Page 12 - 97. Rundbrief.indd
P. 12

        Gigaherz.ch 97. Rundbrief Seite 12
Strahlenschäden durch NIS an Nutztieren
Von den 55‘000 Bauernhöfen in unserem Land gibt es nur sehr wenige, die einen Mobilfunksen- der oder eine Hochspannungsleitung oder eine Eisenbahnlinie in ihrer unmittelbaren Nähe haben. Trotzdem ist es unzulässig, diese Anzahl, welche sich im Bereich 4 von 100 befindet, einfach als Probleme von unbedeutendem Ausmass beiseite schieben zu wollen.
von Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch), Schwarzenburg, 10. August 2016
 Wie hart es einen Landwirt in die- sem engen Bereich (4 von 100) tref- fen kann, mag das nachfolgende Zeugnis eines erfahrenen Tierarz- tes zeigen. Es handelt sich um einen eher kleineren Landwirtschaftsbe- trieb mit weniger als 40 Nutztieren. Wegen der zu erwartenden Mob- bingkampagne wurden die Namen und Orte, die uns alle bestens be- kannt sind, anonymisiert.
Stellungnahme von Tierarzt Dr. med. vet. AB zu den aussergewöhnlichen Tierschäden auf dem Hof von XY in Z:
Als Bestandestierarzt in Z, betreue ich den Hof von XY, seit Jahzehnten.
• In der Zeit von November 2013 bis Januar 2014 waren auf diesem Hof vier unerklärliche Totge- burten zu verzeichnen, obwohl die Tiere voll ent- wickelt und auf den Termin geboren wurden.
• Im April 2014 hat ein Kalb ca. 2 Wochen nach der Geburt alle Haare am ganzen Körper verloren, diese wuchsen später wieder nach. Ein solcher Vorgang ist mir in meiner 5O-jährigen Tätigkeit als Tierarzt noch nie begegnet.
• Drei im März und April 2014 geborene Kälber fie- len durch Orientierungsprobleme auf. Sie liefen ohne äussere Einflüsse aus unerklärlichen Grün- den in die Weidzäune. Die Untersuchung der Augen dieser Kälber ergaben keine Befunde, die Tiere waren uneingeschränkt sehfähig.
• In den Jahren 2014 und 2015 mussten 4 Not- schlachtungen veranlasst und 3 Tiere mussten eingeschläfert werden. Die Häufigkeit solcher Abgänge auf diesem Betrieb ist dramatisch und für mich unerklärlich.
• Die Tiere wiesen angeschwollene Beine und Sprunggelenke sowie Abszesse teilweise am gan- zen Körper auf. Auch die Klauen dieser Tiere wa- ren in einem bedenklichen Zustand. Trotz intensi- vem Einsatz auch teurer Medikamente, konnten die Abgänge nicht verhindert werden.
Als langjähriger Tierarzt dieses Be- triebes schockierten mich zuerst die vier Totgeburten im Winter 2013/12014, im März und April 2014 die drei Kälber mit Wahrneh- mungsproblemen und insbesonde- re die fünf Abgänge im 2015, wo- von 2 Notschlachtungen und drei Abgänge in die Tiermehlfabrik. Die Häufigkeit und die Besonderheiten der Probleme auf diesem Betrieb
sind ebenso dramatisch wie unerklärlich.
Z, 15.12.2015, Dr. med. vet. AB
Kommentar von Hans-U. Jakob, Leiter der NIS- Fachstelle von Gigaherz.ch:
Ganz so unerklärlich sind die Häufigkeit und die Besonderheiten der Probleme auf diesem Hof für uns nicht. Denn auf dem Dach eines benachbarten Gewerbebetriebes befindet sich seit 5 Jahren eine Mobilfunk-Antennenanlage mit 2 Sektorantennen, welche je 2020Watt ERP abstrahlen. Eine dieser Senderichtungen von 2020Watt ERP ist exakt auf den geschädigten Hof ausgerichtet. Das heisst ohne Horizontal- und ohne Vertikaldämpfung. Da die Bauweise der Scheune aus Holz ist, gibt es auch kei- ne Gebäudedämpfung.
Die radiale Entfernung beträgt 124m und die E- Feldstärke im Hof ist immer noch 2.6Volt pro Meter, was in EU-Werte umgerechnet 17‘960Mikrowatt pro m2 entspricht. Der Schweizer Grenzwert be- trägt in diesem Frequenzbereich 6V/m. Womit des- sen Wirksamkeit auch hier ganz ernsthaft in Zweifel gezogen werden muss. Kühe und Kälber können sich nichts einbilden!
Zudem sind unserer Fachstelle Gelenk und Klau- enprobleme sowie Abszesse bei Nutztieren in der Nähe von Sendeanlagen seit 30 Jahren bekannt.
Wie Probleme in der Nutztierhaltung auszudünnen und zu verharmlosen versucht werden, lesen Sie hier: www.gigaherz.ch/unzulaessige-ausduennung- beim-bafu und www.gigaherz.ch/neues-von-der- kaelberblindheit
         














































































   10   11   12   13   14