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Gigaherz.ch 89. Rundbrief Seite 17
 WLAN im Klassenzimmer von Erstklässlern? Ein Kurzbericht zum Stand des Wissens über WLAN-Netzwerke von Hans-U. Jakob, 20. September 2014
Aus einer E-Mail, wie sie wöchentlich auf der Fach- stelle Nichtionisierende Strahlung von Gigaherz.ch landen:
«Ich bin zurzeit mit den Schulbehörden im Clinch, da ich nicht akzeptieren will, dass in unserem Primar- schulhaus den Kindern ganztags ein eingeschaltetes WLAN Netzwerk zugemutet wird. Der Router befin- det sich im Klassenzimmer (1. Klasse) meiner Tochter bei der Wandtafel.
Wie nicht anders zu erwarten, verteidigt sich die Schulbehörde damit, dass sie die geltenden Grenz- werte einhalte und im Lehrplan 21 werde vom Bund festgesetzt, dass die Schulen mit WLAN ausgestat- tet werden sollen. Muss man als Eltern wirklich zu- sehen, wie die Kinder jeden Tag viele Stunden diesen Risiken ausgesetzt sind? Haben wir gar kein Mit- spracherecht?»
Um den Eltern zu helfen, die verstrahlte Klassen- zimmer nicht akzeptieren wollen, bieten wir hier eine Argumentationshilfe:
Drahtlose Netzwerke, sogenannte WIRELESS LOCAL NETWORKS (WLAN), werden in Schulen rein aus Gründen der Kosteneinsparung für den computer- unterstützten Unterricht, sei es mit PC’s oder Tab- lets, installiert.
Vom Gesundheitsschutz für Kinder und Lehrperso- nen her gesehen ein denkbar schlechter Entscheid. Gerade in den Schulen wäre es einfach, fixe Com- puterarbeitsplätze einzurichten. Die Kosteneinspa- rungen bei der Anschaffung und Installation sind jedoch so gewaltig, dass sich die Verantwortlichen leider meistens blenden lassen.
Ein WLAN-Router, etwa auch Access-Point ge- nannt, sendet mit sehr geringer Sendeleistung von typisch 0.2 Watt, das ist noch weniger als die Leistung eines Han- dys. Die Problematik der WLAN ist jedoch ganz an- ders gelagert als die der
Handys:
Problem 1: Geringe Distanz zum Menschen
Die Router sind in Schulzimmern meistens direkt über den Köpfen der Kinder angebracht, wo sie infolge der kurzen Distanz Feldstärken erzeugen, wie diese sonst nur aus einem Mobilfunksender auf dem Nachbardach stammen. Das heisst in der Grössenordnung von 2-3 V/m (Volt pro Meter). Und wenn sich die Distanz jeweils verdoppelt, nimmt die Feldstärke nur um die Hälfte ab. So im Muster 3V/m-1.5V/m-0.75V/m-0.38V/m-0.19V/m usw. für die Distanz von 1-2-4-8-16 m usw.
Problem 2: gepulste Strahlung
Die Trägerfrequenz liegt wohl im Bereich von 2.4 Gigahertz oder höher, ist jedoch mit 10 Hertz ge- pulst. Das heisst, es werden pro Sekunde 10 scharfe Nadelpulse oder Nadelstiche auf das Nervensystem des Menschen übertragen. Die 10 Hertz-Pulsung ei- nes 2.4 Gigahertz-Trägers gilt unter Neuro-Biologen als die aggressivste Strahlungsart schlechthin.
Problem 3: Dauerbetrieb
Router sollten bei Nichtgebrauch abgeschaltet werden, was aber kaum jemand macht. In vielen Betriebsanleitungen wird sogar davor abgeraten. Wohl mit dem Hintergedanken, dass dann der Ac- cess-Point auch andern Teilnehmern, zum Beispiel im Nachbarhaus oder auf der Strasse draussen, zur Verfügung steht.
 Eltern, die auf dem Rechtsweg gegen Schulbehörden vorgehen wollen, er- halten bei Gigaherz.ch die erforderli- che technische und juristische Unter- stützung.
 Einige Stimmen von Umweltärzten und Wissen- schaftern zu WLAN:
Die Umweltärztinnen Dr. Christine Aschermann und Dr. Barbara Dohmen schreiben am 21.7.2012: «Durch die Vielzahl der Nutzer (z.B. 20 Schüler in einem Klassenraum) wird die Belastung noch ein-
















































































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