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Gigaherz.ch 109. Rundbrief Seite 6
 5G: Sunrise rettet das Klima
Der Schweizer Mobilfunknetzbetreiber SUNRISE will jetzt gemäss neuesten PR-Meldungen mit 5G das Klima retten.
Von Hans-U. Jakob, Präsident Gigaherz.ch, Schwarzenburg, 11. August 2019
Mit selbstfahrenden, durch 5G gesteuerten Mäh- dreschern oder selbstfahrenden Riesentraktoren will Sunrise das Klima retten. Wie viel weniger
CO2 diese dank 5G ausstossen, bleibt allerdings Geschäftsgeheimnis der Werbefachleute. Auch
die automatische Nachbestellung von Eiern im Kühlschrank erfolge jetzt dank 5G viel klimascho- nender, das heisst fast in Echtzeit, bereits nach 5 Millisekunden, statt wie bisher im 4G-Netz erst nach 50 Millisekunden. Wahnsinn! Für den Zeit- gewinn von 45 Millisekunden werden rund 9mal stärkere Mobilfunksender als bisher benötigt. Sehr klimaschonend und sehr energiesparend!
Offensichtlich stimmt die Beurteilung des UVEK und des BAFU in der Mitteilung an die Kantone vom 17.4.2019, dass Mobilfunkstrahlung ausser der Beeinflussung von Hirnströmen und einer gestörten Durchblutung des Gehirns nichts bewir- ke. Die Beeinträchtigung der Spermienqualität,
die Destabilisierung der Erbinformation sowie die Auswirkungen auf die Expression von Genen, der programmierte Zelltod und der oxidative Zellstress seien ja bloss lästige Nebenwirkungen. Ob diese etwa gesundheitsschädigend seien, müsse zuerst noch untersucht werden. 1
Möchten Sie Sunrise deshalb verklagen?
Dann sind Sie völlig an der falschen Adresse. Denn die rund 4000 Mobilfunk-Sendemaste, von wel- chen diese gesundheitsschädigende nichtionisie- rende Strahlung ausgeht, gehören seit Mai 2017 nicht mehr der Sunrise Communications AG mit Sitz in Opfikon ZH, sondern der spanischen Finanz- Holding CELLNEX mit Sitz in Barcelona. Sunrise
hat, um zu Barem zu kommen, ihre Funktürme an CELLNEX verkauft und least, resp. mietet diese nun bei Cellnex. Sie müssen Ihre Klage also in Barcelo- na einreichen und zwar in spanischer Sprache mit spanischen Anwälten.
Wenn sie jetzt weiterlesen kommt Ihnen das alles noch viel spanischer vor. Hauptaktionär bei Cellnex ist nämlich der Schweizer Versicherer, Vorsor-
ge- und Finanzberater SWISSLIFE. Wenn sie dort irgendwie versichert sind, klagen sie also gegen
1 www.gigaherz.ch/5g-explosives-aus-dem-bafu/
sich selbst...
Es kommt jedoch noch spanischer als Spanisch, nämlich Chinesisch. Denn die Sunrise- resp. Cel- lex-Funktürme werden weder von Sunrise noch von Cellnex betrieben und unterhalten, wie man anhand der Warntafeln bei den Sunrise-Cellnex Antennen meinen könnte, sondern vom Chinesi-
schen Technologie-Riesen HUAWEI.
Obiges Warnschild wurde von einem Gigaherz-Mit- glied entdeckt, als es kürzlich seine vom elektro- nischen Winde verwehte, in der Antenne hängen gebliebene Drohne herunterholen wollte. «Halt, vor dem Zutritt Netzbetreiber anrufen», steht da unmissverständlich. Denn um die Antenne be- steht eine Sicherheitszone von ca. 6m vor und 2m unterhalb den Antennenkörpern, die bei laufender Anlage niemand betreten darf, ohne körperliche Schäden zu riskieren.
Gesagt getan: Steuer- und Überwachungszentrale von Sunrise anrufen um kurzzeitige Ausschaltung zu verlangen. Telefon-Nummer steht ja da. Doch wer meldet sich jetzt? Eine Männerstimme in einer undefinierbaren Sprache. Der Gigaherzler pro- biert es mal auf Englisch und erhält auch in einem holprigen Englisch Antwort. Wo er denn da gelan- det sei, will der Gigaherzler wissen. Ja wo denn wohl, in Bukarest, der wunderschönen Hauptstadt von Rumänien, wird er belehrt. Doch, doch, wenn er die Steuer- und Überwachungszentrale des
  














































































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