Page 12 - 79. Rundbrief

Gigaherz 79. Rundbrief Seite 12
naiven Kommentaren und überschwänglichem Lob über die der Staatskasse geschenkte Milliarde.
Die Vorankündigung, wie die Schweizer Luft angeblich dem Meistbietenden verschachert werden soll, lesen Sie unter www.gigaherz.ch/1733
Neu an dieser Versteigerung war, dass die Mobilfunkbetreiber ihre Konzessionen soge- nannt frequenzneutral ersteigern konnten. Das heisst sie können mit den ersteigerten Frequenzblöcken machen was sie wollen. Ob sie diese weiterhin mit der alten GSM- Technologie, mit UMTS oder mit der neuen 4. Generation LTE betreiben wollen, bleibt ihnen allein überlassen.
Die Anwohner/Innen einer Basisstation dürfen demnach nicht mehr erfahren mit welcher Technologie, das heisst, mit welcher Pulsung oder Modulation die Antenne auf dem Nachbardach betrieben wird. Damit erhofft man sich in Betreiber- und Amtskreisen freie Fahrt für die nächste Mobilfunkgeneration.
Der neueste Versuch an lebenden Menschen
Swisscom macht von der sogenannt frequenzneutralen Anwendung bereits regen Gebrauch und führt aus Angst vor Einsprachen und Beschwerden ihren neuesten Ver- such an lebenden Menschen, nämlich denjenigen mit der neuartigen LTE-Strahlung, in verschiedenen Kurorten der Schweiz durch. Dazu werden angeblich Frequenzen im frü- her bewilligten 1800MHz-Band benutzt.
Recherchen von Gigaherz-Mitgliedern in diesen Kurorten haben ergeben, dass Swiss- com den Gemeinden unter Strafandrohung verboten hat, bekanntzugeben, auf welchen Basisstationen diese Versuche laufen.
Sehr begehrt waren an dieser „Versteigerung“ auch die frei werdenden Frequenzblöcke aus dem abgebrochenen Analog-Fernsehen im 800MHz-Bereich. Das heisst von 790 bis 862MHz. Da diese Frequenzen die grössten Wellenlängen des Mobilfunkbereichs aufwei- sen (35-38cm), überwinden diese die Hausmauern, Fenster und Decken von Wohnungen mit dem geringsten Dämpfungsverlust. Wer diese Frequenzen hat, ist der King im Äther.