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Gigaherz.ch 108. Rundbrief Seite 12
 Bericht von der Generalversammlung vom 6. April 2019 im Pfarreisaal der römisch katholischen Kirche in Aarburg
Die diesjährige GV war gekennzeichnet durch die sich überschlagenden Ereignisse auf dem Gebiet des neuen Mobilfunkstandards 5G.
Von Hans-U. Jakob (Präsident von Gigaherz.ch), Schwarzenburg, im April 2019
Zur Zeit der Einladung zu dieser GV waren landes- weit bereits ca. 300 Senderstandorte ohne öffent- liches Baubewilligungsverfahren als angebliche Bagatelländerungen mit dem Segen kantonaler Umweltschutzämter illegal mit zusätzlichen 5G Antennen nachgerüstet worden. Verunsicherung und Empörung in der Bevölkerung waren enorm. Es verwundert deshalb kaum, dass der Andrang zu dieser GV ungewohnt hoch war. Nicht zuletzt auch deshalb, weil gleichzeitig im selben Lokal am selben Ort als Vormittagsveranstaltung mit Beginn um 10.30 Uhr noch ein Vortrag des Präsidenten mit dem Titel «Stand des Wissens über 5G bei Gigaherz. ch» stattfand.
Gerechnet wurde zu diesem Vormittags-Vortrag mit ca. 30 Anmeldungen. Bei 100 mussten wir aus Platzgründen und aus Gründen der Mittagsverpfle- gung im benachbarten Restaurant einen Anmel- dungsstopp erlassen. Gekommen sind dann noch wesentlich mehr. Einzelne mussten sich mit einem Notsitz begnügen. Die anschliessende Diskussion war geprägt von Entsetzen über die Frechheit von Behörden und Mobilfunkbetreibern, die diesmal den Bogen offensichtlich überspannt haben.
Um den Präsidenten etwas zu entlasten, fand dann die Generalversammlung unter der Regie und Mo- deration des Vizepräsidenten Roland Arnet statt. Dieser konnte um 13.30 immerhin noch ca. 100 Teilnehmer zur Generalversammlung begrüssen, einer jährlichen Pflichtübung, die jeder Schweizer Verein durchführen muss um die Anerkennung als gemeinnützige Institution nicht zu verlieren.
Der Jahresbericht des Präsidenten wurde wie ge- wohnt in eine Power-Point-Präsentation verpackt und enthielt an die 20 Ereignisse, an welchen der Verein gigaherz.ch direkt beteiligt war. Daraus hier die schönsten drei Highlights:
Lockerung der Grenzwerte erneut abgelehnt
Am Abend des 5. März 2018 um 18.30 Uhr hat der Ständerat die Lockerung der Schweizer Strahlen- schutz-Grenzwerte für nichtionisierende Strahlung, ausgehend von Sendemasten, mit 22 zu 21 Stim- men erneut abgelehnt.
Damit sind die Strahlenmänner der Nation inner- halb von 15 Monaten zum zweiten Mal an dersel- ben Stelle aus der Kurve geflogen.
Die Industrie reagierte wütend: Jahrelang seien die Mobilfunkgegner damit in der Politik aufgelaufen, schrieb Alex Reichmuth, der bekannte Klimaschutz- gegner, in der Basler Zeitung. Doch jetzt sei es ihnen gelungen, eine Mehrheit der Ständeräte «weich- zuklopfen». Der Gigaherz-Präsident wird wohl auf seine alten Tage hin ein viertes mal seine Berufsbe- zeichnung ändern müssen, nämlich in «Weichklop- fer».
Das QS-System wird als Lüge entlarvt
Im Mai 2018 bricht das QS-System, ein gigantisches Lügengebilde, welches sich kantonale Umwelt- schutzämter in den letzten 10 Jahren systematisch zusammengeschustert haben, endlich zusammen.
Weil Mobilfunkantennen das 5- bis 15-Fache von derjenigen Leistung abstrahlen können, welche die Mobilfunkbetreiber in ihren Baugesuchen in den Standortdatenblättern deklarieren, wurde der Bevölkerung von den zuständigen kantonalen Voll- zugsbehörden jahrelang vorgelogen, sie und die Bundesämter könnten jederzeit auf die program- mierten Werte in den Steuerzentralen der Mobil- funkbetreiber zugreifen.
Durch Gigaherz.ch arg in die Enge getrieben, muss- te jetzt sogar das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) schriftlich zugeben, dass in dieser Hinsicht NICHTS existiert und nicht einmal das BAKOM di- rekten Zugriff auf diese Daten besitzt. Das Bundes- gericht nimmt dazu den Notausgang und erklärt einfach, zu diesem Thema nehme man keine neu- en Beweismittel mehr entgegen. Punkt. Das dürfte jetzt vor dem Europäischen Menschenrechtsge- richtshof enden.
Endlich technische Informationen über 5G
Im Juli erhielten wir von Australischen Widerstands- gruppen erstmals ausführliches Daten- und Propa- gandamaterial zu den 5G-Antennen von ERICSSON zugespielt, welche auch Swisscom zu verwenden gedenkt. Endlich hatten wir Dokumente, aus wel- chem klipp und klar hervorging, was 5G eigentlich

















































































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