Page 14 - 81. Rundbrief
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Gigaherz.ch 81. Rundbrief Seite 14
 Hardell-Projekt - Dr. Lennart Hardell berichtet
Über die Nutzung von Mobilfunktelefonen (Handys und Schnurlostelefone) und das Hirntumorrisiko - eine Fall-Kontrollstudie
übersetzt von Prof. Dr. Franz Adlkofer, 24.09.2012
Die umfassendsten Ergebnisse über die Nut- zung von Mobiltelefonen und der Zunahme des Hirntumorrisikos stammen von der Har- dell-Gruppe in Schweden und der internatio- nalen Interphone-Studie. Andere Studien sind meistens zu klein und die Nutzungsdau- er von Mobilfunktelefonen ist zu kurz, für gewöhnlich höchs-
(SMS, Headsets und besseres Telefondesign).
Daraus folgt, dass mehr Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen notwendig ist, besonders hinsichtlich der Langzeitwir- kungen. Ein Beispiel dafür ist unsere zurzeit laufende Studie. Sie wird Auskunft geben über die Langzeitnutzung von Mobiltelefo-
tens 5 Jahre, um in-
formativ zu sein. Bei-
de, die Hardell- und
die Interphone-
Studie liefern Ergeb-
nisse nach einer Nut-
zungsdauer von 10
und mehr Jahren. Die
zusammenfassende
Auswertung auf der Grundlage dieser Ergeb- nisse zeigt übereinstimmend eine Zunahme des Hirntumorrisikos (Gliome und Akustikus- neurinome) in Verbindung mit der Nutzung von Mobiltelefonen. Untermauert wird die- ser Befund auch durch die anatomische Lo- kalisation des Tumors in dem am stärksten exponierten Hirnbereich und durch die Höhe des Risikos in Abhängigkeit von der Nut- zungsdauer, gerechnet in Stunden und Jah- ren.
nen, inzwischen mehr als 20 Jahre, und das damit ver- bundene Hirntu- morrisiko. Ansons- ten gibt es keine solchen Informatio- nen zu den gesund- heitlichen Langzeit-
wirkungen. Die Studie wird auch Auskunft geben über das Risiko in den unterschiedli- chen Altersgruppen, dies von Anbeginn der Mobiltelefonnutzung, was wichtig ist ange- sichts des weit verbreiteten Gebrauchs durch Kinder und Jugendliche. Nach unseren frühe- ren Untersuchungen haben diejenigen, die bei der Erstnutzung von Mobiltelefonen jün- ger als 20 Jahre sind, ein höheres Hirntumor- risiko als diejenigen, die mit der Nutzung erst
im höheren Alter beginnen.
Wir sind überaus dankbar für die 18.000 Euro, die wir bisher von der Stiftung Pandora erhalten haben. Dies ermöglichte
uns eine Fortsetzung unserer Forschung. In- zwischen haben wir die Datenbank zur statis- tischen Auswertung überprüft und fertig ge- stellt. Es handelt sich um eine große Studie. In der Auswertung werden 1.405 Patienten (Antwortrate 88%) und 1.363 Kontrollperso- nen aus der Bevölkerung (Antwortrate 85%) berücksichtigt. Von den 1.405 Patienten ha-
Es ist jedoch bemer-
kenswert, dass die
Einstufung der Mikro-
wellenemission von
Mobiltelefonen durch
die IARC (WHO) in
Gruppe 2B
(möglicherweise krebserregend für Men- schen) scheinbar ohne besonderen Eindruck auf die Wahrnehmung von Verantwortung durch die Regierungen geblieben ist, die öf- fentliche Gesundheit vor dieser weitverbrei- teten Strahlenquelle zu schützen - dies be- sonders angesichts der Leichtigkeit, mit der eine Exposition verringert werden kann
Es ist eine grosse Studie: 1‘405 Patienten und 1‘363 Kontrollpersonen werden berücksichtig.
Der überwiegende Teil der Tumore befindet sich in dem Hirnbereich, der am stärksten der Mobilfunkstrahlung ausgesetzt ist.



































































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