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Gigaherz.ch 112. Rundbrief Seite 7
 schehe, verzögere sich der Aufbau eines leistungs- fähigen 5G-Netzes um rund zwanzig Jahre. Zwar konnte sich die breitgefächerte Expertengruppe, in der auch Mobilfunkskeptiker vertreten waren, nicht auf eine gemeinsame Empfehlung an den Bundesrat einigen. Doch zeigte sie vier Alternativen zum Status quo samt ihren Konsequenzen für den Aufbau der 5G-Infrastruktur auf. Das Resultat: Je grösser die Sicherheitsmarge beim Strahlenschutz, umso mehr Antennen, Geld und Zeit braucht es für den Aufbau des 5G-Netzes.
Damit hat die Arbeitsgruppe dem Bund zwar die Entscheidung nicht abgenommen. Sie hat ihm aber die wesentlichen Fakten für die Güterabwägung "Lockerung des Strahlenschutzes versus Verzöge- rung des 5G-Ausbaus" auf den Tisch gelegt. Doch seit der Bericht vor vier Monaten vorgestellt wur- de, herrscht Funkstille. Was hat sich in dieser Zeit hinter den Kulissen getan? Nicht viel, wie eine kurze Recherche ergibt. Ein Bafu-Sprecher teilt auf Anfra- ge mit, man habe den Bericht beim Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) abgeliefert. Dieses habe den Bericht dem Bundesrat zur Kenntnis unterbreitet. Das Uvek prü- fe ihn nun und werde über das weitere Vorgehen entscheiden. "Es ist nicht Aufgabe des Bafu, in die- ser Angelegenheit einen Entscheid zu fällen."»
Gigaherz.ch: Dass der oben erwähnte Bericht dem Bund Argumente in die Hand gegeben habe, diese Marge zu verringern und den Anlagegrenzwert zu erhöhen, ist eine schamlose Lüge. Denn der Bericht hat einwandfrei bestätigt, dass man ausser der Be- einflussung der Hirnströme, der Durchblutung des Gehirns, einer Beeinträchtigung der Spermienquali- tät, einer Destabilisierung der Erbinformation sowie Auswirkungen auf die Expression von Genen, den programmierten Zelltod und oxidativen Zellstress nichts gefunden habe, was der Gesundheit Schaden zufügen könnte. Das alles wird mit einer Grafik auf Seite 67 noch sehr schön abgerundet. Daraus geht nochmals hervor:
• Ausreichend begründet ist die Veränderung der Hirnströme
• Begrenzt begründet sind Hirntumore, krebsför- dernd (im Tierversuch), verminderte Spermien- qualität, Durchblutungsstörungen im Gehirn, Schädigung des Erbgutes (DNS), programmierter Zelltod, oxydativer Zellstress.
Fazit: Wer in einer solch klaren Beweislage weiterhin Mobilfunk-Sendeanlagen bewilligt, handelt unseres Erachtens nicht nur fahrlässig, sondern geradezu kri- minell.
NZZ: «Weiter geht die Spurensuche im Parlament: Zu den wenigen Politikern, die sich öffentlich für mehr Tempo beim 5G-Ausbau einsetzen, gehört FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen. Der Berner gehört der Fernmeldekommission (KVF) an. Diese hat sich in einer Sitzung im Januar mit dem Bericht der Bafu-Expertengruppe befasst. Die Kommission habe damals den Bundesrat in einem Brief aufge- fordert, endlich Stellung zu beziehen, sagt Wasser- fallen. Und zwar auch in Bezug auf die vorgeschla- gene Lockerung der Anlagegrenzwerte.
"Das Thema wurde zu lange Voodoo-Wissenschaf- tern überlassen", sagt Wasserfallen. Die Grenzwer- te für die Mobilfunkanlagen seien jetzt zu erhöhen, damit 5G in der Schweiz rasch mit guter Qualität in- stalliert werden könne. Der Bund müsse gleichzeitig zusammen mit der Telekombranche die Öffentlich- keit in einer Kampagne über die wissenschaftlichen Fakten aufklären.»
Gigaherz.ch: Herr Nationalrat Wasserfallen wür- de sich besser mal mit Mobilfunk-Technologie und Strahlenphysik statt mit Voodoo-Wissenschaften befassen, denn dann würde er bald mal feststellen können, dass die von Schweizer Mobilfunkbetreibern ultimativ geforderte Erhöhung des Anlagegrenzwer- tes von 5 auf 20V/m, ansonsten die Einführung eines 5G-Netzes innerhalb von 3 Jahren gar nicht möglich sei, nicht etwa 4mal stärkere Sendeleistungen er- lauben würde, sondern 16mal. (Die elektrische Feld- stärke in V/m ist nur die Seitenlänge des Quadrates der Leistungsflussdichte in Watt/m2).
Man stelle sich das einmal plastisch vor: Heuti- ge Antennenstandorte senden mit durchschnitt- lich 3000Watt ERP in einen 120° Kreissektor. Bei erlaubten 20V/m wären das dann 16x3000Watt ERP=48’000Watt ERP. Dies inmitten von dicht be- siedelten Gebieten! Diese Forderung ist plausibel, denn darin hätten die 25’000Watt 5G-Antennen von Ericsson, Nokia und HUAWEI bequem Platz. Und wir Anwohner hätten dann nicht nur die strahlungs- stärksten Mobilfunksender Europas, sondern auch noch der ganzen Welt.
Herr Wasserfallen passen Sie bloss auf, dass die 5G- Gegner nicht plötzlich Voodoo-Zauber gegen Sie an- wenden. Stellen Sie sich vor, sie möchten vor dem Parlament eine Rede halten und schwupp ist alles weg, was Sie eigentlich sagen wollten. Das wäre dann echtes Voodoo! Ja was dann, wenn plötzlich so ein Voodoo-Zauberer von Gigaherz auf der Zuschau- er-Tribüne sitzt? Ja, ja, die können das. Uuuun!!























































































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