Page 15 - 85. Rundbrief
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Gigaherz.ch 85. Rundbrief - 3. Quartal 2013 Seite 15
 neuesten Einzeldiagrammen der Antennenher- steller, ergaben sich in den Strahlungsberech- nungen fast durchwegs Unterschiede von 2dB, was Faktor 1.58 oder einem Rechnungsfehler von 58% zu Ungunsten der Anwohner entsprach. Dabei besonders zu beachten waren die Neben- keulen, die jeweils bei verschiedenen vertikalen Hauptstrahlrichtungen verschiedene
Werte annehmen.
Dieser Dokumentations-(Nach)hilfe
hat nun das Bundesgericht auf Antrag
von Gigaherz hin ebenfalls ein Ende gesetzt und es wird auch in Zukunft keine Hüllkurven mehr akzeptieren, sondern nur noch Einzeldiagramme.
Der Fall Schützenmatte Murten war beileibe nicht der erste, in welchem Hüllkurven zur Anwendung kamen,
um rechnerisch die Einhaltung der Grenzwerte geschönter zu dokumentieren.
68 Anwälte und keiner versteht etwas von Mo- bilfunk
Nichts gebracht hat es dem Baugesuchsteller Swisscom, eine Anwaltsfirma mit 68 Anwälten und Stundensätzen von Fr. 340.- auf die Einspre- cher losgelassen zu haben. Was nützen schon 68 Anwälte, wenn keiner etwas von Mobilfunk ver-
steht. Es war übrigens dieselbe Firma, die schon im Bundesgerichtsfall der Hochspannungsleitung Wattenwil- Mühleberg so schmählich gegen die Anwohner verloren hatte (Siehe unter http://www.gigaherz.ch/1831).In bei- den Fällen liessen sich die Einsprecher ausschliesslich von der NIS-Fachstelle von Gigaherz beraten und begleiten. 68 Anwälte gegen einen Gartenzwerg oder wie sich das internationale Mob- bingforum der Mobilfunker und Stromhändler in München auch noch
so schön ausdrückt, gegen den wild gewordenen Dorfelektriker von Schwarzenburg.
  Erdkabel statt Hochspannungs-Freileitung Droht im Salzburgerland ein Volksaufstand?
von Hans-U. Jakob, Schwarzenburg, 7.10.2013
Wer dieser Tage durch das Salzburgerland fährt, begegnet an zahlreichen Hausmauern oder an Feldrändern aufgestellt, diesen riesigen Plakaten im Weltformat.
Um was geht es?
Durch das Salzburgerland ist eine 180 km lange Höchstspannungsfreileitung von gewaltigem Ka- liber geplant. Spannung 380‘000Volt, thermi- scher Grenzstrom 3600Ampère pro Stromleiter. Der 1Mikrotesla-Wert des Magnetfeldes reicht seitlich je nach Masthöhe und Masttyp von 80 bis 120m aus der Leitungsachse; das erhöhte Krebsrisiko (nach IARC) von 200 bis 300m. Vor- sorglich müssten jedoch bis 400m eingeplant werden.
Gegen die Leitung gibt es 10‘000 Einsprachen aus 119 Gemeinden. Wie die Behörden diese bewältigen wollen, steht noch in den Sternen. Vorläufig sieht es eher nach einem Volksauf- stand, als nach einer einvernehmlichen Lösung aus. Siehe auch unter http://www.ig-erdkabel.at
 
















































































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