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Gigaherz.ch 96. Rundbrief Seite 9
Luzern: Nur 31% sind für Ordnung statt
Wildwuchs bei Mobilfunkantennen
Dies ergab die Volksabstimmung von letzten Sonntag, 5. Juni Das sind leider 20% zu wenig, um neue Mobilfunkantennen weitgehend aus Wohnzonen zu verbannen.
von Hans-U. Jakob, Schwarzenburg, 6. Juni 2016
 Aus dem Resultat geht immerhin hervor, dass je eine/r von drei Luzerner Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern den unwahren Behauptungen der Stadtregierung und des grossen Stadtrates nicht ge- glaubt haben, nämlich, dass
a) die Stadtregierung bei der Auswahl der Anten- nenstandorte mitreden könne,
b) die Antennen schwächer strahlen würden, je mehr es von ihnen gäbe,
c) flächendeckendesMobilfunknetznurmittelsAn- tennen in Wohnzonen zu gewährleisten sei,
d) Die Schweiz ohnehin 10mal tiefere (bessere) Grenzwerte habe als das Ausland,
e) Es keine einzige wissenschaftliche Studie gäbe, die irgendwelche Gesundheitsschäden nachge- wiesen hätte,
f) ein Handy ohnehin stärker strahle als eine An- tenne auf dem Nachbardach und dass
g) Mobilfunkantennen von den Behörden ständig und zuverlässig überwacht. würden.
Die Argumente sind fast wortwörtlich von den Pro- pagandaschriften der Mobilfunkbetreiber abge- schrieben oder abgelesen worden, ohne diese nur im Entferntesten zu hinterfragen, geschweige denn zu überprüfen.
Um Mobilfunkantennen künftig aus Wohnzonen zu verbannen, haben jene 20% gefehlt, die mit dem
Über den Dächern von Luzern
Nichts scheint mehr heilig. Schon bald funken die Chinesen (HUAWEI) mit einer der stärksten Anten- nen der Stadt (mit 4500Watt ERP) aus dem Turm der christkatholischen Kirche an der Museggstras- se (kleiner weisser Turm in der rechten Bildhälfte).
Argument, „die machen ja doch was sie wollen“, zu Hause geblieben sind. Womit sie nicht ganz Unrecht haben dürften. Denn wäre die Initiative angenom- men worden, hätte die Stadtregierung mit Sicher- heit alles unternommen, um diese zu hintertreiben.
Die 31%, die weder der Stadtregierung noch dem grossen Stadtrat geglaubt haben, sollten diesen beiden Institutionen eine Warnung und ein Hinweis sein, dass es mit dem Bau von Mobilfunkantennen auf keinen Fall so wie bisher weitergehen kann. Den Volksvertretern sei ins Pflichtenheft geschrieben, dass sie auch diese 31% zu vertreten und nicht zu verkaufen haben.
Bei der Fachstelle Nichtionisierende Strahlung von Gigaherz.ch wird es wohl auch 2016 wieder nichts mit Sommerferien sein. Denn sobald man ihnen eine Hochleistungsantenne vor ihr Kinderzim- mer- oder Schlafzimmerfenster stellt, werden mit Sicherheit auch diejenigen bei uns anklopfen, die die Initiative jetzt verworfen haben. Da Gigaherz. ch gemäss Statuten allen Menschen, egal welcher politischen, religiösen oder weltanschaulichen Ge- sinnung offen steht, werden wir niemandem etwas nachtragen, die oder der auch spät, oder leider zu spät zu anderer Einsicht gelangt ist.
Zum Schluss noch die exakten Zahlen:
7’502 Luzerner legten am Sonntag ein Ja zur Initia- tive „Ordnung statt Wildwuchs beim Mobilfunk“ in die Urne, 16’721 Luzerner waren dagegen. Das ent- spricht einem JA-Anteil von 31 Prozent. Die Stimm- beteiligung betrugt 47 Prozent. Was hätten wohl die andern 53% gesagt?
Gigaherz bedankt sich ganz herzlich für den grossen Einsatz der 4 Initianten, welche diese nachahmens- werte Arbeit ganz allein und ohne fremde Hilfe be- wältigt haben.
Zur Geschichte der Initiative: www.gigaherz.ch/luzern-die-initiative-ist-angekommen/ www.gigaherz.ch/luzern-die-initiative-kommt-vors-volk/ www.gigaherz.ch/ja-zu-ordnung-statt-wildwuchs/ www.gigaherz.ch/luzern-am-5-juni-ist-abstimmung/ www.gigaherz.ch/luzern-weitere-fakten-zur-abstimmung- vom-5-juni/
 










































































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