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Gigaherz.ch 112. Rundbrief Seite 9
 5G: Alarmierende Resultate erster Testmessungen
Die Schweizer Mobilfunkbetreiber und die kantonalen Umweltämter, die unisono stets behauptet haben, sie könnten ganze Stadtviertel und ganze Dörfer mit Sendeleistungen zwischen 50 und 300Watt ERP mit 5G versorgen, sind nun entlarvt.
Von Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch), Schwarzenburg, 16. Mai 2020
Die französische Aufsichtsbehörde «Agence Natio- nale des Fréquences» hat Ende April 2020 die Re- sultate von Testmessungen an adaptiven 5G Anten- nen veröffentlicht, an welchen weder die Schweizer Mobilfunkbetreiber noch die Schweizer Bundesäm- ter Freude haben dürften.
Nach diesen offiziellen Testmessungen der staat- lichen Aufsichtsbehörde Frankreichs sind jetzt nämlich aus den in Schweizer Mobilfunk-Projekten deklarierten Sendeleistungen von 50 bis 300Watt ERP plötzlich 11’400 bis 16’800 Watt ERP gewor- den. Also gar nicht mehr so weit entfernt von den 25’000Watt ERP, die von Gigaherz.ch auf Grund von Werksangaben von ERICSSON stets ins Feld geführt worden waren1.
Anhand der Anleitung unseres Bundesinstitutes für Metrologie (nicht Meteorologie), dem «Techni- cal Report: Measurement Method for 5G NR Base Stations up to 6 GHz» vom 18 Februar 2020, kann geschlossen werden, dass weit über 90% der 5G- Strahlung wegen der zweiten Art von Beams, den Kommunikations- oder Datenkanälen gar nicht messbar sind.
Diese 32, 64 oder 81 dünnen Strahlenkegel (wie ei- ner davon im Bild rechts) tanzen auf der Jagd nach Endgeräten (Usern) dermassen schnell, das heisst im Millisekunden-Takt, im ganzen Sektor von 120° horizontal und 60° vertikal, also 3-dimensional he- rum, dass es dafür gar keine Messgeräte gibt, die
1 www.gigaherz.ch/schweizer-mobilfunknetze-voellig- ausser-kontrolle/
schnell genug sind, um sich diese zu schnappen. Das heisst, diese Messgeräte müssten Einschwingzeiten von einer Millionstel-Sekunde aufweisen. Und sol- che gibt es bei weitem nicht. Was nichts anderes heisst, als dass über 90% der Strahlung einer adap- tiven 5G-Antenne gar nicht gemessen werden kön- nen2
Gelungene Testmessungen in Frankreich
Nun haben die Franzosen, wie sie schreiben, eine Möglichkeit gefunden, einen dieser im Millisekun- den-Takt herumtanzenden Datenbeams so lange zu blockieren, dass dieser mit heutigen Messgeräten messbar wird.
  Die Resultate sind erschreckend. Für den Vergleich mit der Schweizer Rechtsprechung fällt nur die Kolonne 5 «Niveau de champ électrique maximal lorsque l’antenne émit en continu à pleine char- che dans une direction donnée» in Betracht. Auf deutsch: Maximaler elektrischer Feldpegel, wenn die Antenne bei Vollast kontinuierlich in eine Rich- tung strahlt. So wie es geschrieben steht in der NISV, Anhang 1, Ziffer 63: Als massgebender Betriebszu- stand gilt der maximale Gesprächs- und Datenver- kehr bei maximaler Sendeleistung; bei adaptiven Antennen wird die Variabilität der Senderichtungen und der Antennendiagramme berücksichtigt.
In einer Distanz von 100m (wie in Mérignac) be- deuten 9V/m eine Sendeleistung von 16’800Watt ERP (in Schweizer Projekten werden 50-300Wat- tERP wie deklariert). Das sind in einer Entfernung
2 www.gigaherz.ch/5g-adaptive-antennen-sind-immer- noch-nicht-messbar/
  



















































































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