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Gigaherz.ch 109. Rundbrief Seite 12
 haben jedoch den schönen Schweizer Grenzwert dorthin verschoben, wo sich die Menschen dau- ernd aufhalten müssen, weil sie da wohnen und das ist mehr als 25m vor und mehr als 6m unter- halb den Antennenkörpern. Und hier hat sich die Strahlung aus Gründen der Distanz, der Abwei- chung aus der Senderichtung und unterhalb der Antennen noch aus Gründen der Gebäudedämp- fung ganz von selbst auf 10% der EU-Werte redu- ziert. Das sind physikalische Gesetze, die selbst Bundesrichter nicht ändern können, obschon sie dies seit bald 20 Jahren immer wieder von neuem versuchen.
Märchen Nummer 2
Bei der behördlichen 5G-Entwarnung kommt ein weiteres, wunderschönes Märchen hinzu. Nämlich, dass man mit 5G-Antennen 100mal mehr Daten in 100mal höherer Geschwindigkeit mit mindestens 10mal weniger Sendeleistung und damit erst noch auf einem Zehntel der heutigen schönen Schweizer Grenzwerte übertragen könne.
Da müsste bereits jedem funktechnischen Lai-
en auffallen, dass das unmöglich stimmen kann. Das ist etwa das Selbe, wie wenn ein Lastwagen- hersteller behaupten würde, mit seinen neuen 40-Tonnen Sattelschleppern würde man künftig dank dem verwendeten deux chevaux-Motörchen im 200km/h-Tempo über den Gotthardpass brau- sen können.(!)
Bild unten: Zusatzblatt 2 aus dem Standortdaten- blatt der Anlage Ringgenmatt in Schwarzenburg. Will doch da SALT tatsächlich mit 50Watt ERP (ERP = von der Antenne abgestrahlte Leistung) ein Dorf
mit 6000 Einwohnern versorgen(!?), bei den 3G- und 4G-Antennen werden noch über 2000Watt ERP pro Sektor veranschlagt. Wenn die so weiter- machen, haben sie bald das Perpetuum-Mobile erfunden und können bei 6G noch Energie ins Stromnetz zurückspeisen. 1
Beamforming, das Behörden-Märchen Nr.3
Diesmal erzählt von Professor Björnsson von der Linköping Universität.
Bild auf der nächsten Seite: Während in bisherigen Funksystemen die Sendeleistung schön gleich- mässig in den 120Grad-Sektor abgestrahlt werde (Abbildung links), was schon einmal überhaupt nicht stimmt, könne man jetzt bei 5G die Energie in einem schön gebündelten Funkstrahl auf den einzelnen User (Teilnehmer oder Endgerät) richten und daneben sei (Funk-)Stille, sprich strahlungsfrei (Abbildung rechts).
Das ist höherer technischer Blödsinn. Denn da draussen tummelt sich in einem Kreissektor von 120Grad nicht nur 1 User, sondern bis deren 1200. Und die 1200 werden nicht durch einen Funkstrahl (Beam) versorgt, sondern mit 64. Immer 8 neben- einander und 8 übereinander. Bei SALT sogar mit 81Beams (9×9) Und da geht dann die Post ab. Bei Swisscom beträgt dann die abgestrahlte Leistung nicht mehr 50-200Watt ERP sondern bis zu 25’000 und bei SALT bis zu 32’000 Watt ERP. Das ist gut 10mal mehr als in bisherigen 3G- und 4G-Syste-
23 men. ,
1 www.gigaherz.ch/5g-das-wunder-von-der-bagatelle/
2 www.gigaherz.ch/5g-das-osterei/
3 www.gigaherz.ch/5g-tv-zuschauer-fuer-dumm-verkauft/
  


















































































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