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Gigaherz.ch 109. Rundbrief Seite 4
 5G: TV-Zuschauer für dumm verkauft
Am Samstagabend 20. Juli 2019 brachte die Tagesschau des Schweizer Fernsehens SRF1 um 19:30 einen Beitrag zu der G5-Problematik, welcher einen dermassen hohen Anteil an höherem technischen Blödsinn enthielt, dass solches nicht unwidersprochen bleiben darf.
von Hans-U. Jakob, Präsident von Gigaherz.ch, Schwarzenburg, 23. Juli 2019
  Gleich zu Beginn der Sendung sollte der Schwei- zer Bevölkerung weisgemacht werden, bisherige Antennen würden kugelförmig rundum abstrahlen und eine viel zu hohe Sendeleistung grösstenteils unnütz in der ganzen Gegend herum verpuffen. Mit 5G würde das nun ganz anders.
Dass das überhaupt nicht stimmt, illustriert obige Abbildung der Münchner Strahlenschutzbehörde eindrücklich: Heutige Antennen haben ebenso eine Hauptstrahlrichtung, das heisst eine Hauptkeule, und diese wird wie ein Scheinwerfer fix dorthin ge- richtet, wo der grösste Datenverkehr zu erwarten ist. Und nicht etwa planlos kugelförmig im Kreis herum verteilt.
Bisherige Antennen für die Funkdienste 2G, 3G und 4G wiesen äquivalent abgestrahlte Leistungen von 1500 bis 3000Watt ERP auf. Die so erzeugte elektrische Feldstärke nimmt bis 60° links und rechts der Hauptkeule (des Scheinwerfers) um das 5.5fache ab. Nach unten und oben beträgt dieser Winkel je 15°.
Im Gegensatz zu bisherigen Antennen, würden
nun die neuen adaptiven 5G-Antennen jeweils einen dünnen Strahl (auf Deutsch Beam genannt) exakt auf den Benutzer (auf Deutsch User genannt) ausrichten und daneben herrsche Funkstille, resp. Strahlungsfreiheit, wird in der Sendung behauptet.
Das ist natürlich höherer technischer Blödsinn.
In einem Kreissektor von 120° befindet sich nicht nur 1 User sondern über 1000 und um diese mit 100mal mehr Daten in 100mal höherer Geschwin- digkeit zu «versorgen», benötigt es nicht nur einen Beam sondern, wie nachstehende Abbildung zeigt, sehr zahlreiche.
ERICSSON, der Ausrüster von Swisscom, löst das Problem, 100mal mehr Daten in 100mal höherer Geschwindigkeit versenden zu können, indem er statt eines Scheinwerferkegels jetzt deren 64 in den Kreissektor von 120° sendet. Das heisst je 8 neben- und je 8 übereinander. Also sozusagen
eine ganze Scheinwerferbatterie aufbaut. Die Mobilfunker behaupten zwar, sie könnten je nach Bedarf einzelne der 64 Strahlenkeulen stärker oder schwächer aufleuchten lassen. Das sei dann ein sogenanntes «Beamforming». Bei geringem Daten-
  





















































































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