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Gigaherz.ch 88. Rundbrief Seite 16
reits auf einer Distanz von 75 m statt erst auf 100 m erreicht.
Der Humanmediziner ging mit der Stromreduktion zur Berechnung des Magnetfeldes noch weiter als seine drei Kollegen, indem er behauptete, man dür- fe den jährlichen Mittelwert mit 20% des Grenzstro- mes einsetzen, was nach NISV Schweiz überhaupt nicht zutrifft. Hier gilt der thermische Grenzstrom, mit welchem die Leitung dauernd betrieben wer- den kann ohne Schaden durch Überhitzung zu neh- men. Und das sind bei der Salzburgleitung 3400Am- père und weder 60% noch 20% davon.
Ein beliebtes Spielchen der APG-Experten war die Angabe der Magnetfeldwerte in % des Grenzwer- tes. Nur dass man dabei als Referenz den 100Mi- krotesla-Wert der ICNIRP nahm, welcher bekannt- lich nicht gegen Langzeitwirkungen schützt. 2-3% der Grenzwertausschöp-
Hinkende Vergleiche mit Haushaltapparaten
Was gar nicht akzeptiert werden kann, sind die in den APG-Gutachten gemachten Vergleiche mit den Magnetfeldern von Haushaltapparaten. So wird etwa behauptet, ein Elektroherd verursache ein Magnetfeld von 12Mikrotesla (!). Das stimmt schon, wenn man die Messsonde auf der Geräteoberflä- che (Kochplatte) platziert. Misst man jedoch dort, wo sich Köchin oder Koch aufhalten, nämlich 30cm vor der Herdvorderkante, sind es noch 0.2Mikro- tesla. Auch der Staubsauger musste herhalten. Ein APG-Staubsauger verursacht gemäss Gutachten 71Mikrotesla (!). Geht man auch hier auf die Ge- brauchsdistanz von 1m sind es nur noch 0.2Mikro- tesla.
Wir können den Gutachtern nicht einmal Betrug vorwerfen, denn sie haben ja deklariert, dass sie auf der Geräteoberfläche gemessen haben statt
fung nach ICNIRP wäre dann schon eine 2-3fache Grenzwertüberschrei- tung nach NISV Schweiz.
auf Gebrauchsdistanz. Doch diese Deklaration befindet sich nicht bei der Vergleichstabelle, sondern ganz woanders im Text. So dass sie der Leser kaum beachtet.
Dies nur eine kurze Aus-
wahl aus einer langen Kritik, die sich in den Gerichtsakten wieder finden
wird.
Die Stellvertreterin der Landeshauptfrau, Astrid Rössler, erklärte, es werde jetzt kaum jemanden mehr geben, der diese Leitung als umweltverträg- lich einstufe. Sie wünsche sich ein moderneres zeit- gemässeres Projekt, bei dem man sich ein bisschen mehr getraue in Zukunftstechnologien, sprich Erd- verkabelungen zu gehen.
Franz Köck von der IG-Erdkabel gab bekannt, man werde bis vor den Verfassungsgerichtshof in Wien gehen. Und an den Fachstellenleiter von Gigaherz gerichtet: „Auf alle Fälle wären wir ohne deine Hilfe bei Weitem nicht so gerüstet gewesen und ich darf dir im Namen aller Kabelkämpfer grossen Dank aus- sprechen.“
Sehen Sie dazu auch: www.gigaherz.ch/ hochspannunsleitung-wattenwil-muehleberg/ und www.gigaherz.ch/des-gartenzwerges-langer- schatten/
Weiter wurde behauptet,
als Orte empfindlicher
Nutzung (OMEN) würden
nach Schweizer NISV nur
Wohnräume gelten. Was
nach bundesgerichtlicher Rechtsprechung nicht zu- trifft. Auch Innenraum-Arbeitsstätten, welche mehr als 800 Stunden im Jahr oder 2.2 Stunden am Tag besetzt sind, gelten als OMEN. Auf 365 Tage pro Jahr kommt man, weil auch landwirtschaftliche Innen-Arbeitsplätze, wie landwirtschaftliche Öko- nomiegebäude (Viehställe), als Arbeitsplätze zu rechnen sind.
Drei Gutachter wollen auf der Strecke von 113km nur gerade 7 OMEN gefunden haben, die näher als 100m an der projektierten Leitung liegen wür- den. Dieses Märchen hat sogar ein APG-Techniker nicht geglaubt. Er fand immerhin 20 Wohnstätten und 20 übrige Gebäude, die näher als 100m an der Leitungsachse stehen. In den 20 übrigen Gebäuden befinden sich höchstwahrscheinlich Arbeitsstätten wie oben beschrieben. Auf 113km nur 20 oder 40 OMEN näher als 100m an der Leitung? Beides ist unglaubwürdig. In einem dicht besiedelten Bun- desland wie Salzburg und Oberösterreich müssen wesentlich mehr als nur 40 Gebäude näher am Lei- tungstrassee liegen. Abklärungen sind im Gange.
Ein Staubsauger verursacht gemäss Gutachten 71 Mikrotesla
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auf einer Gebrauchsdistanz von 1 Meter sind das aber nur noch 0.2 Mikrotesla