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Gigaherz.ch 86. Rundbrief Seite 3
Zusammenhang zwischen HF-EMF
und bösartigen Hirntumoren
Eine neue Fall-Kontroll-Studie von Prof. Lennart Hardell, Onkologe am Universitätsspital Örebro (Schweden)
 Prof. Lennart Hardell war Hauptreferent am 9. Nati- onalen Elektrosmog-Kongress vom 20. April 2013 in Bern. Er berichtete über die Ergebnisse seiner Ar- beitsgruppe, hauptsächlich auf
Grund derer im Mai 2011 die In- ternationale Krebsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die EMF von Mobiltele- fonen und anderen Geräten, die ähnliche nichtionisierende elekt- romagnetische Felder emittieren, in die Gruppe 2B einstufte, d.h. für den Menschen „möglicherwei- se“ krebserregend. Entsprechend gross ist zur Zeit das Mobbing und der versuchte Rufmord an ihm durch die Mobilfunkindustrie und ihre Helfershelfer.
Zusammenfassung seiner neuen Studie, publiziert bei Gigaherz.ch am 23.11.2013:
Fall-Kontroll-Studie - Zusammenhang zwischen bös- artigen Hirntumoren, diagnostiziert zwischen 2007 und 2009, und der Nutzung von Mobil- und Schnur- lostelefonen.
Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwi- schen langfristiger Nutzung von Mobil- und Schnur- lostelefonen und dem Risiko für die Entstehung von bösartigen Hirntumoren zu untersuchen. Dafür wur- de eine Fall-Kontroll-Studie mit Personen beiderlei Geschlechts im Alter von 18-75 Jahren, bei denen zwischen 2007 und 2009 Gehirntumor diagnostiziert wurde, durchgeführt. Für jeden Fall wurde eine bevöl- kerungsbasierte Kontrollgruppe für Geschlecht und Alter verwendet.
Die Exposition (Nutzung von Mobil- und Schnurloste- lefonen) wurde mittels eines Fragebogens bewertet. Die statistische Auswertung wurde mittels unkondi- tionaler logistischer Regression durchgeführt, korri- giert für Alter, Geschlecht, Jahr der Diagnose und so- zioökonomischem Status.
Der Fragebogen wurde insgesamt von 87% (n = 593) der teilnehmenden Personen mit einem bösartigen Hirntumor und von 85 % (n = 1.368) der Kontrollper- sonen beantwortet.
Es wurde ein erhöhtes Risiko für bösartige Hirntumo- re bei der Nutzung von analogen Mobiltelefonen be- obachtet (OR 1,8; KI 1,04-3,3), ansteigend mit mehr als 25 Jahren Latenzzeit (OR 3,3; KI 1,6-6,9).
Erhöhte Risiken wurden für die Nutzung von digitalen 2G-Mobiltelefonen (OR 1,6; KI 0,996-27; Latenzzeit >15-20 Jahre: OR 2,1; KI 1,2-3,6) und von Schnurloste-
lefonen gefunden (OR 1,7; KI 1,1-2,9; Latenzzeit > 15-20 Jahre: OR 2,1; KI 1,2-3,8). Nur wenige Teilnehmer hat- ten ein schnurloses Telefon für > 20- 25 Jahre verwendet.
Mobiltelefonnutzung der digitalen Art sowie Schnurlostelefonnutzung ergab ein erhöhtes Risiko mit einer Latenzzeit von > 1-5 Jahre, dann ein niedrigeres Risiko in den folgenden Latenzzeit-Gruppen, aber dann wie- der ein erhöhtes Risiko bei einer Latenzzeit von > 15-20 Jahren. Ipsi-
laterale Nutzung führte zu einem höheren Risiko als kontralaterale Mobil- und Schnurlostelefonnutzung. Höhere ORs wurden für Hirntumore in den Schläfen- lappen und in überlappenden Teilen des Gehirns be- rechnet.
Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass diese Studie frühere Ergebnisse eines Zusammenhangs zwischen Mobil- und Schnurlostelefonnutzung und bösartigen Hirntumoren bestätigt. Diese Ergebnisse unterstüt- zen die Hypothese, dass hochfrequente elektroma- gnetische Felder (HF-EMF) sowohl im Initiations- als auch im Promotions-Stadium der Krebsentstehung eine Rolle spielen.
Kommentar von Prof. Adlkofer auf Seite 6
Die Studie wurde gefördert durch:
Cancer och Allergifonden (Cancer and Allergy Found- ation), Sweden ; Cancerhjälpen (Cancerhelp), Sweden; gigaherz.ch (Schweizerische Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener), Switzerland ; Örebro Uni- versity Hospital Cancer Fund, Sweden; Pandora Foun- dation, Germany
Genaueres erfahren Sie im EMF-Portal und in ver-
schiedenen wissenschaftlichen Publikationsorganen: http://www.emf-portal.de/viewer.php?l=g&aid=23576 http://www.spandidos-publications.com/10.3892/ ijo.2013.2025 http://www.spandidos-publications.com/10.3892/ ijo.2013.2111
http://www.ehjournal.net/content/12/1/60
Informationen zum Referat von Prof. Hardell am Kon- gress in Bern von 2013 finden Sie unter http://www.gigaherz.ch/1897 und http://www.gigaherz.ch/1905
  










































































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