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Gigaherz.ch 90. Rundbrief Seite 11
Internationale Experten-Tagung in Smarjeske Toplice, Slovenien
Bericht einer Begegnung der besonderen Art, nämlich mit einem Zeugen
der Atomkatastrophe von Fukushima, der sich entschlossen hat, nicht zu schweigen sondern der Welt kundzutun, wie das dort immer noch aussieht
und noch weitere Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte aussehen wird.
von Hans-U. Jakob, Schwarzenburg, 3. November 2014
 In Slovenien soll doch tatsächlich noch ein neues AKW gebaut werden für den Stromexport nach Kroation, Serbien, Albanien und bis nach Grie- chenland. Dafür sollen zwei grosskalibrige Hoch- spannungsleitungen von Slovenien bis nach Grie- chenland gezogen werden.
Am 23. und 24. Oktober 2014 veranstaltete die Slo- venische Umweltschutzorganisation ZVEZA EKO- LOSKIH GIBANJ SLOVENIJE (ZEG) eine internationale Experten-Tagung, zu welcher ich als Präsident von Gigaherz.ch eingeladen wurde, um anhand von zwei (dank meiner Mitarbeit als Sachverständiger) gewonnenen Urteilen des Schweizerischen Bundes- gerichts die Notwendigkeit und die Möglichkeiten der Erdverlegung von Hochspannungsleitungen zu erläutern.
Das war ein Erlebnis der besonderen Art. Sich in einem fremden Land mit einer völlig unverständli- chen Sprache mit so komischen unbekannten Zei- chen oben auf den Buchstaben quasi als Analpha- bet, der nicht einmal Wegweiser lesen kann, zu bewegen. Nun es hat trotzdem alles geklappt. Mit Ausnahme, dass gleich zu Beginn meines Vortrages die Simultan-Übersetzung ausfiel. Daraufhin kamen die Übersetzerinnen, zwei bildhübsche Frauen, nach vorne zu mir, um jeweils zeitversetzt Abschnitt für Abschnitt zu dolmetschen. Die Zuhörer fanden das viel angenehmer. Zuerst das Bild, dann der Ori- ginalton und erst hinterher die Übersetzung. Das sei alles viel eindrücklicher gewesen. Falls der Aus- fall ein Sabotageakt war, hat dieser sein Ziel völlig verfehlt.
Es waren übrigens auch Zuhörer aus Kroatien, Ser- bien und Albanien anwesend, hingegen haben es die Leitungsbetreiber einmal mehr vorgezogen, zu Hause zu bleiben.
Smarjeske Toplice ist ein Thermalbad, wo 60° war- mes Wasser aus dem Boden strömt. Dort steht, in der Nähe zur kroatischen Grenze, mitten in einem Waldgebiet, ein riesiger 200m langer Hotelkasten mit Hallenbad. Eine Hälfte ist normaler Hotelbetrieb mit Tagungsräumen. Die andere Hälfte ist Rehazen- trum für Herz-operierte mit ständigem Pikettarzt.
Ich war also mit meinem vor drei Jahren revidierten Herzen genau am richtigen Ort, falls dieses trotz der 7-jährigen Garantiefrist ausgefallen wäre.
Der erste Konferenztag war der ionisierenden, das heisst der radioaktiven Strahlung gewidmet. Und erst der zweite Konferenztag der nichtionisieren- den, also der elektromagnetischen Strahlungen. Da auf der Webseite von Gigaherz.ch und in diesem Rundbrief zum Thema Hochspannungsleitungen schon sehr viele Informationen zu holen sind (bit- te Suchmaschine benützen), möchte ich lieber über das Thema ionisierende Strahlung und hier über den eindrücklichen Vortrag des Japaners Kazuhiko Kobayashi berichten.
Kobayashi war Zeuge der Reaktorkatastrophe von Fukushima und lässt über die grauenhaften Aus- wirkungen radioaktiver Verseuchung keine Zweifel mehr aufkommen.
 Was hat radioaktive Verseuchung mit elektromagnetischer Verseuchung ge- meinsam?
A) Die Behörden sind von der Industrie völlig unterwandert und lügen wie gedruckt.
B) Die von den Behörden im Auftrag der Industrie veranstaltete Gehirn- wäsche der Bevölkerung läuft für beide Strahlungsarten genau gleich ab.
Aus Kazuhiko Kobayashis Vortrag:
Haben Sie gewusst, dass im Umkreis von 50 km um Fukushima die Kinder nicht mehr draussen spielen dürfen? Sie werden morgens mit dem Schulbus abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht werden, dürfen nie im Garten mit Nachbarskindern herumtollen, nie an einem Bächlein oder in einer Pfütze herum plantschen und Kanäle und Seelein bauen, sind auf immer und ewig eingesperrt wie Strafgefangene.
















































































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