Page 3 - 75. Rundbrief
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Unter dem Deckmantel Risikomanagement
Der Spiegel beruft sich seinerseits auf einen Artikel im „Guardian“ wo berichtet wird, wie ein Unternehmen namens VERICOLA unter dem Deckmantel „Risikomanagement“ im Auftrag von 2 britischen Konzernen und dem Deutschen Energieriesen E.on auf vielfältige Weise versucht haben soll, sich in Aktivisten- gruppen einzuklinken.
Die VERICOLA-Chefin Rebecca Todd persönlich soll sich verschiedene e-Mail- Adressen zugelegt haben, und es soll ihr damit gelungen sein, sich auf die Verteilerliste von Aktivisten- und Widerstandsgruppen zu setzen. Damit habe sie ihre Auftraggeber frühzeitig über geplante Protestaktionen oder Demonstrationen ins Bild setzen können.
Handbuch für Unterwanderer
Nicht nur das. Rebecca Todd soll sogar regelmässig an Treffen von Schutz- organisationen teilgenommen haben und daraufhin ihren Berufskollegen Anweisungen gegeben haben, wie man sich an solchen Treffen zu verhalten habe um nicht aufzufallen.
An die Öffentlichkeit gerieten diese Angaben, nachdem sich die britische Polizei darüber beklagt hatte, dass ihre eigenen Ermittler in den Umweltorganisationen aufgeflogen und enttarnt worden waren. In privater Runde hätten sich britische Polizisten auch darüber beschwert, dass Privatunternehmen mittlerweilen mehr Spitzel in den Netzwerken hätten als die Polizei.
E.on bestätigte laut „Guardian“ und „Spiegel-Online“ die Firma VERICOLA beauftragt zu haben. Allerdings habe man nur öffentliche zugängliches Material aus Webseiten und andern öffentlichen Quellen ein verlangt. Es habe keinen Auftrag gegeben, e-Mail-Verteiler zu benutzen oder Veranstaltungen zu besuchen.
Kommentar:
Mit „Risikomanagement“ befassen sich auch etliche Schweizer Firmen und sogar ein St.Galler Hochschulinstitut. Ein solches Unternehmen hat sogar einen Teil des Nationalen Forschungsprogramms NFP57 bestritten. Dessen 5 Millionen an Steuergeldern wären eigentlich für die Erforschung von Gesundheitsschäden, hervorgerufen durch elektromagnetische Strahlung, bestimmt gewesen und nicht für die Bespitzelung von Schutzorganisationen. Kein Wunder also, wenn sich jetzt die Nationalfonds-Gewaltigen weigern, die Originalberichte herauszugeben.
Siehe unter http://www.gigaherz.ch/1684 und http://www.gigaherz.ch/1631 (hier speziell unter Modul 4)
Wie Schweizer Konzerne schnüffeln
Speziell sei hier auf das Prüfungs- und Beurteilungsschema des Bundes zur Feststellung, ob Kabel oder Freileitung bei Hochspannungsleitungen vorzuziehen seien, hingewiesen.
Unter Kap.C Erläuterungen zum Kostenschema ist nachzulesen:
ccc. Es ist zu beurteilen, ob das Leitungsbauprojekt unter Berücksichtigung des Widerstandes, der ihm erwächst, verteuert wird. Die finanziellen Möglichkeiten und die Ernsthaftigkeit der Opposition sind zu berücksichtigen.
Ja wie sollen denn die finanziellen Mittel und die Ernsthaftigkeit der Opposition ermittelt werden können, wenn nicht durch Unterwanderung und Bespitzelung?
  


















































































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