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Gigaherz.ch 102. Rundbrief Seite 2
 Der Kanton Zürich will Lehrer zum Lügen zwingen
Der Amtsmissbrauch zu Gunsten der Mobilfunkbetreiber nimmt je länger je groteskere Formen an.
Von Hans-U. Jakob, Schwarzenburg, 16. Oktober 2017
4.3 Millionen Schweizerinnen und Schweizer hal- ten Mobilfunkantennenanlagen für gefährlich oder eher gefährlich1. Für die Einführung des neuen Mo- bilfunkstandards 5G sind zehntausende zusätzlicher Antennenstandorte erforderlich2 – Insider spre- chen davon, dass alle 100m mindestens eine Anten- ne erforderlich sei. Der Kanton Zürich will Einspre- chenden und Beschwerdeführenden gegen den Antennenbau mit einer perfiden Aktion den Garaus machen: pubertierende Jugendliche werden gegen ihre Eltern, die neue Mobilfunk-Antennenanlage oft mit Baubeschwerden bis vor Bundesgericht blockie- ren, so richtig aufgehetzt.3
Für Fr. 20’000 lässt der Regierungsrat des Kantons Zürich zur Zeit ein neues Märchenbuch für Oberstu- fenschüler drucken. Die Lehrkräfte sollen verpflich- tet werden, diese totale Neuerfindung der Physik in den Unterricht einfliessen zu lassen. Nebst den al- ten Mobilfunkmärchen, wie etwa die Schweiz habe ohnehin schon 10mal strengere Strahlungs-Grenz- werte als das Ausland4, oder, je mehr Mobilfunkan- tennen es gäbe, desto geringer sei die durchschnitt- liche Strahlenbelastung der Bevölkerung, wird jetzt Märchen Nr. 3, das Handy strahle ja bereits um Tausenderfaktoren höher, als die Antenne auf dem Nachbardach, neu lanciert.
1 www.gigaherz.ch/die-8-hoechsten-gefahren-fuer-die-schweiz
2 www.gigaherz.ch/5g-die-fuenfte-gefahr
3 m.20min.ch/schweiz/news/story/26222683
4 www.gigaherz.ch/grenzwerterhoehung-die-wahnsinnsidee-
einiger-motionaere/ und/oder www.gigaherz.ch/wp-content/ uploads/2015/04/Der-Schweizer-Grenzwertschwindel-Neu- auflage.pdf
Dazu müsste man aber in erster Linie wissen, wie stark und wie weit so eine Mobilfunk-Sendeanlage auf dem Nachbardach überhaupt strahlt.
Bild 1 links: Offizielle, amtliche Strahlungs-Mes- sungen an Mobilfunk-Sendeanlagen erfolgen in der Schweiz in der Masseinheit V/m (Volt pro Meter). Zum Vergleich mit der Strahlung am Kopf des Handy-Users während einem Telefongespräch haben wir eine mittelstarke Mobilfunkantennen- anlage ausgewählt, welche mit je 3000Watt ERP in je einen der 3 Sektoren strahlt. Die Berechnun- gen erfolgten gemäss der amtlichen Formel des Schweizer Bundesamtes für Umwelt, so wie diese in jeder Baupublikation zu einer Sendeanlage er- folgen.
Damit dürfte die blödsinnige Behaptung, eine Mo- bilfunkantenne strahle um Tausenderfaktoren schwächer als ein Handy, endgültig als Propaganda- lüge entlarvt sein.
Am 11.4.2016 erschien ein Student auf der NIS- Fachstelle von Gigaherz.ch und wollte ganz genau wissen, ob sein Handy denn wirklich tausend Mal stärker strahle als die Antenne auf dem Nachbar- dach und zwar in untereinander vergleichbaren Grösseneinheiten.
Wir kamen dieser Bitte gerne nach, wollten wir als Nicht-Handynutzer doch auch gerne wissen, wie sich die Strahlungswerte der neuen Handygenera- tion entwickelt haben.
Die Messeinrichtung: Feldstärke-Messgerät Chau- vin Arnoux C.A43 mit Sonde EF2A, letztes Kalib- rierzertifikat 83NB2269 vom 16.Januar 2016 durch Chauvin Arnoux Agence de Reux. Mit Auswerte- Software Emigraph V1.0
Gemessenes Objekt: I-Phone S6 von Apple, Her- stellungsdatum September 2015.
Messresultate vom 11.4.2016:
• Im UMTS-Modus während einem Gespräch am
Kopf des Users bei mittlerer Verbindungsqualität
Spitzen bis maximal 4.1V/m.
• Im alten GSM-Modus (wird 2019 abgeschaltet) am Kopf des Users bei mittlerer Verbindungsqua- lität Spitzen bis 75.9V/m.
  











































































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