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Gigaherz.ch 83. Rundbrief Seite 11
 Bundesamt für Umwelt schiesst 6.1 Franken Millionen in den Wind Unrühmliche Fortsetzung unserer Story vom Oktober 2010 von Hans-U. Jakob, 8. Februar 2013
„Bundesamt unter Korruptionsverdacht – Bun- desanwaltschaft ermittelt wegen Bestechung“ titelte Gigaherz am 14.10.2010, siehe unter www.gigaherz.ch/1652
Mit der Schlagzeile: „Millionenteures Prestige- objekt fällt mutmasslicher Korruption zum Op- fer“ erfährt die Story vom Oktober 2010 in der Berner Zeitung vom 5. Februar 2013 eine un- rühmliche Fortsetzung.
Die BZ schreibt in der Kopfzeile: „Nun wird die Dimension der Korruption im Bundesamt für Umwelt klar: Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen 5 Personen. Das Amt muss wegen des Korruptionsfalles ein Grossprojekt abbrechen und 6.1 Millionen in den Wind schreiben.“
Unbrauchbares Millionenprojekt
Das Projekt bestand aus einem Datenbanksys- tem, in welchem Millionen von Daten über den Zustand von Boden, Luft und Wasser sowie über die Tier- und Pflanzenwelt und die Biodiversität aus nationalen und internationalen Behörden und Gremien hätten zusammengeführt und aus- gewertet werden sollen. Von den 7.6 Millionen, die das Ganze kostete, konnte nur gerade ein kleiner Teil im Wert von 1.5 Millionen in die Pra- xis überführt werden. Der grosse Rest von 6.1 Millionen muss in den Wind geschrieben wer- den, wie die BZ zu berichten weiss.
Dem Chef der amtsinternen Sektion Informatik und Logistik sowie dem Projektleiter sei wegen Korruptionsverdacht ge-
kündigt worden. Und es
fünf externe Firmen in den Skandal verwickelt, weiss die BZ weiter zu berichten.
Wie es aussieht, wurde das Projekt in verschie- dene kleine Teile gesplittet um die Submissions- Vorschriften über die Vergabe von Bun- desaufträgen erfolgreich zu umgehen. Erfolg- reich offensichtlich auch für den Kontostand gewisser Inhaber von Schlüsselpositionen. Die Splittung sei erfolgt, weil angeblich nur gerade diese oder jene Firma, solche Arbeiten hätte ausführen können und sonst niemand.
Weitere Ungereimtheiten im BAFU
Bei Gigaherz hat man noch Einblick in andere höchst korruptionsverdächtige Auftragsverge- bungen des Bundesamtes für Umwelt. Zum Bei- spiel beim Untersuchungsbericht über das wun- derbare, unsichtbare und unbrauchbare Quali- tätssicherungssystem, welches das gewollte o- der ungewollte Übersteuern der in den Baube- willigungen festgelegten Sendeparametern ver- hindern soll. Dieser Untersuchungsbericht wur- de auch an eine „befreundete“ Firma vergeben, die so neutral ist, dass sie sich zeitweise gleich selbst neutralisiert. Sehen sie dazu unbedingt nach unter www.gigaherz.ch/1781. Dieser Fall liegt seit dem 20. Dezember 2012 beim Bundes- gericht zur Beurteilung.
Ein weitere Ungereimtheit besteht bei der Auf- tragsvergabe des ELMAR-Projektes durch das BAFU an die UNI Basel an. Das BAFU vergab hier
   habe sich auch gezeigt, dass sich das ganze Projekt in einem solch desaströsen Zustand befunden habe, dass eine Weiterentwick- lung undenkbar schien.
Mittlerweilen soll die Bun- desanwaltschaft gegen fünf weitere Personen wegen Korruptionsverdacht er- mitteln. Neben Mitarbei- tern seien auch noch gleich
Dienen die rostigen Fässer am Eingang des Bundes- amtes etwa zum Ablegen unbrauchbarer, korrupti- onsverdächtiger Projekte? Damit wäre ein altes Rätsel gelöst, an welchem mancher Besucher schon herumstudiert hat.
einen Auftrag an eine Uni- versität, welche gleich auf ihrer Webseite bekanntgibt, dass sie der Wirtschaft und Industrie interessante Ko- operation in der Vermark- tung neuer Technologien anbietet. Sehen Sie dazu www.gigaherz.ch/1774
Gigaherz setzt sich zur Zeit dafür ein, dass dieser Ver- trag nicht mehr verlängert wird.
 















































































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