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Gigaherz.ch 112. Rundbrief Seite 15
 5G: Es ist jetzt keine Zeit mehr für lange Diskussionen
Neben der Corona-Seuche grassiert noch eine andere Seuche in unserem Land. Es ist diejenige mit der Bezeichnung 5G. Durchschnittlich alle 6 Stunden wird zur Zeit in der Schweiz auf einer der 2200 Ge- meindeverwaltungen ein dubioses Baugesuch für eine neue Mobilfunkantenne eingereicht.
Von Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch), Schwarzenburg, 4. Juli 2020
Dubios sind die Baugesuche deshalb, weil die Mobil- funkbetreiber entweder mit allen möglichen Tricks zu verschleiern versuchen, dass es sich dabei um den neuen Mobilfunk-Standard 5G handelt, oder dann deklarieren sie für 5G völlig unglaubwürdig schwa- che Sendeleistungen, mit welchen sie die Strahlungs- grenzwerte gerade noch knapp einhalten können. Die zuverlässigsten Helfer dabei sind leider die kantona- len Umweltämter. Diese winken zur Zeit jeden tech- nischen Blödsinn einfach durch.
Bei den Vereinen Gigaherz.ch und Schutz vor Strahlung laufen im Moment die Telefone heiss und die e-Mail-Briefkästen quel- len über mit Hilfeschreien aus der Bevölkerung. Dieser Arbeits- aufwand ist schlicht nicht mehr zu bewältigen.
Die Corona-Pause hat da keinerlei Erleichterung ge- bracht. Im Gegenteil, die Mobilfunkbetreiber haben diese schamlos ausgenutzt um Bauprojekt um Baupro- jekt zu publizieren, im Wissen darum, dass die Gegner- schaft quasi im Hausarrest eingesperrt war und weder Orientierungsversammlungen noch Unterschriften- sammlungen organisieren konnte.
Laufende Unterschriftensammlungen drängen
Die zwei bereits laufenden Unterschriftensammlungen «Für einen gesundheitsverträglichen und energiespa- renden Mobilfunk» und «Mobilfunkhaftungs-Initiati- ve» dürfen nicht auf die lange Bank geschoben wer- den.Die Corona bedingt verlängerte Sammelfrist läuft jetzt noch knapp 1 Jahr, das wird schnell vorbei sein.
Die Volksinitiative «Für einen gesundheitsverträgli- chen und stromsparenden Mobilfunk» enthält prak- tisch alle Forderungen, die in den letzten 10 Jahren von Betroffenen an uns herangetragen worden sind.
Es sind dies zur Hauptsache: Trennung von Innen- und Aussenversorgung. Für die die Daten- und Sprach- übertragung im Freien war die Mobilkommunikati- on ursprünglich vorgesehen. Wer in der Wohnung unbedingt kabellos funktionieren möchte, soll dies auf eigenes Risiko und auf eigene Kosten mittels Re- peater und Booster tun können, ohne dabei jedoch mit der selbst erzeugten Strahlung in Nachbarwoh-
nungen eindringen zu dürfen. Eine zweite Forderung verlangt, dass für neue Mobilfunk-Sendeanlagen im Umkreis von 400m zuerst das Einverständnis der An- wohner eingeholt werden muss.
Es ist sinnlos, noch lange darüber zu diskutieren, ob diese oder jene Forderung überrissen oder überhaupt machbar sei. Die Zeit läuft davon. Es bleibt nur noch, jetzt zu sammeln oder zumindest zu unterschreiben.
Auch die «Mobilfunk-Haftungsinitiative» entspringt einer seit 20 Jahren von Anwoh- nern von Mobilfunk-Sendeanla- gen erhobenen Forderung. Denn bis anhin galt Artikel 684 des Zivilgesetzbuches, wonach der Grundeigentümer für Strahlen- schäden haftet, welche von sei- nem Grundstück ausgehen und nicht der Mieter, der dort eine Anlage betreibt. Das ist denn auch der Grund, weshalb die Mobilfunkbe- treiber lieber Fr. 12'000 Miete pro Jahr bezahlen, statt irgendwo 20 Quadratmeter Land zum einmaligen Be- trag von Fr. 8000 zu erwerben. Diese Lösung ersetzt wohl bei Weitem selbst die billigste aller verfügbaren
Haftpflichtversicherungen.
Da nützten auch die diversen Klauseln in den Miet- verträgen nichts. Jahrelange fragwürdige Prozesse bis zum Bundesgericht sind vorprogrammiert. Mit der Mobilfunkhaftungs-Initiative soll diesem Juris- tenquatsch ein Ende bereitet, und die Beweislast umgekehrt werden: Der Mobilfunkbetreiber muss beweisen, dass der erlittene Schaden nicht von seiner Antenne stammt.
Die Vorstandsmitglieder von Gigaherz.ch haben an ihrer Sitzung vom 20. Juni 2020 einstimmig beschlos- sen, nicht mehr auf noch kommende weiteren Volks- initiativen gegen 5G zu warten, sondern die beiden erwähnten voll und ganz zu unterstützen.
Sie finden in diesem Rundbrief wieder Unter- schriftenbogen zum Unterschreiben oder weiter- geben. Weitere Bogen können hier heruntergela- den werden bei www.mobilfunk-initiative.ch und www.mobilfunkhaftung.ch
Achtung: Die Unterschriftenbogen sind nur gültig, wenn diese doppelseitig bedruckt sind.
  















































































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