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Gigaherz 78. Rundbrief Seite 4
 derlegten dänischen Kohortenstudie. Bereits 2006 veröffentlichte das selbe dänische For- scherteam eine Kohortenstudie über den Zeitraum von 1982-1995. Das heisst noch lange vor dem eigentlichen Handyboom. So quasi aus der Handy-Steinzeit. Das veranlasste das völlig industrielastige Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz schon damals zu fol- gender Aussage: Zitat: Aufgrund der oben genannten methodischen Schwächen kann insgesamt eine Unterschätzung des Risikos nicht ausgeschlossen werden. Die Aussage- kraft dieser Studie ist deshalb eingeschränkt und liefert keine für den Strahlenschutz ver- wertbare neue Information. Ende Zitat
http://www.bfs.de/de/bfs/forschung/stellungnahmen/daenische_Kohorte.html
Jetzt beglücken sie die Menschheit me- dienwirksam und sponsoringträchtig, zwei Monate vor Weihnachten mit einem neuen Ohrwurm.
Angeblich liess sich bei insgesamt 358‘403
Menschen in dem Beobachtungszeitraum von
18 Jahren weder für Männer noch für Frauen
ein erhöhtes Risiko für Gehirntumore ermit-
teln – verglichen mit dem Risiko von Men-
schen, die nicht als Handyabobesitzer regist-
riert waren. Insgesamt wollen die dänischen
Forscher 10‘729 Fälle von Tumoren im zent-
ralen Nervensystem zwischen 1990 und 2007
untersucht haben. Auch bei Menschen, die seit mehr als 13 Jahren registrierte Handynut- zer waren, sei keine deutlich erhöhte Krebsanfälligkeit ermittelt worden.
Moment mal: Was heisst, keine deutlich erhöhte Krebsanfälligkeit? War also doch eine Erhöhung, wenn auch keine so deutliche, zu erkennen?
Allerdings wiesen die Forscher darauf hin, dass sie keine Daten über die jeweilige Häu- figkeit der Handynutzung zur Verfügung hatten. Auch habe man keine Kinder oder Ju- gendlichen einbezogen. Zudem gebe es sicher falsche Zuordnungen: Menschen etwa, die als Handybesitzer registriert seien, dieses aber gar nicht nutzten – oder auch vieltele- fonierende Menschen mit Firmenhandy, 200‘000 an der Zahl, die als Nichtnutzer erfasst worden seien.
So geht das natürlich nicht
Man kann doch nicht auf Handyabos abstellen, ohne deren genaue Nutzungszeiten zu kennen. Ob 2, 4 oder 180 Minuten am Tag? Und erst recht nicht, dürfen diejenigen, die Firmenhandys benützen müssen, den Nichtnutzern zugerechnet werden. Das sind ja be- kanntlich gerade die Vieltelefonierer.
Siehe auch unter Pressemitteilung der Diagnose Funk unter: www.diagnose-funk.org/ wissenschaft/schwierige-forschung/alle-jahre-wieder-entwarnungsmeldungen.php
Der Originaltext der dänischen Studie kann unter: http://press.psprings.co.uk/bmj/ october/mobilephones.pdf heruntergeladen werden.
  Die Jingle Bells sind die Schellen am winterlichen Pferdegeschirr zur Warnung der Fussgänger, weil im Schnee kein Hufgetrampel hörbar ist.
     













































































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