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Gigaherz.ch 100. Rundbrief Seite 6
Weiteres Hirntumor-Gerichtsurteil in Italien
Das Tribunale di Ivrea (I) hat Rberto Romeo eine Invalidenrente von 23% oder monatlich 500 Euro zugesprochen. Romeo hatte sich nach 15 Jahren, während diesen er täglich drei bis vier Stunden beruflich mit dem Handy telefonieren musste, hinter dem rechten Ohr einen Hirntumor zugezogen.
Zusammen mit dem Tumor musste ihm auch der Hörnerv im rechten Ohr entfernt werden. Was Taubheit auf einem Ohr und nach italienischem Recht eine Invalidität von 23% bedeutet.
von Hans-U. Jakob, Gigaherz.ch, Schwarzenburg, 22. April 2017
Nicht der erste Fall
Seinerzeit erlitt Marcolini durch tägliches berufli- ches Handy-telefonieren während 5 Stunden in den Jahren von 1991 bis 2002 ebenfalls einen Hirntumor mit noch weit gravierenden bleibenden Schäden, wie Verlust der Sehschärfe um 3-4 Dioptrien, Läh- mung der befallenen Gesichtshälfte und Störungen des Geruchs- und Geschmacksinnes sowie Gleich- gewichtsstörungen1.
Womit klargestellt ist, dass Robert Romeo über- haupt nicht der erste gerichtlich festgestellte Hirn- tumorfall durch exzessives Handy-telefonieren ist, wie am 21. April 2017 ver-
von Hirntumoren. Hardells Studien haben auch die Entscheidung der IARC, elektromagnetische Strah- lung als möglicherweise krebserregend für den Menschen einzustufen, massgeblich beeinflusst.
Über Hardells Arbeiten gibt es einen interessanten, äusserst lesenswerten Artilel von Prof. Dr. Franz Adlkofer.3
Der Witz des Tages
Das österreichische, von den Mobilfunkkonzernen gesponserte Forum Mobile Kommunikation (FMK) behauptet tatsächlichwurde: «Schon im Jahr 2012 wurde im Rahmen eines arbeitsrechtlichen Verfah-
schiedene, sonst seröse Ta- geszeitungen wie etwa die
NZZ oder der Tages-Anzeiger
in grosser Aufmachung be-
richteten. Wie es scheint,
haben die Journalisten nach
nicht einmal 5 Jahren bereits
einen Gedächtnisverlust zu verzeichnen und es sei ihnen
dringend empfohlen ihren Handygebrauch gewaltig einzuschränken.
Der Gerichtsgutachter Dr. Angelo Levis war übri- gens einer der Hauptreferenten am 9. Nationalen Elektrosmog-Kongress vom 20. April 2013 in Bern, anlässlich welchem er den Gerichtsfall Marcolini ausführlich beschrieb.2
Dr. Angelo Levis stützte sich weitgehend auf die Ar- beiten des Onkologie-Professors Lennart Hardell. Dr. Lennart Hardell ist Professor der Onkologie am Hospital der Universität Örebro, Schweden. Einen Großteil seiner Arbeit widmet Hardell der Erfor- schung von Risikofaktoren für Krebs. Seit einer Rei- he von Jahren untersucht er mit seiner Arbeitsgrup- pe insbesondere den Einfluss der Strahlung von Mobil- und Schnurlostelefonen auf die Entstehung
1 www.gigaherz.ch/richtungsweisendes-hirntumor-urteil-aus- rom/
2 www.gigaherz.ch/bericht-zum-9-nationalen-elektrosmog- kongress/
rens einem Kläger eine Rente zugesprochen, der behaup- tete, wegen der Nutzung von Mobiltelefonen teilweise ar- beitsunfähig zu sein. Das Ge- richt hatte letztinstanzlich nicht über die Ursache, son- dern lediglich über den Grad der Arbeitsunfähigkeit zu ent- scheiden.»
Ein Zerrbild der Realität
Die beiden Fälle Romeo ergeben für die Öffentlich- keit ein völlig verzerrtes Bild. Allein in den Schwei- zer Kantons- und Universitätsspitälern werden jähr- lich hunderte von Hirntumoren operativ entfernt, ohne nach deren Ursache zu forschen, geschweige denn irgendwelche Schadenersatzforderungen zu stellen. 620 sind es zur Zeit pro Jahr, die gutartigen Tumore nicht mitgezählt.
Bei unserem völlig mobilfunklastigen, wirtschafts- freundlichen Bundesgericht, gestützt von den hin- terhältigen Bundesämtern BAFU und BAG, gepaart mit einem völlig klägerfeindlichen Prozessrecht, ist das Prozessrisiko in der Schweiz für gesundheitlich auf einem Tiefpunkt angelangte Patienten (noch) viel zu hoch und schlicht unzumutbar. Gigaherz ar- beitet daran.
3 www.gigaherz.ch/neue-forschungsberichte-bestaetigen-den- anstieg-des-hirntumorrisikos-durch-mobilfunkstrahlung/
In den Schweizer Spitälern wer- den jährlich hunderte von Hirn- tumoren operativ entfernt ohne nach deren Ursache zu forschen.