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Gigaherz.ch 111. Rundbrief Seite 12
 5G: Adaptive Antennen sind immer noch nicht messbar
Ende Februar 2020 veröffentlichte METAS – unser Bundesinstitut für Metrologie den seit 18 Monaten fälligen Bericht, wie 5G-Mobilfunkantennen eigentlich zu berechnen und zu messen wären. 25 Seiten in Englisch. Obschon jede Schweizerbürgerin und jeder Schweizerbürger den gesetzlichen Anspruch darauf hat, in seiner Landessprache – Deutsch, Französisch oder Italienisch – angesprochen zu werden.
Macht nichts! Der Bericht hätte ebenso gut auf Chinesisch verfasst sein können. Verstanden hat das 25-seitige Geschwurbel so oder so praktisch niemand.
Von Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch), Schwarzenburg, 19. März 2020
Mit absoluter Sicherheit nicht verstanden haben diese mathematischen und physikalischen Abhand- lungen und Dutzende von Formeln weder unsere Bundesrichter, noch unsere Bundesräte, noch un- sere Verwaltungsrichter, noch unsere Regierungs- räte und schon gar nicht die Regierungsstatthalter und Oberamtmänner und nicht im Entferntesten unsere Gemeinderäte und Bauverwaltungen. Aber diese für die Genehmigung von Baugesuchen ver- antwortlichen Funktionäre werden jetzt unisono ausnahmslos alle brav mit dem Kopf nicken und ein möglichst gescheites Gesicht
des Kantons Freiburg, die haben damals bei der al- ten 3G-Technologie volle 6 Jahre gebraucht, nur um zu begreifen, was ein Antennendiagramm ist und wozu dieses dient. Nichtsdestotrotz wollen wir hier versuchen, die fach-chinesische Anleitung etwas zu entwirren und volkstümlich (nicht volksdümmlich) darzustellen:.
Bisherige Antennen erzeugen nur einen Beam, sprich Scheinwerferkegel, welcher leicht abwärts gerichtet nach 150-250m Bodenberührung be- kommt. Autofahrer kennen das vom Autoschein-
machen, aber niemals zuge- ben, dass sie da überhaupt nicht drauskommen.
Die Pilot- oder Organisations- kanäle können von der neuesten Generation der Messgeräte gerade noch knapp erfasst werden.
werfer im Nebel. Die Strah- lungsberechnung ist relativ einfach. Aus der Mitte der Hauptstrahlrichtung nimmt die Strahlung 60° nach links und 60° nach rechts, in Volt pro Meter gemessen, konti- nuierlich bis um den Faktor 5.6 ab. Nach oben und unten sind es statt 60° nur noch je 30°.
Es ist wie im mittelalterlichen
Märchen «Des Kaisers neue
Kleider». Nur hochintelli-
gente Leute konnten diesen
wunderbaren, kostbaren,
neuen Stoff sehen. Selbst-
verständlich wollte aus dem
Volk niemand zu den Dummen gehören und alle seufzten laut, Ahh und Ohh, wie wunderbar! Bis ein Kind laut rief: «dä isch ja füdliblutt!». Diesmal ha- ben aber nicht Kinder gerufen, sondern die von uns angefragten Physiker und Ingenieure. Sie sind sich alle einig: Die NIS-Verant-
Bei adaptiven, das heisst echten 5G-Antennen wird das alles ganz anders. Diese bestehen schon mal, je nach Antennentyp, aus 32, 64 oder 81 kleinen Antennchen, die jetzt zwei verschiedene Arten von sehr zahlreichen Strahlenkeulen formen. Und diese
sind nicht mehr fix, sondern tanzen wie wild dreidimen- sional von links nach rechts und von oben nach unten herum.
Es sind dies je nach An-
tennentyp einmal die 4 bis 8 Keulen der Organisations- oder Pilotkanäle, die im Land draussen nach Endgeräten suchen. Wo bist du – wer bist du – was willst du – was darf ich dir schi- cken – bist du immer noch da – hast du Schluss ge- macht? Jeder Organisations- oder Pilotkanal sucht
wortlichen der Kantone und
der Gemeinden haben keine
Chance mehr, das zu beur-
teilen und Schwachstellen
zu erkennen. Es bleibt ihnen
nur noch das gut eingeübte
Kopfnicken, alles in Ordnung, die Antenne wird be- willigt, Stempel drauf und raus damit. Verwaltungs- und Bundesrichter werden erst recht nicht zu den Dummen gehören wollen, die da nicht drauskom- men. Man denke da nur an die Verwaltungsrichter
Für die Kommunikations-
oder Datenkanäle gibt es schlicht keine Messgeräte.



































































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