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Gigaherz.ch 84. Rundbrief Seite 18
 Am 5. April 2011 hatte das Schweizerische Bundesgericht endlich die Nase voll von den jahrzehntelangen Lügereien der Stromnetzbe- treiber.
Im Fall Riniken AG anerkannte das Bundesge- richt - Urteil 1C_398/2011 - unter Zuhilfenah- me eines der besten, international anerkann- ten Experten und der bereits weltweit gemach- ten Erfahrungen in Sachen Erdverlegung von Höchstspannungsleitungen Folgendes:
(Alle Erkenntnisse des Bundesgerichts in Schrägschrift, Kommentare dazu in Normal- schrift)
„Alle bisherigen Urteile in Sachen Erdverlegung von Hochspannungsleitungen
entsprechen nicht mehr dem
heutigen Stand der Technik und
Die bisherige Behauptung lautete 11-40mal teurer, weil die weitaus geringeren Transport- verluste, die ein Erdkabel gegenüber einer Freileitung generiert, nicht angerechnet wur- den. Strom transportiert sich nicht gratis. Ge- mäss der Energiestatistik des Bundesamtes für Energie entsprechen die Transportverluste auf dem insgesamt 7000km langen Schweizeri- schen Hochspannungs-Freileitungsnetz der 1.5fachen Jahresproduktion des Atomkraftwer- kes Mühleberg. Deshalb das Bundesgericht weiter:
„Die Transportverluste einer Bodenverkabelung sind 3-4mal geringer als bei einer Freileitung und müssen für eine Dauer von 80 Jahren an-
gerechnet werden.“
Angenommen, das gesamte Schweizerische Hochspannungs -Freileitungsnetz würde auf Bodenverkabelung umgestellt, könnte deshalb ein AKW in der Grösse von Mühleberg glatt eingespart werden.
„Die Bodenerwärmung beträgt maximal 1°C“
Die bisherige Behauptung der
Stromnetzbetreiber lautete auf 4-8°C und es wurden Horrorbilder von 160m breiten, völlig dürren Landstreifen in der ge-
druckten Presse herumgeboten.
Swissgrid meint es besser zu wissen
Swissgrid, die neue Netzgesellschaft, welche im Rahmen der Strommarktöffnung das Schweizerische Hochspannungssnetz betreiben wird, schreibt in ihrer Pressemitteilung vom 13.6.2013 (vollständiger Text unter www.swissgrid.ch):
„Mit der Erdverkabelung auf Ebene Höchst- spannung wird auch bezüglich Umweltauswir- kungen Neuland betreten. Insbesondere zu den langfristigen Auswirkungen liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die Projektie- rungsarbeiten haben gezeigt, dass die Konzep- tion einer Erdverkabelung im Übertragungs- netz weit anspruchsvoller, komplexer und auf-
sind ungültig.“
Wer geglaubt hatte, die Lügereien der Strombarone gehörten nun der Vergangenheit an, wird eines Besseren belehrt.
Die Stromnetzbetreiber und ihre
Helfer bei den Bundesämtern
hatten stets auf Urteile zurück-
gegriffen, die weit in das Mittel-
alter der Hochspannungs-
Bodenkabel zurückgingen. Bis
auf 1957 zurück, als man die
Stromleiter noch mit oelge-
tränktem Papier isolierte und die Kabel noch mit Bleiummantelungen versah. Von Kabeln mit modernen, hochisolierenden Kunststoffiso- lationen schien man nichts zu wissen.
„Die Ausfallsicherheit von Bodenkabeln ist 7mal besser als bei Freileitungen.“
Die bisherigen Behauptungen der Stromnetz- betreiber lagen gerade umgekehrt. Ganz Dreis- te fantasierten sogar von 70 mal besserer Aus- fallsicherheit von Freileitungen. Wie sich dann herausstellte, bezog die entsprechende Studie der TU Ilmenau ihre Daten lediglich vom Hö- rensagen statt von Störungsprotokollen der Elektrizitätswerke. Das heisst, die Studie baut, wie die Verfasser selbst deklarieren, auf ordi- nalen statt auf metrischen Kriterien auf.
„Eine Bodenverkabelung ist nur 1.6mal teurer als eine Freileitung.“
Die Strombarone motzen Swissgrid veranstaltet Aufstand gegen Bundesgericht von Hans-U. Jakob, Schwarzenburg, 18. Juni 2013


































































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