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Gigaherz 80. Rundbrief Seite 11
 Ebenfalls sollen sich bei den kognitiven Tests, wo Reaktionsfähigkeit und Fehler im Kurzge- dächtnis getestet wurden, keine Unterschiede zwischen EHS-Personen und solchen, die sich als nicht EHS bezeichneten, ergeben haben.
Oder auch kein Unterschied bei Hautrötungen, Juckreiz, Wärmegefühl, Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Brennen und Augenschmerzen!
Studien zum Nocebo-Effekt
Die Teilnehmer, denen eine Bestrahlung nur vorgetäuscht wurde, entwickelten nur dann Angstsymptome, wenn ihnen die Feldstärken bekanntgegeben wurden, mit welchen sie zur Zeit angeblich gerade bestrahlt wurden. Dem Teilnehmer bekannt- gegebene Bestrahlungsdauer je 15min mit null, mit 1V/m und mit 10V/m. Ganz klar, dass ungute Gefühle parallel mit der Strahlungsstärke ansteigen. Andere Empfindungen wären schlicht nicht menschlich.
Wenn EHS-Personen mit starken Magneten am Kopf herum-
gestrichen wird, die jedoch nicht am Strom angeschlossen sind, kann das genau gleich Angstreaktionen auslösen, wie vor einem Gangster, der einem mit einer Pistole, egal ob echt oder aus Plastik, vor dem Gesicht herumfuchtelt. Dazu braucht
es keine „wissenschaftlichen Studien“.
Oder dass EHS-Personen besser schlafen, wenn sie mit einer Abschirmung ausgestattet werden, die hinterher gar nicht aus Abschirmmaterial bestanden hat. Wenn das Vorhanden- sein einer Abschirmung nicht auf jede/n beruhigend wirkt, was dann?
Solche Nocebo-Studien, die nur darauf ausgerichtet sind, die Teilnehmer nach Noten zu ver- arschen und hinterher zu verlachen, veranlassen uns (Gigaherz) immer wieder, EHS- Personen dringend von der Teilnahme an „wissenschaftlichen Studien“ abzuraten.
Was ist wissenschaftlich?
Es wurden auch andere höchst fragwürdige Studien ausgewertet. Etwa solche mit Flimmer- licht statt elektromagnetischer Strahlung oder diejenige mit einem Zahnarztstuhl als Strah- lungsquelle. Auch die 2 Studien, die nur an einer einzigen Person durchgeführt wurden, wä- ren besser nicht berücksichtigt worden.
Laut Aussagen der Verfasser wurden im vorliegenden Synthesebericht nur Studien berück- sichtigt, die vorgängig in einer anerkannten wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht wor- den sind (sogenanntes peer-review). Wie oben beschrieben, schützt das nicht vor irgendwel- chem Unsinn. Absolut unberücksichtigt blieben auch Referate und Kongressbeiträge. Ja wo kämen wir denn da hin, wenn die Referenten der letzten acht Gigaherz-Kongresse hätten an- gehört werden müssen? Der Studienleiter Dr. Martin Röösli weiss natürlich nur zu gut, was wissenschaftlich ist. Es steht ja auf der Homepage seiner Universität, nämlich „aktive Ver- marktung neuer Technologien unter attraktiver Kooperation mit der Industrie“.
FAZIT: Der vorliegende Synthesebericht ist ein inakzeptabler Versuch der Landesregierung (Bundesrat), sich mit Hilfe eines industrieabhängigen Universitätsinstitutes den elektrosensib- len Teil der Bevölkerung vom Hals zu schaffen.
Der vollständige Synthesebericht kann hier heruntergeladen werden: http:// www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/01669/index.html?lang=de
  



















































































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