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Gigaherz.ch 91. Rundbrief Seite 2
 Krebskranke Antennentechniker
Nokia muss 250‘000 brasilianische Real Schadensgeld an krebskranken Angestellten bezahlen. Eine Mitteilung von Dr. Adilza Dode Belo-Horizonte, Brasilien, veröffentlicht am 10. Januar 2015
Aus Brasilien erreichte uns die Nachricht eines wei- teren Urteils aus einem Schadenersatzprozess we- gen Krebs durch Strahlung aus Mobilfunkantennen.
Das Gericht von Paraná hat entschieden, Scha- densgeld an einen Techniker von Curitiba zu be- zahlen, der 15 Jahre lang mit Bearbeitung von Telefonantennen arbeitete und an einer seltenen Krebsart an den Knochen erkrankte. Die Anten- nen waren nicht abgestellt während seiner Arbeit.
Die Firma Nokia Solutions and Networks do Brasil Telecomunicacoes Ltda, früher Siemens S.A., muss RS 250.000 bezahlen.
Der Techniker wurde im August 1986 angestellt und hat über 15 Jahre lang Tests und Verbesserungen von Installationen an den Antennen durchgeführt. Im 2002 wurde ein seltener Tumor am rechten Oberschenkel diagnostiziert. Er hat verschiedene Operationen gehabt und wurde schlussendlich mit 37 Jahren für invalide erklärt. Weitere drei Arbeits- kollegen wurden ebenfalls mit diesem Tumor diag- nostiziert und starben im Alter von 28, 39 und 45 Jahren. Der Techniker hat Nokia angeklagt, da seine gesundheitlichen Problemen möglicherweise durch den direkten Kontakt mit den elektromagnetischen Wellen, die durch die Telekommunikationsanten- nen ausgestrahlt werden, verursacht wurden.
Das Gericht konnte zuerst nicht bezeugen, dass der Ursprung der Krankheit durch diese Arbeit verur- sacht wurde, da der Krebs viele andere Ursachen haben kann. Der Techniker hat Rekurs eingeleitet mit den Argumenten der internationalen Agen- tur für Krebsforschung (IARC). Nach Abklärungen wurde dem Techniker Recht gegeben. Es wurde hervorgehoben, dass ein Gutachten festhält, dass elektromagnetische Strahlung mittels genetischen Phänomenen Krebs fördert. Es wurde ebenfalls hervorgehoben, dass die Firma nicht präventiv ge- handelt hat und keine Einsicht über Risiken hatte.
«Zusammenfassend wird anerkannt, dass die Ar- beit beigetragen hat, dass sich die Entwicklung der Krankheit verschlimmert hat. Die Firma Nokia wird schuldig gesprochen, weil sie keine Massnahmen getroffen hat, um die Arbeiter vor gesundheitlichen Risiken zu schützen. Nokia wird verurteilt, eine mo-
natliche Rente sowie Schadensgeld zu bezahlen», so festgehalten im Schuldspruch.
Es gilt der brasilianische Text auf der Internetseite www.mreengenharia.com.br/noticias_nokia.php - Übersetzung durch Gigaherz.ch
und hier eine weitere Meldung von Frau Dr. Adilza Dode:
www.gigaherz.ch/sao-paulo-verabschiedet-sich- von-den-icnirp-grenzwerten/
Zwei weitere Beiträge über Frau Dr. Adilza Dode auf Gigaherz.ch:
www.gigaherz.ch/belo-horizonte-ein-neues-reiz- wort-fuer-die-mobilfunkbetreiber/
www.gigaherz.ch/belo-horizonte-kein-schoener- horizont-fuer-die-mobilfunkbetreiber/
Im Bild: Frau Dr. Adilza Dode als Referen- tin am 9. Gigaherz-Kongress vom 20. April 2013 in Bern.
 

















































































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