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Gigaherz.ch 92. Rundbrief Seite 5
 che Belastung durch die gebündelte Abstrah- lung der Sektorantennen kann das Phänomen erklären.
7. Kronenschäden beginnen häufig inhomogen (z.B. auf der Seite, die einem Sender zugewandt ist, oder nur im oberen Teil, wo Sichtverbindung zu einem Sender besteht).
Sofern keine einseitige Wurzelschädigung durch Baumaßnahmen oder Störung durch kleinsträu- mig differente, pathogene Bodenfaktoren vor- liegen, haben Fachleute für die raumgeometri- sche Gestalt der Kronenschäden keine plausible Erklärung. Die Schirmdämpfung innerhalb der Baumkrone bietet eine Erklärung. Ein Teil der elektromagnetischen Wellen wird von Blättern (oder Nadeln) absorbiert, ein Teil wird reflek- tiert, gestreut und gebeugt. Hochfrequenzmes- sungen auf geschädigten und auf gesunden Kronenseiten ergaben große Unterschiede und bestätigten damit die Schirmung durch Blätter oder Nadeln.
Bamberg Spitzahorn am Berliner Ring, aufgenommen am 24. Juli 2014.
8. Blätter färben sich vorzeitig und fallen schon im Sommer. Häufig beginnt die Braunfärbung vom Rand her. Da die gleiche Veränderung auch in Gärten auftritt, kann sie nicht durch Salzstreu- ung verursacht sein. Auch Kletterpflanzen re- agieren auf HF-Immissionen. Zum Beispiel wird Efeu gelb und Wilder Wein vorzeitig rot. Die wissenschaftlich mehrfach nachgewiesene Be- einflussung des Pflanzenstoffwechsels kann zu vorzeitiger Färbung und vorzeitigem Fall des Laubes führen.
9. An einigen Standorten zeigen Stämme und Äste Längsrisse. Es kann die Folge eines über- mäßigen Zuwachses sein. Wissenschaftliche Untersuchungen wiesen nach, dass bestimmte Frequenzen und Pulsfolgen Wachstum fördern können.
10. Darüber hinaus sind an Stämmen verschiede- ner Baumarten unter Hochfrequenzbelastung ungewöhnliche Vorwölbungen aufgetreten. Derartige Stammveränderungen in Alphen aan de Rjin, Holland, waren Anlass zu Untersuchun- gen der Universität Wageningen.
11. Die Zunahme von Pilzen, Algen, Flechten (Sym- biose aus Pilzen und Algen) und Moosen wird nicht nur auf Bäumen, sondern auch auf Zäu- nen, Bänken, Dächern, Steinen und Skulpturen beobachtet. Die Ursache für die Vermehrung kann daher nicht allein in den davon bedeckten Bäumen liegen. Umfangreiche Versuchsreihen von Bortels wiesen bereits in den 60er Jahren auf eine Beeinflussung der Pilzvermehrung durch die natürliche hochfrequente Atmosphä- rische Impulsstrahlung hin. Die Zunahme von Flechten auch an stark befahrenen Straßen zeigt, dass es neben sauberer Luft weitere po- sitive Einflussfaktoren für die Vermehrung von Flechten geben muss.
12. Auf Richtfunkstrecken, die durch Waldgebiete oder über bewaldete Kämme verlaufen, entste- hen Schneisen im Wald.
13. Der Vergleich von Luftbildern mit Senderkarten (einschl. Hauptstrahlrichtungen) zeigt, dass das Verteilungsmuster der Waldschäden häufig mit dem Ausbreitungsmuster der Hochfrequenzim- missionen übereinstimmt (bei Berücksichtigung der topographischen Verhältnisse).
14. Die rasch zunehmenden Schadensbilder wur- den seit 2004 in vielen Ländern beobachtet. Es liegt ein zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Aufbau des UMTS-Netzes und der Be- schleunigung der Baumschäden vor. Im Verlauf der letzten beiden Jahre gingen an vielen Orten zusätzlich LTE- und TETRA-Sender in Betrieb. Rund um diese Sendeanlagen gibt es keine dicht belaubten Bäume mehr.
Im Jahr 2013 hatte Cucurachi et al. aus Leiden einen Überblick über vorliegende Studien zu den Auswir- kungen hochfrequenter elektromagnetischer Fel- der auf Tiere und Pflanzen veröffentlicht. Die Wis- senschaftler betonten, wie die WHO im Jahr 1999, dass es angesichts der Bedeutung des Themas zu wenige Untersuchungen gibt. In der kleinen Zahl der berücksichtigten, englischsprachigen Pflanzenstu- dien (16 Studien und 29 Experimente) hatten 75% Effekte durch hochfrequente elektromagnetische Felder gefunden. Die Autoren folgerten, dass nicht
 





















































































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