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Gigaherz.ch 111. Rundbrief Seite 17
 Ja, das ist wirklich eine lustige Sache! 5G Befürwor- ter sprechen denn auch nicht von Strahlung, sondern von Wellen. Sobald von Wellen statt von Strahlung gesprochen wird, leuchtet bei uns das rote Alarm- lämpchen mit der Aufschrift «Achtung vergifteter Befürworter im Anflug».
Den Unterschied zwischen ionisierender und nich- tionisierender Strahlung ist uns trotz Lucens bes- tens bekannt. Nicht-ionisierend heisst, Schalter auf AUS=Strahlung weg. Ionisierend heisst, Schalter auf AUS=Strahlung noch einige hundert Jahre vorhan- den.
Wollen Sie damit sagen, dass 5G gar nicht krebser- regend sein kann?
Man kennt zumindest keinen Mechanismus, der einen solchen Vorgang erklären würde. Anders als bei der radioaktiven Strahlung, wo man biologisch nachvollziehen kann, was im Körper passiert. Das ist aber schwierig zu beantworten, denn es gibt dazu unzählige Studien. Bei einigen glaubte man, einen Zusammenhang zu erkennen, bei anderen wiede- rum nicht. Nach dem jetzigen Stand gibt es aber nichts, was eindeutig darauf hinweist, dass 5G den Menschen negativ beeinflusst.
Hoppla, Herr Professor, wir kennen diesen Mecha- nismus seit mindestens 20 Jahren. Man sagte dem damals «zelluläre und subzelluläre Effekte». Oder besser verständlich als gestörte Zellteilung und dar- aus resultierend: Krebs. Erstmals sehr schön nachge- wiesen in den durch den Kurzwellensender Schwar- zenburg verstrahlten 5 Zonen mit 3-fach erhöhter Krebsrate. Der Sender musste 1998 auf Druck der Anwohner abgebrochen werden. Seither wurden tatsächlich unzählige weitere Studien zu diesem Thema durchgeführt. Die wohl bekannteste ist die REFLEX-Studie, deren Resultate heute mit allen Mit- teln des Cyber-Mobbings und des Rufmordes von der Mobilfunklobby bekämpft wird.
Werden denn genug Versuche zur möglichen Schädlichkeit von 5G durchgeführt?
Wie gesagt, es wurden schon viele Studien dazu durchgeführt - hauptsächlich kurzfristige unter kontrollierten Bedingungen, etwa im Auftrag der Forschungsstiftung für Strom und Mobilkommuni- kation. Bei schlafenden Personen, die Feldern mit starker Mobilfunkstrahlung ausgesetzt wurden, konnte man etwa Reaktionen in den Hirnströmen messen. Ob sich das nun negativ oder vielleicht so- gar positiv auf den Menschen auswirkt, kann man nicht sagen.
He, he, Herr Professor, kurzfristig läuft da gar nichts! Intervallweise kurz mal EM-Feld EIN = Beschwerden da und kurz mal EM-Feld AUS = Beschwerden weg, das funktioniert NIE. Der Mensch ist keine normierte Maschine. Bei den einen dauert es etwas länger, bis sie etwas verspüren als bei den andern. Etliche die etwas spüren, haben eine gewisse Nachlaufzeit, bis ihr Organismus die Abschaltung registriert. So kann es zu völlig falschen Schlüssen kommen. Weil viel- fach die Phasenlage im Befinden nicht mit der Pha- senlage der Ein/Aus-Schaltung des Feldes überein- stimmt, das heisst gar nicht übereinstimmen kann, glauben die handyverrückten Wissenschaftler dann, es sei alles nur NOCEBO. Ist es aber nicht!
Und meine Hirnströme gehören mir! Darin lasse ich mir nicht von geldgierigen Konzernen herumfuhr- werken! Niemals!
Und mit der Forschungsstiftung Strom- und Mo- bilkommunikation müssen Sie uns schon gar nicht kommen. Diese wird zu 99% von den Schweizer Mo- bilfunk- und Stromnetzbetreibern finanziert. Weil Forschungsgelder, die direkt von der Industrie stam- men dazu führen, dass Forschungsarbeiten nicht an- erkannt werden, benötigt es solche Geldwaschma- schinen. Die Forschungsinstitute können dann hier vermeintlich sauberes Forschungsgeld beziehen. Danach, woher die Forschungsstiftung das Geld hat, wird meistens nicht gefragt.
Aber 5G bedeutet doch automatisch mehr Strah- lung als 4G.
Nein, das muss nicht sein. 5G beinhaltet einen tech- nologischen Fortschritt, sodass eigentlich mit we- niger Strahlung die gleiche Datenübertragung wie bei 4G erzielt werden kann, was es sogar effizienter macht. Wenn jedoch deutlich mehr Daten übermit- telt werden, braucht es dafür eine grössere Band- breite oder eine grössere Empfangsleistung, also mehr Strahlung. Genau dafür gibt es ja Grenzwerte bei den Anlagen: Diese gelten immer, egal, ob es sich um 2G, 3G oder 5G handelt. Wir sind also auf der sicheren Seite.
Hoppla, Herr Professor? Niemand ausser Ihnen spricht davon, dass mit etwas weniger Strahlung gleich viele Daten wie mit 4G übertragen werden sollen. Die Propagandamühlen der Mobilfunker tö- nen da ganz anders! Die reden dort davon 100mal mehr Daten in 100mal höherer Geschwindigkeit lie- fern zu können. Und um zu erkennen, dass das mit 30mal weniger Sendeleistung als bei 3-und 4G nicht geht, benötigt man keine speziellen Kenntnisse in der Funktechnologie. Gesunder Menschenverstand





















































































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