme der Fernsehmacher: In den Mel-
dungen über tote Vögel würden häufig Stare als «Opfer» genannt. Ornithologen bezweifelten, dass es tatsächlich einen Zusammenhang mit Mobilfunk- und 5G-Strahlung gäbe.
Gigaherz: Ornithologen haben in der Regel keine Ahnung, welche Feldstärken ein Sendemast er- zeugt. Nach den Testmessungen der französischen Aufsichtsbehörde ANFR kann diese in einer hori- zontalen Entfernung von 9m zu einer 5G-Antenne schon mal 100V/m betragen. Stare haben laut Vo- gelwarte Sempach eine Reisegeschwindigkeit von 90km/h. Es könnte durchaus vorkommen, dass ein Schwarm Stare im Formationsflug in hoher Ge- schwindigkeit an einem 5G Sendemast vorbeifliegt.
Stellungnahme der Fernsehmacher: Laut der Vo- gelwarte Sempach leben Stare in der Nähe von Menschen, deshalb falle es eher auf, wenn einige tot von ihnen am Boden liegen würden, heisst es im 10vor10-Bericht weiter. Ausserdem könne in der Schweiz kein verstärktes Vogelsterben bei Sta- ren beobachtet werden (Recherchegespräch der Autorinnen). Im Zusammenhang mit einem Staren- Sterben im März 2020 am Untersee wird Livio Rey von der Vogelwarte Sempach wie folgt zitiert: «Wir finden keine Hinweise darauf, dass Strahlung gan- ze Vogelarten beeinflusst.» www.tagblatt.ch/ost- schweiz/frauenfeld/
Gigaherz: Livio Rey von der Vogelwarte Sempach soll nun bitte mal den Hinweis beurteilen, was pas- siert, wenn ein Schwarm Stare im 90km/h-Tempo innerhalb von Millisekunden in ein E-Feld von 100V/m hineingerät. Diese Flankensteilheit eines elektromagnetischen Pulses, während dem das kleine Starenherz auf voller Leistung pumpt, könnte schon zu dem im Tagblatt beschriebenen Massen- absturz geführt haben. Das ist nicht völlig auszu- schliessen.
Dass bis anhin noch kein häufiges Sterben der Sta-



















































































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