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Gigaherz.ch 84. Rundbrief Seite 8
 Bei Anruf Hysterie
Angehende deutsche Wissenschaftsjournalistin hält die Schweiz zum Narren von Hans-U. Jakob, Schwarzenburg, 17. Mai 2013
Sie ist sehr jung, sehr hübsch, sehr frech und kaum trocken hinter den Ohren. Von Elektro- technik, Elektronik, Funktechnik, und Physik hat sie keine Ahnung, von Biologie, Neurologie und allgemeiner Medizin hat sie möglicherweise schon einmal etwas gehört, aber eines weiss sie 100% sicher: Ihr geliebtes iPhönchen tut ihr gar nichts an. Denn wozu streichelt und massiert sie das geliebte Ding täglich über 2 Stunden.
Die Rede ist von der Deutschen Mira Fricke, die den armen, unwissenden Schweizern in der Sonntagszeitung vom 12. Mai 2013 und über weiteren von der SDA verbreiteten Artikeln weismachen möchte, Studien würden zeigen, dass Beschwerden von Menschen in der Nähe von Funknetzten oder beim Handytelefonieren reine Einbildung seien. Sie
schwand das Märchen einige Jahre von der Pro- paganda-Oberfläche. (Damals steckte noch hin- ter jedem Zähler ein blaues Büchlein in welches die Zählerstände alle 3 Monate oder bei der Montage des Zählers von einem Zählerableser säuberlich eingetragen wurden.) In jüngster Zeit wird dieser Nocebo-Hoax von jungen Antennen- verkäufern und Handyfreaks nun wieder aus der Mottenkiste geholt.
Höchste Zeit sich was Neues einfallen zu las- sen, meinte Assistent Dr. Witthöft von der Gu- tenberg Universität in Mainz. Dazu musste er allerdings an das King’s College in London aus- weichen. Denn im deutschen Sprachraum waren Elektrosmog-Betroffene für eine Studie kaum
beruft sich dabei auf eine
angeblich wissenschaftliche
Studie von Dr. Michael Witt-
höft, eines Assistenten für
klinische Psychologie am
Psychologischen Institut der
Johannes Gutenberg Uni-
versität in Mainz (D); einem Institut, das gerade mal aus einem Professor, einer Assistentin und zwei Assistenten besteht.
Das Märchen vom Nocebo-Effekt
Bereits vor 40 Jahren wurde dieses Märchen von Fernmelde-Kurzwellen- und Ultrakurzwel- lentechnikern erfunden, die behaupteten, die doofen Hausfrauen würden nur schon beim An- blick eines Baukranes oder einer Fahnenstange vor Angst Kopfweh bekommen, im Glauben es handle sich um einen neuen Radiosender. Dann mutierte die Story über verschiedene Variatio- nen weiter zum heutigen Mobilfunk. Wo jetzt Antennenverkäufer schamlos behaupten, An- wohner hätten sich schon über Gesundheitsbe- schwerden beklagt, als die Antenne auf dem Nachbardach noch gar nicht im Betrieb war. Nachdem Gigaherz-Messtechniker bereits vor Jahren anhand der Stromzähler auf den Tag ge- nau nachgewiesen hatten, wann die Stationen in Betrieb gegangen waren und es sich somit um bösartige Unterstellungen handelte, ver-
mehr aufzutreiben. Gigaherz und andere Schutzorganisa- tionen hatten ihre Leute, nachdem diese im Deut- schen Mobilfunk- Forschungsprogramm DMF nach Noten verschaukelt wurden, eindringlich vor der Teilnahme an allen weiteren
Die konstruierten wissenschaftlichen Zusammenhänge werden von der Forschungsarbeit nicht gedeckt.
Studien gewarnt.
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Zitat aus der Sonntagszeitung:
„Für die Testreihe teilte Witthöft, der die Untersuchun- gen in London leitete, 147 Testpersonen in zwei Grup- pen. Der Versuchsgruppe zeigte er einen BBC-Bericht, in dem sehr eindrücklich vor den gesundheitsschädli- chen Folgen von Hochfrequenzstrahlung gewarnt wurde. Die Kontrollgruppe schaute einen BBC-Bericht zum Thema Sicherheit von Handydaten. Anschlies- send wurden die Teilnehmer beider Gruppen 15 Minu- ten einer Scheinstrahlung durch ein Funknetz ausge- setzt. Dazu trugen die Testpersonen ein Stirnband mit einer kleinen Antenne, die angeblich mit einem WLAN -Router verbunden war. Die Verbindung wurde von den Probanden selbstständig über einen Laptop akti- viert, auf dem anschliessend ein Verbindungssignal aufleuchtete.
Die Ergebnisse sein verblüffend gewesen, meinte Dr.Witthöft: 55 Prozent aller Testpersonen beschrie- ben Symptome wie Unruhe, Kribbeln in Armen und











































































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