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Gigaherz.ch 89. Rundbrief Seite 13
 anerkannten Wissenschaftlern aus 16 Nationen so- wie von 65 Umweltorganisationen aus 19 verschie- denen Ländern, welche zusammen über 40‘000 Mitglieder repräsentieren, unterschrieben. Dazu kamen über 4000 Einzelunterschriften von Men- schen aller Hautfarben aus insgesamt 26 Ländern. Unser Aufruf war offensichtlich zum Selbstläufer geworden.
Die UNO Generaldirektoren bocken
Am 15. November 2000 baten wir den UNO Gene- raldirektor in Genf um einen Termin zur Übergabe der Petition, die dann anschliessend mit dem wö- chentlichen Diplomatenkurier ins Hauptquartier nach New York geschickt werden könnte. Zuerst antwortete telefonisch ein erbostes ICNIRP-Mit- glied, wir möchten mit diesem Unfug bitte sofort aufhören, der Herr Generaldirektor werde keine Zeit haben uns zu empfangen. Also spielte die Ver- bindung UNO zu ICNIRP bereits.
Daraufhin erhielt der Herr Generaldirektor eine zweite Anfrage mit der Bitte um schriftliche Bestä- tigung dessen, was wir da gehört hatten. Der Herr Generaldirektor liess dann über einen sogenannten NGO Liaison Officer ausrichten, er verhandle in die- ser Angelegenheit nur mit offiziellen Vertretern der internationalen Telekom-
Wie die das gemacht haben, entzieht sich unse- rer Kenntnis, wahrscheinlich mit einem fürstlichen Trinkgeld an einem Hintereingang des UN-Gebäu- des. Jedenfalls erhielten wir am 26. Januar die Be- stätigung, die Kiste sei wohlbehalten an einen Mr. Kofi Annan im UNRCNDA in 10017 New York ausge- liefert worden. Unterschrieben von einem LEFT AT RC RM, was immer das auch heissen mochte. Dann hörten wir lange nichts mehr und glaubten bereits, die Kiste sei irgendwo entsorgt worden.
Der Staatsbesuch
Bis dann für den 28. bis 30. März 2001 ein offizieller Staatsbesuch von Kofi Annan in der Schweiz ange- sagt war, anlässlich welchem vom Protokollchef des Bundesrates eine Anzahl Schweizer Umweltorgani- sationen zu einem Gespräch mit dem UN-General- sekretär aufgeboten wurden, um eine absolut sau- bere und demokratische Schweiz vorzugaukeln. In dieses Bild passten wir natürlich nicht hinein.
Eine schriftliche Anfrage an Kofi Annan ergab, dass er infolge vollgestopften Programmes leider keine Zeit für uns habe, aber die WHO Genf wegen unse- rer Petition nochmals instruieren werde.
Die Aktion goldene Mistgabel
Wesentlich unfreundlicher reagierte die Schweizer Bundespolizei, als wir den
munikations Union (ITU)
und der internationalen
Elektrotechnischen Kom-
mission (IEC), welche über
genügend wissenschaftli-
che Institute verfügten um
die Folgen elektromagne-
tischer Strahlung zu beur-
teilen. Man werde unsere
Petition nicht an den Generalsekretär Kofi Annan weiterleiten.
Die Kiste wird direkt spediert
Daraufhin platzte uns der sprichwörtliche Kragen und am 16. Januar 2001 verschickten wir einen wasserdichten Kunststoffbehälter mit Inhalt „dip- lomatische Dokumente“ im Gewicht von 12.5 kg an die Adresse von Mr. Kofi Annan, General Secretary oft the United Nations, United Nations Building in 10017 New York, USA. Die Schweizer Speditionsfir- ma liess uns eine Woche später wissen, es gebe in New York Schwierigkeiten bei der Zustellung. Ob wir nochmals 300 Franken riskieren wollten. Es gebe dort eine Spedition, die sich rühme, bisher noch je- des Paket zugestellt zu haben. Egal wie und wo.
Protokollchef des Bundes- rates anfragten, ob wir nicht wenigstens beim Empfang auf dem Landgut Lohn, am Ende der Tau- send extra aufgebotenen, mit Schweizerfähnchen winkenden Kindern, am Ende des Spaliers dem
Generalsekretär eine goldene Schweizer Mistgabel übergeben dürften, damit er es beim Ausmisten der ICNIRP etwas komfortabler habe. Man teilte uns da- raufhin mit, man würde jede/n von uns verhaften, der oder die versuchen sollte, sich mit oder ohne Mistgabel näher als 50 m an Kofi Annan heranzu- machen.
Das Ende einer Legende
trat am 15. September 2001 ein, als sich die WHO Genf endlich dazu bewegen liess, Kofi Annans An- weisung zu befolgen. Es war natürlich, wie zu er- warten war, eine Lobhudelei auf die ICNIRP, die eine Organisation hervorragender Wissenschaftler sei. Aber der Kernsatz lautete: „Die ICNIRP ist keine Unterorganisation der WHO, wie sie das in Ihrem
Die ICNIRP ist keine Unterorganisation der WHO, sie ist lediglich eine von einer grossen Anzahl Nichtregierungsorganisationen.







































































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