Page 12 - 89. Rundbrief
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Gigaherz.ch 89. Rundbrief Seite 12
 ICNIRP - Das neue Spiel beginnt im September
Die WHO kündigt einen neuen Forschungsbericht über elektromagnetische Felder (EMF) für Herbst 2014 in enger Zusammenarbeit mit der ICNIRP an.
Wer ist die ICNIRP
Diese galt bis zum Jahr 2000 als Abteilung der WHO. Wenigstens stellten alle staatlichen Strahlenschutz- behörden der Welt dies so dar und die ICNIRP gefiel sich sehr in dieser Rolle und unternahm nie die ge- ringste Anstrengung dieses Image zu korrigieren. Da die ICNIRP ihre damalige Adresse mit UN Gebäude in Genf (Schweiz) und dort am Sitz der WHO angab, wurde dieser falsche Eindruck noch verstärkt.
ICNIRP ist die Abkürzung für International Comis- sion on Non-Ionizing Radiation Protection oder zu Deutsch: Internationale Kommission zum Schutz vor Nichtionisierender Strahlung. Um es vorweg zu nehmen, Kommission zum Schutz vor irgendetwas ist kein geschützter Name, so kann sich jeder x-be- liebige Verein nennen, der sich mit der im Vereins- namen genannten Thematik befasst.
Historisches
Bereits in den Jahren 1995 bis 1998 mussten die Anwohner des Kurzwellensenders Schwarzenburg, welcher Swissness über den ganzen Globus verbrei- tete, bitter zur Kenntnis
Das ICNIRP-Spiel
Wie recht die Anwohner mit ihrer Vermutung hat- ten, zeigte der Bericht des Neuseeländers Dr. Neil Cherry von der Lincoln Universität auf. In seinem 200-seitigen Bericht vom 21.1.2000 listete er das bisherige Fehlverhalten und die bisherigen Fehl- leistungen der ICNIRP minutiös und unter Beilage unzähliger Beweismittel auf. „Die ICNIRP spielt ihr eigenes Spiel, und stellt ihre eigenen Regeln auf. Es ist ein Spiel das zusammen mit nationalen Behörden gespielt wird. Die Team-Player kommen von den nationalen Behörden und müssen die Regeln des ICNIRP-Spiels anerkennen. Im ICNIRP-Spiel lautet die erste Regel, dass es durch elektromagnetische Strahlung nur thermische Wirkungen auf das Gewe- be gibt. Man muss sich mit dieser Regel einverstan- den erklären. Mit andern Worten, wenn Sie diese Regel verletzen, sind Sie aus dem Spiel draussen.“
Die Petition an den UNO Generalsekretär
nehmen, dass die von der
ICNIRP empfohlenen und
von allen Landesregierun-
gen der Welt durchgesetz-
ten Strahlungsgrenzwerte
sie nicht im Geringsten vor
Schlafstörungen, Depressi-
onen, Krebs und Diabetes zu schützen vermochten. Der weitaus grösste Teil der Anwohner war vom Sender verursachten Strahlungsintensitäten zwi- schen 0.4 und 4 V/m (Volt pro Meter) ausgesetzt. Auf den umliegenden Anhöhen vereinzelt zwischen 8 bis 12 V/m. Und der von der ICNIRP empfohlene Grenzwert lag für Kurzwellen bei 27.5 V/m.
Weshalb ausgerechnet eine so ungerade Zahl wie 27.5? Nun, das war rasch beantwortet. Die Bewoh- ner des nächstgelegenen Hofes Pfaffenbühl, nur wenige Meter vor einer speziellen 250 kW Logper- Sendeantenne entfernt, hatten zeitweise bis ma- ximal 27 V/m zu ertragen. Ergo setzte man den Grenzwert einfach dort, wo man ihn haben musste, nämlich auf auf 27.5; so empfand es zumindest die Bevölkerung.
Die schlechten gesundheitlichen Erfahrungen rund um den Kurzwellensender Schwarzenburg und im unterdessen landesweit üppig spriessenden An- tennenwald von Mobil- funkantennen und die Re- sultate von mehr als 100 neuen epidemiologischen Studien über biologische, das heisst nichtthermische Wirkungen elektromagnetischer Felder, liessen uns eine internationale Petition an den damaligen UNO-Generalsekretär Kofi Annan starten mit der dringenden Bitte, die ICNIRP, die ja bekanntlich eine Abteilung der WHO und somit der UNO sei, entwe-
der aufzulösen oder zumindest zu reorganisieren.
Der Text wurde zusammen mit Dr. N. Cherry ver- fasst und kann hier in einer deutschen Version ein- gesehen werden: www.gigaherz.ch/wp-content/ uploads/2014/08/UNO_Deutsch.pdf
Der Text wurde weltweit an über 100 uns bekannte Wissenschaftler und zusätzlich an über 100 Organi- sationen verschickt. Der Rücklauf war für unseren damals noch sehr kleinen Verein, der sich anfäng- lich noch Gruppe Hans-U. Jakob nannte, schlicht umwerfend. Der Brief an Kofi Annan wurde von 63
Ein Bericht von Hans-U. Jakob, 22. August 2014
Internationale Kommission zum Schutz vor irgendetwas kann sich jeder x-beliebige Verein nennen.









































































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