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        Gigaherz.ch 97. Rundbrief Seite 13
 Schweizer Armee anerkennt Elektrosensibilität Bericht eines Betroffenen, Student an einer Schweizer Hochschule. Publiziert bei Gigaherz am 19. September 2016
Wie ich persönlich merke, hat die Anzahl an WLAN- Routern wieder stark zugenommen. Kürzlich habe ich in einem Schulhaus über 100 Router aus Pri- vatwohnungen in der unmittelbaren Umgebung empfangen können. Das iPhone 7 hat keinen Ste- cker mehr für Kopfhörer, es läuft alles über WiFi. In der Schule XY in Z hat es sechs Trakte für „nur“ 400 Kinder. Pro Trakt sind es mindestens sechs WLAN- Router. Demnach sind es über 40 Router im gan- zen Schulhaus – ein Router für 10 Kinder oder zwei Router pro Klasse. Dabei hätte jeder Computer im Schulhaus ein (zusätzliches) LAN-Kabel!!!
In meiner Ausbildung wurde ich „gezwungen“, ein Praktikum an einer Schule zu ma-
chen, deshalb kam ich nach Z an
die Schule XY. Als ich von meinen
Problemen (Tinnitus, Sehstörun- gen, Aggressivität, Depressionen, Nervosität etc.) berichtete, ernte- te ich überall böse Blicke und die Bemerkung, ich müsse mich dann halt an das gewöhnen. Wenigs- tens wurde der Router im Prakti- kums-Schulzimmer (ein Hochleis- tungs-Router) abgeschaltet, der IT-Verantwortliche tat sich sehr schwer damit.
So war es etwas erträglicher, dennoch habe ich nun seit Frühsommer bleibenden Tinnitus. Gerade heu- te war ich bei zwei Banken für ein Gespräch, jeder Gang in die Öffentlichkeit ist mühsam und sorgt für Beschwerden. Und dabei bin ich erst 20 Jahre alt!
Als Erstes bin zum Hausarzt gegangen. Der war überhaupt nicht für diese Beschwerden zu haben, glaubte mir nicht, unterbrach mich und hielt mei- ne Ausführungen für Humbug. Diese Beschwerden hätten nichts mit der elektromagnetischen Strah- lung zu tun. Er leitete mich dann aber an die Neu- rologin des Kantonsspital weiter, wo man mich be- stimmt untersuchen könne. Dort wisse man dann schon, was von solchen Geschichten zu halten sei. Dann dauerte es eine lange Weile, ehe ein Termin für heute Nachmittag kam.
Noch Tage vorher wurde ich zur Rekrutierung auf- geboten. Aushebung fürs Militär in W. Da ich ja noch keine Abklärung hatte bei der Neurologin am
Kantonsspital und mein Hausarzt meine Geschich- te nicht für wahr hielt, hatte ich Angst davor. Doch dort merkte ich schnell, dass es im Militär meistens kein WLAN hat – das könnte man ja hacken, erklär- te mir der dort vorhandene Arzt. Als ich ihm von meinen Beschwerden berichtete, die ich auf WLAN zurückführe, hielt auch er mich für einen Simulan- ten, der den Militärdienst nicht machen wolle. Mei- ne Ausführungen unterbrach er und stellte diese als lächerlich hin. „Glauben Sie mir, Herr A, das ist nur ein Glaubenskrieg. Kommen Sie mir hier nicht mit Scheingründen für unerklärliche Symptome!“ So klang das ungefähr.
Nach dem Sporttest, welchen ich mit einer hervorragenden Leis- tung, das heisst, mit Auszeich- nung und Abzeichen abschloss – da auf dem Sportplatz kein WLAN – mussten wir über 1000 Fragen beantworten. Mitten im Ausfül- len der Fragebogen, hier aber wieder unter WLAN-Strahlung, holte mich ein Oberst aus dem Saal und führte mich zu einer Psychologin, weil die Auswertung meiner Antworten angeblich sehr schlecht ausfiel.
Endlich wurde ich für voll genommen. Ich durfte von allen Beschwerden berichten, welche ich nach einer gewissen Zeit im WLAN wahrnehme. Ich sprach von meinen Gewaltvorstellungen, welche starke WLAN- Router in meiner Umgebung in mir auslösen, von meinen Sehstörungen, Depressionen und vielem mehr. Die Psychologin im Rekrutierungszentrum, hat mir dies alles geglaubt und gesagt, dass sie in ih- rem privaten Umfeld einige Betroffene kenne – ein Rekrut mit diesem Problem sei ihr aber bisher noch nicht begegnet. Sie hat deshalb gemeint, dass ein Militärdienst nicht möglich sei, sie sehe mich eher im Zivilschutz.
Zwei Stunden später wurde ich wieder aus dem Saal geholt. Diesmal wurde mein Test gleich abge- brochen, der Oberst führte mich zur Chefärztin. Sie teilte mir mit, dass meine Symptome, die auf WLAN zurückzuführen seien, für das Militär als Si- cherheitsrisiko eingestuft würden. Ich sei damit
         




















































































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