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Gigaherz.ch 98. Rundbrief Seite 16
 scheinen etwas besser rechnen zu können als Ihr Luzerner Parteikollege Graber, der vor 30Minuten noch behauptet hat, wir blieben nach wie vor der Grenzwerterhöhung 10mal tiefer als von der WHO empfohlen.
„Die WHO sagt zu ihrem Grenzwert, dass es grundsätzlich ein sicherer Wert sei. Bei diesem Wert könne sichergestellt werden, dass die Men- schen nicht geschädigt werden. Wir hätten einen fünf- bis sechsmal sichereren Grenzwert. Also dürfen wir hier, denke ich, durchaus von einer mo- deraten Erhöhung sprechen.“
Nochmals. Es ist nicht die WHO, sondern die ICNIRP die das sagt und die ICNIRP spricht bloss davon, dass es zu keiner akuten Gefährdung komme.
Was heisst akut? Das heisst: keine Muskelkrämpfe, keine nervösen Zuckungen durch Nervenreizungen und keine Erwärmung von Organen um 1°C inner- halb von 7 Minuten. Das ist alles. Von Langzeitfol- gen wie Krebs, Hirntumoren und Leukämie spricht die ICNIRP ganz bewusst nicht. Und von Effekten wie Schlafstörungen, Muskelschmerzen, Herzrasen, Augenflimmern usw. auch nicht.
„Ich muss Ihnen einfach sagen: Es gibt nur etwas, was wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen wurde, nämlich dass die Menschen vor schädli- chen Effekten geschützt werden können, wenn die WHO-Grenzwerte eingehalten werden.“
Wenn Sie lediglich die akuten Wirkungen meinen, dann können wir Ihnen zustimmen
„Der entsprechende Bericht ist der einzige wis- senschaftlich fundierte Bericht, der auch akzep- tiert worden ist. Alles andere ist irgendwie etwas diffus. Ich denke, wir dürfen die WHO schon als seriöse und glaubwürdige Organisation ansehen und ihr auch etwas vertrauen. Demzufolge ist es nicht wirklich richtig, wenn wir sagen, das Ganze sei noch schädlicher oder es gebe Unklarheiten.“
Welchen Bericht meinen Sie da? Davon gibt es Hun- derte ... pro wie contra. Und was heisst akzeptiert? Von wem denn? Ach ja, natürlich von der Mobilfunk- industrie, welche Sie ja so einseitig angehört haben.
„Ja, es gibt Unklarheiten, und das beinhaltet die- se Motion ja auch. Geben wir der Motion deshalb doch eine Chance. Die Motion verlangt nämlich auch, dass ein Monitoring aufgebaut wird. Wenn wir das Monitoring aufbauen, dann kommen wir zu objektiven und repräsentativen Daten, und diese Daten können dann eine rationale Ausein- andersetzung mit der Thematik fördern.“
Auf den Schweizer Gemeinden sind über 16‘000 Standortdatenblätter von Mobilfunkantennen ar- chiviert. Aus diesen geht eindeutig hervor, wie stark die Bevölkerung mit nichtionisierender Strahlung belastet ist. Das ist dort akribisch genau ausgerech- net und bereits nachgemessen worden. Da benö- tigen Sie kein 7 Millionen teures Monitoring mehr mit sogenannten Dosimetern, welche erfahrungs- gemäss um den Faktor 10 bis 100 zu wenig anzei- gen. Das würde den Verharmlosern jetzt ganz schön ins Konzept passen.
„Denken Sie aber auch an unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Randregionen, die eben nicht abgeschottet werden wollen. Das kann nur mit einer entsprechenden Verbindung sicherge- stellt werden. Mit Glasfaserkabeln, muss ich Ihnen ganz ehrlich sagen, können Sie die Randregionen nicht erschliessen.“
Genau die Randregionen sind es, die mit Glasfa- serkabel weit besser erschlossen werden können als mit Funk. Die Leerrohre sind unter den meisten Strassen seit der Festnetztelefonie noch im Boden und müssen für den Kabeleinzug nur benützt wer- den.
„Zudem können Sie damit auch die Bestrahlung nicht verhindern. Am Ende kommt dann irgend- etwas aus dem Glasfaserkabel heraus; es muss da etwas zum Menschen gelangen, der diese Technologie nutzen will, und das ist dann wieder Strahlung.“
Halt, Stop! Was aus dem Glasfaserkabel rauskommt ist nicht giftige Mikrowellenstrahlung sondern Licht. Und das ist für Mensch und Tier und Flora und Fau- na unbedenklich. Niemand zwingt den End-Nutzer dazu, die Lichtwellensignale wieder in Funksignale zu wandeln, das geht auch über eine ganz normale hausinterne Verkabelung.
Bundesrätin Doris Leuthard (FDP)
Die Bundesrätin hat sich vor dem Ständerat redlich Mühe gegeben, nicht wieder die ganze Physik und die Hoch- und Niederfrequenztechnik durcheinan- der zu bringen wie vor dem Nationalrat. Alle ihre Argumente sind bereits in den obigen Kommen- taren entkräftet worden und brauchen hier nicht nochmals wiederholt zu werden. Einzig nur noch kurz dies:
O-Ton Bundesrätin Doris Leuthard (FDP)
„Das Tropeninstitut aus Basel, das ich genannt habe, hat gesagt, dass 90 Prozent der Strahlen- belastung vom Endgerät kommt. Auch wenn Sie,
















































































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