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Gigaherz.ch 83. Rundbrief Seite 7
 Vor 50 Jahren hätte man dasselbe sagen kön- nen: statt zwei Hochkamine, mit denen man giftige Abgase in die hohe Luft verteilte, mache man jetzt dafür zwanzig kleinere, niedrigere Ka- mine, schön über die ganze Stadt verteilt. Wie die Umweltschützer schon damals sagten: Diluti- on is no solution for pollution.
De facto heisst das, dass nicht die Bevölkerung vor den erwiesenermassen krebsauslösenden Strahlen geschützt wird, sondern die Marke- tingstrategie der Mobilfunkbetreiber.
Es war demnach gar nie die Absicht, die Bestrah- lung gesamthaft zu reduzieren. Es ging nur um einen Versuch, die Spitzenwerte auf andere Ge- biete angeblich „gerechter“ zu verteilen. Damit wird in Kauf genommen, dass die Gesamtbelas- tung für die Bevölkerung steigt.
All diese Massnahmen gehen in die falsche Rich- tung. Mehr Mikrowellenbestrahlung = mehr Ge- sundheitsgefährdung. Die IARC-Arbeitsgruppe der WHO stufte im Mai 2011 die Mobilfunk- strahlung als möglicherweise krebserregend
Dass nunmehr die kantonalen
Gebäude wieder für Mobil-
funkantennen genutzt werden
dürfen, bedeutet nicht, dass
noch alle damals dem Morato-
rium unterstellten Liegenschaften dabei sind, da ja die BVB und die IWB "outgesourced" wurden. Diese Liegenschaften unterstehen heute ihrem eigenen Management.
Es ist beruhigend zu wissen, dass mindestens zwei bis drei weitere Regierungsräte der rot grü- nen Mehrheit detailliert über die Gefahren der Mobilfunkstrahlung, der DNS-Brüche und Krebs- auslösung informiert sind und entsprechend in Zukunft zur Verantwortung gezogen werden können. Bei Asbest hat es ja auch 30 Jahre ge- dauert, hier wird es schneller möglich sein. Die maximale Latenzzeit für Krebs von 15 Jahren läuft bald ab.
Die Studie gipfelt in Handlungsempfehlungen:
1. Eine enge Zusammenarbeit mit den Mobil- funknetzbetreibern im Rahmen eines „Dialog- modells“ sollte vereinbart und umgesetzt wer- den, um eine optimierte Standortplanung zu er- möglichen.
2. Kantonseigene Standorte sind in Basel eine wichtige Ressource in einer optimierten Ausbau- planung und daher den Mobil-
funkbetreibern wenn irgend
möglich unter der Massgabe der Immissionsoptimierung zur Verfügung zu stellen.
3. Auf Basis der Untersu-
chungsergebnisse – insbesondere des Trendsze- narios 2013 - optimierten die Mobilfunkbetreiber ihre Standortwahl in vier Auswahlgebieten in- nerhalb des Kantonsgebietes mit dem Ziel, eine Reduktion bei den Spitzenwerten der Immissio- nen zu erreichen.
(Kategorie 2B) ein, in dieser Kategorie sind u.a. auch das seit Jahren verbotene Schäd- lingsbekämpfungsmittel DDT, Blei und Autoabgase.
Die jüngsten, beängstigenden Erhebungen zu Antennendichte und Krebshäufigkeit stammt aus der brasilianischen Grossstatt Belo Horizonte. Dr. Adilza C. Dode, die Verfasserin dieser Studie wird am 20. April 2013 am 9. Nationalen Elektro- smog-Kongress in Bern zu hören sein. Siehe un- ter www.gigaherz.ch/1848
Von unserem Basler Korrespondenten, 24.12.12
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Der Bericht www.gigaherz.ch/1850 über die Ak- tivitäten in Basel ist sehr aufschlussreich. Die Regierung hat den Bock zum Gärtner gemacht. Die kleine und bislang unbekannte Beratungsfir- ma 5ContinentsConsultingGroup hat sich, ge- mäss Medienmitteilung vom 15.8.2012 (siehe www.5CCG.com), zusammen mit einer Invest- mentbank an einer Firma beteiligt, die Mikrozel- len für 3G/LTE/WiFi in öffentlichen städtischen Gebieten einführen will.
Es war gar nie die Absicht, die Bestrahlung gesamthaft zu reduzieren.
   Die „neutralen“ Gutachter sind an einer Antennen- baufirma beteiligt.
Für mich ist es völlig unverständlich, wie die Re- gierung auf die Studie einer solchen Firma, die laut ihrer eigenen Homepage überhaupt kein Know-how auf dem Gebiet des Mobilfunks hat, hereinfallen kann. Viel- leicht sind ein paar einflussrei- che Lokalpolitiker aus dem "Baasler Daig" auch an dieser Firma beteiligt und nur deshalb soll es in Basel möglichst rasch da- mit vorangehen. Es müsste wohl jemand vor Ort
etwas genauer im Sumpf stochern.
von Bleibhart Rheinthaler, Rheinschiffer, 24.12.12






































































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